Finden Lehrer Wikipedia wirklich so schlimm?
Ich finde es ziemlich merkwürdig, dass Wikipedia in meinem Umfeld oft als unsicher dargestellt wird, weil "da jeder irgendwas rein schreiben kann".
Naja, es kann auch jeder ganz einfach eine Webseite erstellen und da irgendwas reinschreiben, krass, oder?
Also: Ist Wikipedia wirklich so schlimm?
An die Lehrer: Wie findet ihr es, wenn Schüler Wikipedia als Quelle angeben?
9 Antworten
Wikipedia kann eine gute Grundlage sein, um in ein Thema rein zu kommen, aber ist selten gut, um tiefergehendes Wissen zu erlangen.
Das Argument mit den "jeder kann reinschreiben" ist solala. Änderungen werden von Wikipedia-Moderatoren überprüft. Und je nach Relevanz des Artikels geschieht dies früher oder später. Ich erinnere mich noch, dass die Bibliothekarinnen der Gebrüder Grimm Bibliothek in Berlin, die zur Humboldt Universität Berlin gehört, mal stolz meinten, dass ihr neuer Wikipedia-Arikel über ihre erfundene Sportart ja einen Monat lang online gewesen ist, ehe er gelöscht wurde. Damit wollten sie auf die Gefahr des "jeder kann reinschreiben" hinweisen. Ich meine, dass ihr Test eher schwach gewesen ist, denn eine erfundene Sportart hat keine Relevanz und wird daher erst spät überprüft.
Darüber hinaus ist es wichtig zu lernen wie man physische Literatur recherchiert. Das wird fürs Studium unerlässlich, ist aber auch ansonsten eine wichtige Lebenserfahrung. Denn es ist weniger wichtig alles zu wissen als zu wissen wo und wie man suchen muss.
Es gibt aber auch gute Webseiten, auf die man sich viel zuverlässiger beziehen kann. Seilnacht.com hat z.B. meine Chemielehrerin früher immer empfohlen. Dann haben verschiedene Ministerien auch Artikel zu unterschiedlichen Themen, die helfen können. Und je nach Situation kann man sogar Videos heranziehen. Nicht nur als Primärquelle, sondern auch als Literatur. Ich habe z.B. mal die hochgeladenen Vorlesungen des Mathematikprofessors Dr. Spannagel von der Uni Heidelberg für eine Hausarbeit herangezogen. Habe es aber vorher mit meinem Prof abgesprochen. Und zum Lernen von Kunstgeschichte im Abi haben mir die Vorlesungen der Kunsthochschule Wien geholfen.
Es gibt mehr als nur Bücher und Wikipedia, aber für einen umfangreichen Blick sind Bücher meistens die bessere Wahl.
Es gilt nur folgendes zu beachten:
1. Wer hat das Buch geschrieben / welcher Verlag hat es rausgebracht?
- Es kann nicht nur jeder was ins Internet stellen. Es kann auch mehr oder weniger jeder ein Buch schreiben, auch wenn der Veröffentlichungsaufwand größer ist. Ich würde z.B. kein Buch von Erich von Däniken für ein historisches Thema heranziehen.
Und wie alt ist das Buch?
- Ein Buch mit einem veralteten Wissensstand kann Fehler enthalten.
ps. Sollte sich für dich die Situation ergeben doch Wikipedia zu nutzen, solltest du die Funktion "Permanenter Link" nutzen, die links im Menü zu finden ist. Dadurch wird ein Zeitstempel für den Artikel generiert, der im Link vermerkt ist. Öffnet man diesen Link, kommt man immer zu der Version, die du zum Zeitpunkt des Erstellens des permanenten Links offen hattest. Dadurch verhinderst du, dass sich deine herangezogen Literatur von späteren Versionen des Artikels unterscheidet, die man sehen würde, wenn man den Artikel einfach so Raussucht und öffnet.
Ja ist so schlimm weil eine richtige website erstellen weit aus aufwändiger ist und man auch bei anderen websiten auf richtigkeit prüfen muss
naja, dank chatgpt kann man eine webseite in ein paar minuten erstellen
Es ist wichtig, die Seriosität einer Quelle einschätzen zu können.
Bei Wikipedia ist das schwierig, wenn du da nur schnell was querlesen willst und dich nicht mit den angeführten Quellen auseinandersetzen willst.
Wenn man aber eine - passende - Webseite findet, wo ein Experte selbst Beiträge veröffentlicht, weiß man eher, mit wem man es zu tun hat und ggf. wie glaubwürdig derjenige ist.
Das ist alles nicht einfach und erfordert auch eine gewisse Erfahrung ("Medienkompetenz"). Aber das ist vielleicht genau mit ein Grund, warum Lehrer Wikipedia nicht mögen. Ihr sollt selber lernen, Quellen zu finden und deren Glaubwürdigkeit einzuschätzen.
Ich halte Wikipedia für einen guten Startpunkt für weiterführende, eigene Recherchen. Aber Wikipedia ist eben keine Primärquelle und man sollte entsprechend vorsichtig/aufmerksam sein.
Lehrer nutzen selber Wikipedia für ihre Recherchen und ich denke, viele würden auch zugeben, dass das prinzipiell keine schlechte Quelle ist, um sich zu informieren.
Was sie wahrscheinlich hauptsächlich klar machen wollen ist, dass das keine wissenschaftliche Quelle ist und man nicht einfach so etwas aus dem Internet kopieren sollte ohne darüber nachzudenken.
Naja, es kann auch jeder ganz einfach eine Webseite erstellen und da irgendwas reinschreiben, krass, oder?
Tatsächlich. Ich finde es schon manchmal komisch, wenn man zuckt, wenn wikipedia.org als Quelle angegebn wird, nicht aber bei randomwebsite.com.
Vielleicht wollen die nur das man sich noch mehr mühe gibt aber so leicht kann niemand in Wikipedia reinschreiben was er will das ist Unsinn.
Es kann nicht jeder neu registrierte Nutzer plötzlich den Eintrag von Donald Trump ändern.
Das ist glaube ich nicht möglich erst ab einem bestimmten level von Vertrauen oder Seriösität.
Wenn man etwas hinzufügen will braucht man quellen und die sind dann hinterlegt sonst ist es schnell wieder raus/sofort abgelehnt was man da fabriziert hat.
Die Quellenangaben für sogut wie alles steht unten bzw an der stelle kann man eine nummer anklicken, da kann man nochmal alles prüfen.
Eine Website mit Falsch Information aufzusetzen ist leichter als einen Wikipedia Eintrag zu manipulieren da hat Lenaelena unrecht. Bei Wikipedia gibt es immerhin noch Moderatoren, Experten und Freiwillige mit Augen und Ohren denen schnell etwas auffällt wenn es nicht ganz korrekt läuft.