Das Leben ist nicht gerecht, und für die meisten von uns ist das gut so.“ (Oscar Wilde) Eure Meinung dazu?

5 Antworten

Wenn ich ehrlich bin, erschließt sich mir der Sinn dieses Spruches nicht.

Was soll gut daran sein, sich ungerecht vom Leben behandelt zu fühlen?

Meine Meinung diesbezüglich lautet, dass Oscar Wilde ein Vollidiot ist. Für niemanden ist das gut so.

Hey!

Mir erschließt sich der Sinn dieses Zitates in folgender Weise:

klar, die Menschen, für die das Leben gerecht ist, ist das Leben “gut”. Für die Menschen, die die Ungerechtigkeit getroffen hat, ist das Leben auch gut, da die Ungerechtigkeit Potential aus Menschen heraus holt. Hat etwas nicht geklappt (was ein unfairer Zug des Lebens) so probiert man eben etwas anderes, was einem vielleicht sogar besser liegt. Also doch fair das ganze? Das ist jetzt die Frage.. gibt es überhaupt so etwas wie Ungerechtigkeit? Klar, für manche Menschen ist das Leben schwieriger als für andere aber eben diese Menschen können Dinge aus dieser Schwierigkeit schöpfen, die Leute, für die das Leben leichter ist, eventuell nicht können. Wobei dies wiederum als unfair für diejenigen erachtet werden kann, die das leichtere Leben erwischt haben.
Zusammengefasst regt die Ungerechtigkeit dazu an, sich aus einer Situation zu befreien und in etwas besseres zu machen, wodurch Ungerechtigkeit zu einem Paradox wird.

Ich mag den Ansatz irgendwie, da er zeigt, dass jeder für seine eigene Lage verantwortlich ist (wenn man das Ganze aus meiner Interpretation heraus betrachtet) und hat so schon etwas fast nostalgisches an sich. Irgendwie verschmitzt und provokativ, aber ganz logisch, zumindest auf dem zweiten Blick ;)

Ich weiß ehrlicher Weise nicht, wie Wilde drauf war, aber ich könnte mir das auch mit der Rassentheorie erklären, was ich aber nicht weiter ausführen will, da ich diesen Gedanken nicht unterstütze.

LG Maja


Haldor  13.10.2022, 20:46

Eine interessante Deutung des Spruches von Oscar Wilde! Allerdings sollte man deine Deutung im Zusammenhang mit dem Nietzsche-Satz "Was mich nicht umwirft, macht mich nur stärker" sehen: Der Betreffende, dem das ungerechte Leben stark zusetzt, darf sich nicht umwerfen lassen oder, falls er umfällt, muss er sich wieder erheben. Erst dann können sich die verborgenen Potentiale entfalten.

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Doch, für mich ist das super. Daß arme kleine Kinder aus dem Kongo das Kobalt und Koltan für mein Handy aus dunklen Minenschächten schürfen, ist sicher nicht gerecht, wenn ich damit meine eigene Kindheit vergleiche. Aber ich find's cool, denn dadurch kann ich mir Handys und Playstations kaufen. Oscar Wilde hat recht.


Miaja7  13.10.2022, 17:31

Das ist auch ein interessanter Ansatz! Für die meisten ist das Leben nicht gerecht —> die meisten Leute leben in Armut in armen Ländern und arbeiten für einen Hungerlohn, aber für diejenigen, die daraus profitieren —> alle Menschen, die nicht in Armut leben etc. haben eben Glück gehabt.

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Das ist nur für diejenigen gut, für die das Leben gerechter ist als für andere.