Bücher zum Thema Politik, die man gelesen haben muss?

7 Antworten

Du solltest deine Anfrage thematisch eingrenzen!
Geht es dir um Deutschland?
Geht es um ein anderes Land?
Geht es um internationale Beziehungen?
etc.

Das ist so wie wenn du nach einem Buch über Medizin fragst, es gibt sooo viele Teilbereiche. Ich kann dir aber eines empfehlen: "Die Getriebenen" von Robin Alexander. Hier geht es um die Hintergründe der Flüchtlingskrise.

Aber sonst einfach immer fleißig Zeitung lesen, da wirst du am meisten lernen.


Schwervelke  28.07.2017, 12:20

Ausländische Zeitungen, nicht die Deutsche Zeitungen die einen Einheitsbrei von sich geben. Es ist wirklich interessant die FAZ mal mit Le Monde zu vergleichen. Oder die Süd-Deutsche mit der Volkskrant in den Niederlanden. Die Nachrichten zu einem Thema unterscheiden sich deutlich.

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boppa  28.07.2017, 12:53
@Schwervelke

"Die Nachrichten zu einem Thema unterscheiden sich deutlich." - Stimmt - aber auch in deutschen Zeitungen! Oder findest du keinen Unterschied zwischen z. B. "Welt" oder "taz"? Oder darfst du solche Unterschiede gar nicht finden, weil das der Propaganda-Parole von der "gleichgeschalteten Lügenpresse" widersprechen würde (äh, sorry, du nennst es "Einheitsbrei")? Du gibst es wohl nicht auf, hier dein einfaches Weltbild zu verbreiten.

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Ich an deiner Stelle würde Bücher von Politikern, Journalisten usw. lesen.

Bestimmt gibt es viele interessante Bücher von Helmut Schmidt (SPD/Bundeskanzler von 1974 - 1982 und Journalist), Dr. Helmut Kohl (CDU/Vorsitzender, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz, Fraktionsvorsitzender im Bundestag, Bundeskanzler von 1982 - 1998), Dr. Hans-Dietrich Genscher (FDP/viele Jahre Außenminister in zwei Regierungen unter Schmidt und Kohl), Herbert Wehner (SPD/viele Jahre Fraktionsvorsitzender), Willy Brandt (SPD, Bundeskanzler von 1969 - 1974), Otto Graf Lambsdorff (FDP, früherer Wirtschaftsminister in zwei Regierungen unter Schmidt und Kohl), Otto Schily (ehem. Grünen-Politiker/heute SPD/ehem. Bundesinnenminister unter Gerhard Schröder), Ulrich Wickert (Journalist, früherer Sprecher der tagesthemen), Peter Scholl-Latour (Journalist mit sehr viel Auslandserfahrungen Iran, Irak, Syrien usw.), Joschka Fischer (Grüne/erster hessischer Umweltminister, später Außenminister in der Regierung Schröder), Angela Merkel, Ulrich Jörges (Journalist), Friedrich Nowottny (Journalist, früher Moderator beim 'Bericht aus Bonn'), Oskar Lafontaine (früher SPD/Ministerpräsident Saarland, SPD-Vorsitzender, Finanzminister unter Gerhard Schröder für 5 Monate / heute DIE LINKE - Ehemann von Sarah Wagenknecht), Dr. Konrad Adenauer (CDU/1. Bundeskanzler nach 1945, nämlich von 1949 - 1963), Das Buch "Vogel-Perspektive" der Brüder Dr. Hans Jochen Vogel (SPD/ehem. Oberbürgermeister München, Justizminister,  Parteivorsitzender, SPD-Kanzlerkandidat 1983, Fraktionsvorsitzender) und Bernhard Vogel (CDU/Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und später dann Ministerpräsident von Thüringen) und viele andere.

Eigentlich dürften die genannten Bücher für ein Jahr reichen, wenn du von morgens bis abends lesen möchtest. Viel Spaß beim Finden und Gewinnen vieler Erkenntnisse, Kritiken und politischer Situationen, die seit damals in die heutige Zeit hineinreichen, wie z. B. die Auseinandersetzungen in Israel.

Wenn du dich direkt auf den Stoff der Oberstufe vorbereiten willst, kannst du dir “Duden Abiturwissen Politik und Wirtschaft“ holen und einzelne Themenbereiche z.B.durch Artikel aus dem Internet oder Bücher genau zu den Themen vertiefen.

