BWL alles Vorurteile & Klischees?
Hallo,
Also ich studiere im 3. Semester technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre. Bedeutet also ein Mix aus technischen Fächern und der BWL/Wirtschaft.
Leider behaupten jedoch viele, dass BWL so "einfach" und unnötig sei.
Ich weiß ja nicht wo man das hört und an welcher Universität man studiert, aber ich halte das für einen absoluten Irrtum. BWL besteht aus sehr vielen Modulen (Investition & Finanzierung , Rechnungswesen, Personalführung, Internationales / Strategisches Management, Wirtschaftsinformatik, Organisation, Logistik, Produktionsmanagement, Marketing etc..) Unternehmensführung allgemein,
..dazu kommen bei mir noch einige ingenieurswissenschaftliche Module hinzu (technische Mechanik, Werkstoffmechanik, Kraftfahrzeuge, Fertigungslehre, Umformtechnik etc..).
Ich empfinde es überhaupt nicht als leicht und wenn ich die Durchfallquoten anschaue, so liegen wir immer bei guten 30-40 %. In Mathe waren wir bei knapp 60 %. Ebenso gibt es einen NC, sodass nicht jeder der will das studieren kann. Ein 4,0er wird da keine Chance haben.
Wenn ich mir dann auch manchmal anhören muss von einigen Ingenieuren wie sie über eine Firma und die Wirtschaft denken, kommt mir das Kotzen. Wenn Ingenieure ohne ein BWL Studium oder sonstige Ausbildung einen Konzern führen sollten, dann wären wahrscheinlich 50% der Unternehmen pleite. Das ist alles viel komplexer als man sich vorstellen mag. Ingenieure könnten mir nicht mal erklären was eine Strategie für ein Unternehmen überhaupt ist.
Für mich ist es ein anspruchsvolles Studium bei welchem man einiges rund um ein Unternehmen kennenlernt. Die technischen Fächer runden das Ganze sehr gut ab.
Findet ihr, dass BWL unter Vorurteile / Klischees leidet? Ich denke nämlich, dass das der Fall ist.
12 Stimmen
2 Antworten
Klischees hin oder her, das machen in Deutschland einfach viel zu viele. Würden das nur sehr wenige machen, wäre jeder einzelne in den Unternehmen wohl sowas wie ein Magister Ludi, denn die Ausbildung ist durchaus sehr anspruchsvoll. Aber so nutzt das bei den meisten nicht viel, fürchte ich.
Also ich habe BWL studiert und profitiere seit meinem Abschluss privat und natürlich auch wirtschaftlich ständig von dem was ich gelernt habe.
Natürlich gibt es BWL-Studenten, die sich schon im ersten Semester aufführen, als wäre ihnen der Sitz im Aufsichtsrat von VW schon sicher - aber das sind die Ausnahmen und die gibt es wohl in jedem Studiengang.
Fakt ist: BWL- Absolventen gehören nach ihrem Abschluss mehrheitlich zumindest zu den Besserverdienenden, einige schaffen es sogar in Positionen, die für andere Berufsgruppen nahezu unerreichbar sind.
Ich stehe jetzt kurz vor dem (Vor-) Ruhestand und mir hat mein Studium ein wirtschaftlich sorgenfreies Leben ermöglicht.
Und entgegen der landläufigen Klischees: Niemand zahlt einem BWL'er ein hohes Gehalt, ohne dass dieser es wert gewesen wäre.