Debatte - Soll die Nutzung von ÖPNV für Schüler / Jugendliche in Zukunft kostenlos sein?

6 Antworten

Ich finde die kostenlose Nutzung des ÖPNV für Schüler schon längst überfällig. Meine Töchter müssen täglich 2 Stunden mit dem Bus fahren, um zur Schule zu kommen, weil in unserer Umgebung alle Schulen geschlossen wurden. Die zugewiesene Schule ist halt entsprechend entfernt, eine andere Schule in 30 Minuten Entfernung dürfen sie nicht nutzen- leider ein anderes Bundesland. Es wird viel von Chancengleichheit in der Bildung gesprochen, aber als allein Erziehende überlege ich da schon, ob und wie lange ich mir Bildung für alle 3 Mädchen leisten kann. Die Wochenkarte kostet pro Person 25 Euro.

Auch Lehrlinge haben immer öfter weitere Entfernungen zur Berufsschule. Zur Zeit ist bei uns gerade die Diskussion zu Tischlerlehrlingen in der Zeitung. Die wurden bisher in Stendal schulisch ausgebildet, jetzt müssen sie zu einer Berufsschule in den Harz. Wer kann solchen Unsinn finanzieren? Die Lehrlinge sicher nicht und auch die Eltern haben durch die Inflation immer weniger Geld zur Verfügung. Da verstehe ich, dass viele jungen Leute die Schule/ Lehre abbrechen, weil sie einfach keinen Sinn mehr sehen und überfordert sind. Fürs zu Hause bleiben bekommen sie Geld vom Staat, wenn sie sich qualifizieren müssen sie es selbst zahlen.

Diese Kosten sehe ich allerdings der Bildung zugerechnet und nicht allein dem ÖPNV. Die Grünen als Partei haben viele Vorstellungen von weniger Autofahren usw., da sollte der ÖPNV mehr gefördert werden. Wenn meine Kinder nachmittags Veranstaltungen haben oder mal zu Freunden wollen, muss ich sie mit dem Auto fahren. Außer dem Schulbus fährt hier nämlich nichts. Da würde ein kostenloses Ticket auch nicht viel bringen. Das klappt nur im Zusammenspiel von Ausbau des ÖPNV-Netzes und Kostensenkung. Solange sich da nichts tut wird jeder, der auf dem Dorf wohnt, mit dem Auto fahren müssen.

Nein , das sollte zumindest für Minderjährige aus Elternhäusern mit ausreichend Einkommen nicht vollkommen kostenlos sein . Da denke ich mal , dass es schon genügend subventionierte Angebote für deutliche Preisnachlässe dieser Betreffsgruppen gibt .

Man muss halt auch immer bedenken , daß der ÖPNV in sich nun mal auch betriebliche Kalkulationskosten hat , die nicht vollständig staatlich getragen , und auch rational nicht in Restanteilen auf Standard-Tickets / Abotickets ohne jegliche Ermäßigung umgelegt werden können .

Letztlich müssen halt auch die ÖPNV - Dienstleister kostendeckend arbeiten können .

Kostenlos wäre der nie, es wäre immer nur die Frage, wer bezahlt.
Was nichts kostet, ist nichts wert, wird also auch nicht wertgeschätzt.
Es gibt wahrscheinlich nicht genug Kapazitäten, der Ausbau derselben würde den Finanzbedarf noch mehr steigern.
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Ich habe das mal im Kreistag meiner Stadt mitbekommen, dann sollten die Fahrtkosten für 11. und 12. Klässler zur Schule bezahlt werden. Und jetzt halt dich mal fest: Alleine die Fahrt zur Schule für zwei Jahrgänge kostet im Landkreis 500.000€, das sind 0,5% des Haushalts und somit 50% des Geldes, was der Kreis überhaupt frei verwenden darf. Mit anderen Worten: Es wäre sau teuer.

Da er nicht wirklich kostenlos wäre sondern nur anders finanziert werden würde, nein.