Schau mal auf der Seite der Bundeszentrale für pol.Bildung. Dort gibt es zum Beispiel “'Informationen zur politische Bildung“' zu diversen Themen als PDf-Datei oder in Heftform zu bestellen.

Sehr empfehlenswert sind die Bücher aus dem STARK - Verlag.

Was die Inhalte des Kurses anbetrifft, so kannst du das Curriculum der Schulform und BL via Google finden. So bereitest du dich gezielt vor.


Ein Buch willst du lesen? Damit wirst du zwar nicht weit kommen, aber in dem Fall würde ich mir ein Lehrbuch von Klett kommen lassen. Die sind ganz gut, und du bist auf den Kurs ordentlich vorbereitet.

z.B "Anstöße, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft". 

So kannst du dich gut vorbereiten auf den Lernstoff.

Um aber mehr Ahnung zu haben, und auch erkennen zu können, wer welches Spielchen spielt, und wo einem Halbwahrheiten aufgetischt werden, und was alles verschwiegen wird, musst du wesentlich mehr Anstrengungen unternehmen als nur ein Buch zu lesen. 

Ich lese gerade "Merkel, eine kritische Bilanz" von Plinkert. Es enthält eine Sammlung Aufsätze und Beiträge von bekannte und prominente Autoren, Politiker, Professoren, Historiker, Unternehmer, etc., die schonungslos den Schlingerkurs der Kanzlerin beschreiben, und erklären, warum ihre "Konsenzpolitik" nachteilig für die Gesellschaft und das Land ist.  Es ist ein sehr gut geschriebenes Buch, aber um es verstehen zu können, musst du wirklich lange die Politik verfolgt haben. Das geht nicht von einem Tag auf den anderen.

Du solltest jeden Tag mindestens zwei mal die Nachrichten ansehen, aber nicht immer die deutsche. Die sehr verkürzte deutsche Nachrichten geben eigentlich nur Schlagzeilen, und von der lächerlich kurze Nachrichtenzeit geht die Hälfte dabei drauf für Berichtserstattungen die für uns nicht sehr relevant sind, wie z.B die Waldbränden in USA, oder die Wettkämpfe der Schwimmer in Budapest, etc. Zusätzlich zu den deutschen solltest du ausländische Sender hören, und ausländische Zeitungen lesen, um den Blickwinkel mal zu ändern.

Und bedenke bei allem was du im Kurs hörst und lernen sollst, dass der Lehrer ein Mensch ist und somit nicht neutral, auch wenn er zur Neutralität angehalten ist. Hinterfrage daher alles, erkundige dich selber, hier in GF, oder bei den Parteien, und lese, lese, lese!


Gugu77  28.07.2017, 12:07

Es ist nicht nur so, dass der Lehrer ein Mensch ist, der Lehrplan in der Oberstufe ist bei G8 so gelegt, dass kaum Raum für weitere  Vertiefung bleibt. Da sind ja auch noch die anderen Fächer für die noch gelernt werden muss. Das bedeutet, dass leider nicht immer die Zeit und Energie nebenher noch Zusätzliches  zu lesen bleibt... Was ich bei entsprechender  Motivation jedoch nicht ausschließe ...

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Schwervelke  28.07.2017, 12:15
@Gugu77

Die Lehrbücher sind im Sinne der Regierung geschrieben. Natürlich erklären sie zunächst das politische System, das Regelwerk der Politik. Lehrer die ihre Kritik und Bedenken äußern, sich allzusehr über die Lobbyisten aufregen, oder auf entsprechenden Fragen von Schülern so antworten, dass ihre eigene Überzeugung nicht verborgen bleibt, werden oftmals zur Schulleitung zitiert und es geht da gleich zur Sache: Aktenvermerk und Kündigungsdrohungen kommen vor. Deswegen sind viele Lehrer eingeschüchtert, und trauen sich nicht die unterschiedliche politische Positionen zu erklären, aus Angst, man können ihre eigene, vielleicht nicht regierungskonforme Meinung heraushören.

Ganz einfaches Beispiel: Es gibt in der AfD viele Lehrer, auch Grundschullehrer. Hast du je von einem Lehrer gehört, der das vor Schülern zugibt?

