Canon eos 1100d Polarlichter?

2 Antworten

Geringe Brennweite und Offenblende. ISO musst du schauen. Ich hatte ihn letztens auf 800, f 3.5 bei 10 Sek, zumindest bei einem Bild. Lag daran, dass die Lichter nach der Blauen Stunde direkt da waren. Da sieht man auch noch diese "Lichtstreifen". Die hast du allerdings nicht immer und wenn du die nicht hast (oder dir nicht wichtig sind) kannst du auch lange belichten.

Sonst kommts auch drauf an wo die Polarlichter stehen. Bei mir waren sie letztens sehr hoch und da musste ich mit 16mm sogar Hochformat nutzen.

Und tu dir selbst einen Gefallen und baue etwas Landschaft mit ein. Das ist wie Milchstraße u Co. Ohne Landschaftsteil eher langweilig. Wichtig ist, dass die Landschaft auch sichtbar ist und nicht ins schwarz absäuft. Weissabgleich müsstest du eventuell anpassen.

Fokus habe ich auf AF gemacht in der Dämmerung. Stellt für meine Kamera kein Problem dar und dann gleich umgeschaltet auf MF. Dann bleibt der Fokuspunkt und man muss nicht angestrengt scharfstellen.

Welches Objektiv benutzt du? Es sollte möglichst Weitwinkel sein, ich habe dafür das Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 USM benutzt. Es ging halbwegs. Mit der Brennweite kann man leben, mit der Offenblende musst du. Kleiner darf sie möglichst nicht sein.

Und dann heißt es ausprobieren, ISO evtl. auf 6400, Belichtung musst du testen. Irgendwo um die 5 bis 10 Sekunden können es werden. Achte peinlichst auf Lichtverschmutzung, denn jedes Lichtlein am Horizont wirst du sehen. Eine Kopflampe mit Rotlicht wäre gut und du solltest üben, wie du die Entfernung manuell auf unendlich bekommst. Übe das am tage und klebe notfalls den Einstellring fest.

Stativ und Fernauslöser sind Pflicht, ebenso wie Kaffee und ein Snack, wenn man nachts um 2 rumgeistert, ein Campingstuhl natürlich auch. ;-)


hdlbg 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 13:55

18-55 mm

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SirKermit  30.05.2024, 14:10
@hdlbg

Hat IIRC eine Offenblende von 3,5, die 18 mm sollten reichen, ohne dass man sich gleich in Kosten stürzt.

Besser wäre 2,0. Aber das habe ich auch nicht. Also ISO hoch und probieren, zumal du die Helligkeit vorher nicht abschätzen kannst. Wichtig noch: wir haben in Tromsö und in der Mitte von Schleswig-Holstein Polarlichter fotografiert. In beiden Fällen waren sie optisch so nicht erkennbar, sie wirkten wie weißliche Schleierwolken und erst hinterher auf dem Display sichtbar. Es ist eher selten, dass man sie als solche hier in S-H erkennt. In Tromsö hatten wir nur ein einziges Wolkenfenster für rund 2 Stunden, ansonsten schlechtes Wetter. Weißliche Schleierwolken könnten also richtig sein, nicht täuschen lassen.

Ran an den Speck und nimm genug Akku und einen Reservespeicher mit.

ps: nicht nur der KP Wert ist relevant, auch der Bz Index: https://www.meteoros.de/themen/polarlicht/begriffe-und-abkuerzungen

Der Bz-Wert ist eine Kenngröße für die Magnetfeldstärke des Interplanetaren Magnetfelds in Richtung der Z-Achse und wird in Nanotesla (nT) angegeben. Je geringer (negativ) der Wert ist, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten von Polarlicht in Deutschland.
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