Buddhismus und transsexuell?

2 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte meine Ansicht dazu vorbringen:

Der Buddhismus lehrt den Weg zur Überwindung des Leidens, nicht der Unterdrückung des Leidens. Das bedeutet, dass man lernen muss, sein Leiden zu akzeptieren.

Wer nun Schwierigkeiten mit seiner sexuellen Identität hat, dem hilft es wenig, sich dieser Tatsache zu verweigern - Leugnung und Verdrängung werden nichts bringen.

Die größte Hilfe die man diesen Menschen anbieten kann ist, ihnen dabei zu helfen aus ihrer Verweigerungshaltung gegenüber sich selbst herauszutreten.

Sie müssen also Selbstakzeptanz lernen. Dafür gibt es kein Patentrezept.

Eine buddhistische Praxis, die vielleicht hilfreich sein kann ist "Metta Bhavana" (Meditation der liebenden Güte, auch als "Meditation des Mitgefühls" bezeichnet).

Sie dient dazu, ein positives Verhältnis zu sich selbst und allen fühlenden Wesen zu entwickeln - auch zu jenen, mit denen man eine Konflikthaltung verspürt.

Auch sie ist natürlich kein Allheilmittel und ich bin weder Psychiater noch Psychotherapeut, also verstehe dies nur als Anregung.

Soweit von meiner Seite.

Mein Lehrer sagte, dass viele "spirituelle" Lehren davon ausgehen, dass der Mensch "schlecht" ist und daher durch Techniken "besser gemacht" werden muss.

Aber in Wirklichkeit ist alles bereits vorhanden, was man benötigt, um ausgeglichen zu sein - wir stehen uns nur eben allzu oft selbst im Weg.

Denkmuster und Bewertungen, gerade im Bezug auf die persönliche Identität und Sexualität, machen die Dinge häufig komplizierter, als sie eigentlich sind.

Wir sind alles menschliche Wesen, unabhängig wie wir geschlechtlich empfinden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Ich kann Dir, lieber Binoy,

lediglich die Nichiren-Buddhistiche Sichtweise dazu versuchen aufzuzeigen:

Es ist wichtig, sich SELBST als UNENDLICH WERTVOLLES Wesen zu verstehen, als PERFEKT AUSGESTATTET MIT DER BUDDHANATUR - und zwar SO WIE MAN IST!

Es wäre also ein schwerer Fehler, sich aufgrund seiner sexuellen Orientierung nicht zu akzeptieren.

Es wäre auch ein schwerer Fehler, seine eigene sexuelle Orientierung nicht zu akzeptieren.

Abgesehen davon ist es natürlich möglich, sich dazu zu entschließen, etwas Bestimmtes (nicht) zu tun - Doch sollte man dies nur, wenn man das selbst auch will und den Entschluss nicht nur wegen irgendeines Dritten oder eines Druckes fasst.

Wir haben bspw. in der Soka Gaggai International - Deutschland einige Transsexuelle, die diese Transsexualität ganz unterschiedlich ausleben - und die werden ganz natürlich als "normale" Mitglieder akzeptiert und in ihrem So-Sein unterstützt!

Nun müsste ich aber Näheres darüber wissen, was Dein Kunde - aus welchem Grunde (nicht) will, erfahren, um mehr helfen zu können.


Binoy 
Beitragsersteller
 22.01.2019, 11:17

wie kann ich persönlich schreiben ?

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ArbeitsFreude  22.01.2019, 11:25
@Binoy

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