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boppa  28.07.2017, 12:45
@Schwervelke

Oh Schwervelke, hier wurde eine sachliche Frage gestellt, da braucht's kein AfD-Verschwörungsgeschwurbel. Lehrbücher sind im Sinne unserer Verfassung geschrieben, nicht im Sinne irgend einer Regierung. Und Lehrer, die ihre privaten politischen Ansichten in die Wissensvermittlung mixen, waren schon immer fehl am Platz - egal, welcher politischen Richtung sie anhängen. Du musst noch viel über unseren Staat lernen.

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Schwervelke  28.07.2017, 13:36
@boppa

Ja, mag sein, aber ich ärgere mich immer maßlos, wenn die Tagespolitik in den Schulen ausgetragen wird. Und jetzt ist es die AfD die in der Kritik steht. 

Anfang der Achtziger waren es die Grünen. Als mein Mann, der zu der Zeit Biologie und Chemie lehrte, im Unterricht ausführlich die Probleme der Massentierhaltung bearbeitete, die Nitrat/NitritProblematik etc. war das zu der Zeit einen der Themen der Grünen. Er hatte nicht bedacht, dass unter den Schülern die Tochter eines Schweinezüchters war, und bingo: antreten vor dem Schulvorstand, Interview, und endlose Ermahungen, die Politik außen vor zu lassen.

Ich habe bis 2004 Kunstgeschichte unterrichtet. Das ist kaum möglich, ohne Akte zu zeigen, als Gemälde, Relief oder Statue. Da wurde ich doch allen Ernstes gebeten, diese Unsitte zu unterlassen, da sonst die muslimische Schüler das Fach nicht mehr wählen könnten, und somit benachteiligt wären. Mir wurde aber in einem Atemzug eine andere Stelle vorgeschlagen, in der ich Schulbücher redigieren und gestalten sollte, um die Kunstgeschichte des Westens so aufzubereiten, dass sie mehr oder weniger "Nacktenfrei" präsentiert werden kann. Die Stelle habe ich abgelehnt.  Beides fand statt lange bevor die AfD gegründet wurde.

Und nun hat meine Bekannte in Nord-Deutschland, die Grundschullehrerin ist, den zweiten Rüffel eingefangen, weil sie darauf bestanden hat, dass alle Kinder das "Seepferdchen" machen, und dass der Schwimmunterricht verpflichtend ist. Die Schule liegt wenige Gehminuten von einem schönen Schwimmbad, und sie ist selber auch Schwimmlehrerin, also eine ideale Lage. Sie ist eigenmächtig zu den muslimischen Familien gegangen um für den Schwimmunterricht zu werben, und das wurde ich als ! "Islamfeindlichkeit" ausgelegt, weil sie schon im Vorfeld davon ausgegangen sei, dass die Muslime Probleme bereiten würden. 

Sie hatte früher nie irgendwelche ungute Erfahrungen in ihrer Schule. Das hat erst angefangen nachdem sie an einem AfD -Stand in ihrem Wohnort mitgeholfen hat.

Vielleicht siehst du dein Land ein wenig zu rosig.


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boppa  28.07.2017, 14:04
@Schwervelke

Du schilderst Einzelfälle, bei denen man über das Ziel hinausgeschossen ist. Es gab viele solcher Fälle, die aber zunehmend korrigiert werden, seit man mehr Erfahrungen mit diesen Themen hat. Aber mit deiner ursprünglichen Äußerung, Lehrbücher seien "im Sinne der Regierung geschrieben", hat das eigentlich nichts zu tun. Und ich bleibe dabei: Ein Lehrer muss nicht heraushängen lassen, ob er privat mit der SPD, CDU, AfD, den Zeugen Jehovas oder sonstwem sympathisiert.

"Rosig" sehe ich "mein" Land (ist es nicht auch deins?) nicht, aber mich nervt dieses ständige Madig-Machen aller Institutionen und ihrer Vertreter. Genau diese pauschale Anti-Haltung verhindert oft die Beseitigung vorhandener Misstände. Letzteres ist nämlich meistens mühsame Kleinarbeit, und zu der hat ein "staatsverdrossener" Bürger keine Lust - "ist ja eh alles Mist!".

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