Darf ich Bilder verkaufen (z.B bei Shutterstock) die ich davor schon auf Wikipedia hochgeladen habe?
Ist das erlaubt bzw. muss ich dafür irgendwas bei Shutterstock angeben/kann das Bild nicht mehr exklusiv verkaufen?
1 Antwort
Kurz und knapp: Ja, darfst Du.
Ein paar Hintergundinfos dazu: Zunächst einmal bist Du als Fotograf der Inhaber des Urheberrechts an dem Bild. Das Urheberrecht bleibt auch immer bei Dir - das ist nicht übertragbar.
Was Du hingegen überträgst, sind die sogenannten Nutzungsrechte. Prinzipiell kannst Du die Nutzungsrechte an einem Bild an dem Du das Urheberrecht besitzt (und Persönlichkeitsrechte geklärt sind...erkläre ich später) so oft Du willst verkaufen. Das ist auch üblich so - siehe z.B. Pressefotos werden ja von den unterschiedlichsten Medien gedruckt und jeder Verlag muss das Nutzungsrecht an dem Bild erwerben. Dabei kannst Du den Vertrag um das Nutzungsrecht üblicherweise beliebig gestalten (einmaliger Druck, Verwendung auf einer Webseite für unbefristet oder für einen bestimmten Zeitraum usw).
Wenn Du bei Wikipedia ein Bild hochlädst, dann räumst Du Wikipedia das Nutzungsrecht (ohne Vergütung) an dem Bild ein.
Eine mögliche Einschränkung gibt es aber: Verlangt der Nutzer ein "exklusives" Nutzungsrecht, dann heist das dass dieser Nutzer (meist eine Agentur oder grosse Bilddatenbank) das exklusive Vermarktungsrecht an dem Bild hat - und dann darfst Du niemanden anders (auch nicht Wikipedia) das Nutzungsrecht einräumen.
Die meisten Bilddatenbanken (z.B. Shutterstock) verlagen aber kein exklusives Nutzungsrecht.
Bei Sutterstock steht z.B.:
"Durch das Hochladen Ihrer Inhalte gewähren Sie Shutterstock eine limitierte, weltweite, nicht exklusive und lizenzgebührenfreie Lizenz zum Kopieren, Übermitteln, Verbreiten, öffentlichen Vorführen und Anzeigen"
Das Zauberwort hier heisst "nicht exklusiv". Damit hast Du die Freiheit das Bild auch andersweilig zu verwenden.
Bei einigen Bilddatenbanken gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen exklusiver und nicht-exclusiver Nutzung, wobei die exclusive Nutzung dann mit einer höheren Vergütung einhergeht.