Chemielaborant- Ausbildung , Arbeit etc

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Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Chemielaborant (cta) habe ich zwar nicht gemacht, aber dafür bta - biologisch-technischer Angestellter.

Dennoch hatte ich diverse Praktika in Chemie-Laboren und das würde ich dir auch raten - da bekommt man schonmal einen guten Einblick.

Vorweg: Laborant war nicht das, was ich machen wollte, daher habe ich die Ausbilding auch nicht zu ende gemacht, sondern mich doch lieber für ein Studium entschieden.

Als Laborant ist man nunmal "nur" der Handlanger der schlauen Leute, die sich wirklich mit der Materie beschäftigen - das sollte dir klar sein.

Du lernst zwar eine Menge über Chemie, aber ehrlich gesagt brauchst du das im eigentlichen Beruf so gut wie gar nicht. Denn da gibt es für jeden Test standartisierte und validierte Versuchsanleitungen, an welche man sich halten muss. Das ist wichtig damit die Ergebnisse am Ende vergleichbar sind, deswegen hat man da kaum "Spielraum" etwas anders zu machen. Gutes Protokollieren ist viel wichtiger als gute Chemie - zumindest im Beruf selbst. An der Schule hast du trotzdem viel Chemie.

Als Laborant ist der Alltag leider relativ monoton. Man hat seine Tests um die man sich kümmern muss. Meistens ist einer immer für bestimmte Abläufe eingeplant, sodass sie diese sich immer wiederholen und zu Routine werden.

Zudem laufen viele Messmethoden nur noch über Geräte - diese sind weniger Fehlerempfindlich - daher sollte man sich zumindest ein bisschen auch für die Technik begeistern können - sonst wirds anstrengend.

Es kommt natürlich auch darauf an in was für einem Labor man arbeitet, aber ich sage mal die meisten Chemielabore sind Analytische Labore, die sich auf spezielle Substanzen spezialisiert haben und da kommt leider selten Abwechslung rein.

Für mich war dies nicht der Beruf meiner Träume, da mir gerne auch selbst ein paar Gedanke mache und nicht einfach das runter ratter möchte was andere vorher festgelegt haben - manche sind aber auch froh wenn sie sich nicht so viele Gedanken darüber machen müssen was sie tun.

Ich hoffe ich konnte dir dennoch einen guten, wenn auch eher negativ behafteten Einblick geben!


Annasmile14 
Beitragsersteller
 25.09.2014, 16:55

Danke, dass war sehr hilfreich :)

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  • Prinzipiell ist Laborant oder CTA ein interessanter und abwechslunsgreicher Ausbildungsberuf. Viele Experimente, viel Laborarbeit, aber auch etliches an Theorie und Mathematik.
  • Gleichwohl ist es eben ein Ausbildungsberuf und in der Praxis macht man später meist viel Routinearbeit.
  • Je nach dem, wie gut du bist und wieviel Motivation und Talent Du mitbringst, kann es gut sein, dass Du Dich davon als gute Abiturientin nicht augefüllt fühlen würdest, sondern lieber studieren wirst. Dies ist natürlich eine sehr individuelle Angelegenheit, welche Begabung man mitbringt.

Kaeselocher  26.09.2014, 13:01
Viele Experimente

Das ist leider eine falsche Berufsvorstellung. Sicherlich davon abhängig ob man in einem experimentellen oder analytischen Labor ist, aber 90% der Laboratorien sind in erster Linie analytischer Natur und da knallt und pufft es selten. Zumalen die meisten "Experimente" maschinell durchgeführt werden.

Aufgabengebiete sind eher: Probenentnahme (wägen, Volumenentnahme), Probenvorbereitung (pipettieren, wägen), Gerätebedienung und -auswertung, protokollieren und einige wenige manuell durchgeführte Arbteitstechniken wie Titrationen.

Was man aber vielleicht noch anmerken sollte:

Man hat im Labor bei guter Arbeit auch gute Chancen aufzusteigen indem man sich zusätzliche Qualifikationen aneignet wie gerätspezifische Fortbildungen, man den Sicherheitsauftrag und/oder QM übernimmt oder ähnliches.

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Bei einem großen Pharmaarbeitgeber in Bayern kann man eine Ausbildung zum Chemielaboranten/in machen, ich selbst habe Biologielaborant gelernt und kenne viele aus dem Chemiebereich, Frauen und Männer waren so ziemlich gleich verteilt. Die Ausbildung war damals schon super und mittlerweile mit neuem Gebäude, neuen Methoden, neuen Ausbildern usw ist sie nochmal besser und macht sicher sehr viel Spaß. Noch dazu sind die Weiterbildungsmöglichkeiten sehr gut.