Das umgekehrte Wasserglas?

2 Antworten

Hallo ejt37

Bei diesem Versuch hat es zunächst den Anschein, dass die Gewichtskraft des Wassers gegen die Kraft des Luftdrucks von unten arbeitet, und man erwartet, dass das schwerere Wasser gegen die kleinere Kraft vom unteren Deckel die Oberhand behält. Das wäre auch der Fall, wenn das Glas nur sehr kurze Seitenwände hätte, also ein flacher Deckel mit niedrigem Rand wäre.

Beim Versuch hat das Glas aber hohe Seitenwände und damit eine große innere Oberfläche. Der Luftdruck von unten breitet sich im ganzen Wasser aus und drückt es auch gegen die Seitenwände. Die Summe dieser Kräfte ist beim hohen Glas größer als die Gewichtskraft des eingeschlossenen Wassers. Andersherum: Wenn das Wasser sich als Ganzes vom Glas lösen wollte , würde überall an seiner Grenzfläche ein Vakuum entstehen, das wegen der großen Fläche stärker wirkt als das Gewicht des Wassers.

Den gleichen Effekt müsste man spüren, wenn man aus einem unten geschlossenen Zylinder einen dicht schließenden Kolben herauszieht: Die notwendige Zugkraft müsste anfangs immer stärker anwachsen je weiter man zieht (bis ein sehr tiefes Vakuum erreicht ist).

Es grüßt HEWKLDOe.

Nein, das klappt nur, wenn KEINE Luft im Glas ist, nur dann hält der äußere Druck den Deckel!


ejt37 
Beitragsersteller
 10.05.2019, 19:49

Das ist mir schon klar, aber wenn man beispielsweise den Druck auf den Boden oder die Wände eines Schwimmbads bestimmen möchte, muss man doch, obwohl es keine Luft im Wasser hat (sondern die Luft "über dem Wasser" ist), den Luftdruck zum Wasserdruck addieren, weil der Druck ja das Gewicht der ganzen Säule über einer Fläche ist. Was ist da der Unterschied zum Wasserglas Experiment?

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weckmannu  11.05.2019, 07:57
@ejt37

Nein, man muss den durch das Gewicht des Wassers erzeugten Druck subtrahieren, damit gibt es auch keinen Überdruck, der das Glas hochheben könnte.

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