Darf man seine Arbeitgeberin in diesem Falle beim Träger melden bzw sich beschweren?
Ich arbeite an einer Grundschule als Schulkindbetreuerin und da gibt es jeweils zwei Fälle von Kindern, die mit Kindeswohlgefährdung (in der Familie) in Berührung kamen. Wir hatten schon im Januar vor, in Bezug auf Kind 1, ein Elterngespräch zu führen. Bis heute bekommt die Leitung es nicht auf die Reihe, mit einem Dolmetscher zu schreiben (die Eltern sprechen nämlich kein Deutsch) bzw einen Termin auszumachen. Abgeben an mich tut sie es auch nicht gerne, hab es ihr schon vorgeschlagen. Immer wieder wenn ich sie frage, vertröstet sie mich immer und meint das sie es heute noch tun wird. Aber dann tut sie es nie. Dann vor mehr als einem Monat hat Kind 2 mir anvertraut, das es von den Eltern geschlagen wird. Anfangs kam die Leitung schnell in die Pötte (Jugendamt wurde sogar eingeschaltet), seit ein paar Wochen wieder das Selbe, wie bei Kind 1.. Das Jugendamt bat mich und die Leitung eine Mitteilung ans Jugendamt zu schreiben, damit sie (also das JA) den Fall übernehmen. Die Leitung vertröstet mich seitdem wieder, das sie keine Zeit hat gerade. Als ich ihr vorgeschlagen habe das es auch Anfang der kommenden Woche geht, war sie nicht sehr begeistert, meinte aber das sie gleich mal einen Termin ausmachen kann mit mir. Das tat sie aber dann auch nicht. Ich habe langsam das Gefühl, das sie die zwei Fälle nicht sehr priorisiert und es frustriert mich ehrlich gesagt, zumal es unsere Pflicht ist, in solchen Fällen aktiv zu werden. Dazu kommt, das sie mal ganz nervös wurde mir davon zu erzählen, das sie ein Elterngespräch mit Eltern geführt hat (ich wusste um was es da ging und es war kein Kindeswohlgefährdungsthema) und das innerhalb von 3 Tagen in die Wege geleitet wurde, aber bei einem Kindeswohlgefährdungsgespräch braucht sie ewig lange, um sich "Zeit einzuräumen".
Jetzt meine Frage: "dürfte ich mich beim Träger über ihr Verhalten diesbezüglich beschweren?" Oder wie könnte ich sonst noch vorgehen? Sie kennt bereits meine Wahrnehmung ihr gegenüber, sie sagt dann zwar immer das es ihr auch wichtig ist, aber es ist so als würde sie A sagen und B tun 🤷♀️.
Leider kam der Vorschlag in den Antworten mit der Fristsetzung bei der Leitung nicht gut an. Sie nannte es eine "Drohung". Sie gab aber zu, das sie das Thema vor sich weggeschoben hat, mit der Begründung, das sie immer wieder das Gefühl hat, die Eltern können mit den deutschen Werten nichts anfangen und beharren zu sehr auf ihre. Sie würden uns nicht ernst nehmen. Für mich persönlich trotzdem kein Grund, da nichts zu tun. Im Gegenteil!
1 Antwort
Du könntest
- der Leitung einen Spätesttermin nennen, der - wenn bis dahin nichts geschieht - dazu führt, dass Du ohne die Leitung aktiv werden wirst
- auch direkt mit dem Jugendamt in Kontakt treten.
Und jedes Handeln - siehe oben - von Dir kannst Du gut begründen. Denn es handelt sich nicht um eine bürokratische Angelegenheit, sondern um Kindeswohlgefährdung.
Beschweren kannst Du Dich natürlich auch. Aber ob das der schnellste Weg ist, ist fraglich.
na ja, Du hast sie jedoch zu recht unter Druck gesetzt bzw. in Zugzwang gebracht.
Gab es ein Gespräch mit Dir - seitens der Leitung? Was hat sie gesagt? Droht Dir die Kündigung oder siehst Du andere Nachteile für Dich?
Dass die Leitung das nicht mag, verstehe ich. Jedoch Du hast Dich damit aus der Risikozone gebracht, dass man Dir im Eventualfall mangelnde Initiative vorwirft... was noch ganz andere Probleme nach sich ziehen kann.
Jetzt - bis zum Spätesttermin - sollte die Leitung handeln. Andernfalls ist es an Dir, weitere Schritte (siehe meinen Beitrag) einzuleiten.
Leider kam die Frist bei der Leitung nicht sehr gut an.