darf ich mir gott vorstellen in Gedanken?

22 Antworten

Wie willst du dir denn Gott vorstellen? Du kannst es nicht einmal.

Ein kleines Beispiel: Wie willst du dir einen Menschen vorstellen (Optisch), von dem du nicht weißt wie er aussieht, sondern nur seine Charakterzüge kennst? Kannst du dir ein Tier zu 100% richtig vorstellen wenn du von anderen Menschen hörst wie es aussieht? Verlange mal dass dir 100 Menschen eine Biene beschreiben. Dann weißt du sicherlich am Ende nicht mehr was du glauben sollst. :-)

Klar siehst du Jesus Christus in Bildern abgebildet, jedoch weißt du wirklich das er so ausgesehen hat? Somit wirst du vermutlich beim vorstellen von Gott immer ein falsches Bild vor deinen eigenen Augen haben.

Ich stelle mir Gott als liebenden Vater vor, andere empfinden ihn vllt als gemein, weil ihnen etwas schlechtes passiert ist, andere wiederrum als einen Richter, usw…. Du kannst dir doch nicht wirklich jemanden vorstellen nur aufgrund der Charaktereigenschaften.

Haben alle lieben Menschen ein perfekten Körperbau und sind 1,8m groß? Nein, natürlich nicht, jede Mensch ist individuell Perfekt.

Gott ist wohl jemand den wir nie zu 100% begreifen und verstehen werden können.

Wenn man sich Gott vorstellt, dann begrenzt man ihn. Z.B. als alten Mann. Dann hat man gleich ganz andere Gedanken über Gott. Nämlich, dass er männlich ist, dass er alt und gebrechlich ist, quasi "von Gestern", und schon bald im Grab. Alles Dinge, die nur etwas mit alten Männern zu tun haben, aber nicht mit Gott. Verstehst du, was ich meine?

Sicher steht in den Geboten, dass man sich kein Bild von Gott machen soll. Dennoch gibt es sowohl von Jesus Christus Bilder und Statuen, als auch von Gott (man denke nur an das Fresko von Michelangelo über die Erschaffung Adams (Link: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/CreacióndeAdám.jpg (bitte kompletten Link kopieren und im Linkfenster einfügen) Quelle: Wikipedia - Die Erschaffung Adams). Da wird auch Gott auf einem Bild dargestellt. Wenn also eine Kirche ein Bild von Gott nicht nur akzeptiert, sondern sogar in Auftrag gegeben hat, dann sollte es auch kein Problem sein, wenn man sich in Gedanken Gott vorstellt.

Hallo teresa 7,

hier habe ich zunächst, als Gedächtnisstütze den Text aus 2. Mose 20, gemäß der hier genauen Übersetzung Schlachter 2000 hereinkopiert:

Gott gibt die zehn Gebote

1 Und Gott redete alle diese Worte und sprach: 2 Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe. 3 Du sollst keine anderen Götter1 neben mir haben! 4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. 5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!

Das von Dir angesprochene Gebot gegen Bilderanbetung und Götzendienst habe ich fett gedruckt.

Was ist jetzt Deiner Ansicht nach hier verboten worden? Das Anfertigen von Bildern überhaupt? Von nichts aus dem Himmel, nichts von der Erde, von unter der Erde oder aus dem Wasser? - Nein, bestimmt nicht, Gott wollte nichr die bildende Kunst der

Maler, Schnitzer und Bildhauer verbieten. Er hat verboten, solche "Bildnisse und Gleichnisse" anzubeten, ihnen zu dienen wie einem Gott.

Wenig später übrigens gab Gott Anweisungen für das Zelt der Zusammenkunft, das

als Anbetungsstätte diente, bevor Salomo den Tempel baute. Dabei sollten die Israeliten folgendes anfertigen:

2Mo 25,18 Und du sollst zwei Cherubim aus Gold anfertigen; in getriebener Arbeit sollst du sie machen, an beiden Enden des Sühnedeckels,... 20 Und die Cherubim sollen ihre Flügel darüber ausbreiten, daß sie mit ihren Flügeln den Sühnedeckel beschirmen, und ihre Angesichter sollen einander zugewandt sein; die Angesichter der Cherubim sollen auf den Sühnedeckel sehen.

Auch das Innere des Tempels Salomos war verziert mit Schnitzwerk von Cheruben, Palmenfiguren und Blüten. Im Allerheiligsten dieses Tempels standen zwei Cherube, die aus Ölbaumholz hergestellt und mit Gold überzogen waren (1Kö 6:23, 28, 29).

Das gegossene Meer ruhte auf 12 kupfernen Stieren, und die Seitenwände der im Tempel benutzten kupfernen Fahrgestelle waren mit Löwen-, Stier- und Cherubfiguren geschmückt (1Kö 7:25, 28, 29). Zwölf Löwen säumten die Stufen, die zu Salomos Thron hinaufführten (2Ch 9:17-19).

Das alles hatte Gott selbst so angeordnet, es wurde jedoch nicht verehrt sondern diente legiglich zum sinnvollen Ausschmücken der Anbetungsstätten.

Es wäre also nichts dagegen zu sagen, wenn Du Dir eine Vorstellung von Gott machen , oder auch malen würdest, etwa wie in Daniels Vision aus Kapitel 7:

9 Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter1 sich setzte. Sein Gewand war schneeweiß, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer. 10 Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden geöffnet. ...13 Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. 14 Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrundegehen.

Richtig, denn jedes Bild waere materiell, und das ist Gott nun wirklich nicht. Gott ist kein Abziehbild oder eine Statur oder eine Figur, sondern der Hintergrund unser alllen Lebens. Er ist die Leinwand fuer das, was passiert und hat keine Form, keine Farbe, keine Gestalt oder Zeit. Gott ist Das, was ueberall praesent ist, was alles durchtraenkt, aber nicht bschreibbar oder darstellbar waere. Wenn du es sehen koenntest, oder es waere einfach ein Ding, was du beschreiben koenntest, dann waere es nur ein Teil des grossen Ganzen. Wenn du es aber fuehlen wuerdest und es voellig in deinen Alltag integrieren koenntest, dann hast du den Weg bereits beschritten und keine weiteren Ausfuehrungen waeren noetig. Es ist immer da, aber nicht materiell und nicht sichtbar, aber gibt dir den Hintergrund, wo dein Leben statt findet. Alles Gute!