Brunnenbau - Wasser lokalisieren?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
X es sind nicht Wasseradern, sondern Wasserseen unter der Erde, die eine große Fläche einnehmen.

Sowohl, als auch. Es gibt die Wasseradern, die eher wie unterirdische Flüsse funktionieren und es gibt Grundwasserseen.

X von diesen Wasserseen gibt es mehrere in verschiedenen Tiefen

Richtig, wobei man nicht davon ausgehen darf, dass dieses Wasser an einer Stelle bleibt. Das Grundwasser hat auch eine Fließrichtung. Grundwasser gibt es in mehreren Schichten, die oft sehr gut voneinander getrennt sind.

X je tiefer der See, desto sauberer das Wasser

Jedes Wasservorkommen muss einzeln untersucht werden, aber im Prinzip ist das richtig. Vor allem dann, wenn die Schichten dazwischen absolut undurchlässig sind.

X auf einem Berg hat man dieselbe Chance auf Wasser zu stoßen, wie anderswo

Wenn man mit "anderswo" hügelige Landschaft abseits von größeren Flüssen meint. In der Nähe von Flüssen ist die Chance auf Wasser zu stoßen ungleich höher.

X in der Nähe eines Flusses (oder anderem Gewässer?) werde ich wahrscheinlich schon nach wenig Metern auf Wasser stoßen.

Davon darf man ausgehen. In der Nähe von Flüssen zu bauen bringt ungleich größeres Risiko, dass steigender Grundwasserspiegel das Haus in Gefahr bringt.


Schmierkaese 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 19:39

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Also, das würde bedeuten, es könnte durchaus vorkommen, dass der Nachbar nach 11m auf Wasser stößt, während man selbst noch tiefer bohren muss?

Auch auf einem Berg könnte man theoretisch schon nach wenigen Metern auf Wasser stoßen? Ich frage deshalb, weil mir jemand erzählen wollte, dass man auf einem Hügel, viel zu tief bohren müsste. So als währen in einem Hügel/Berg keine Wasseradern/Grundwasserseen und man müsse quasi bis zum Fuß des Berges bohren.

bwhoch2  17.09.2024, 09:39
@Schmierkaese

Danke für die Auszeichnung.

Und hier noch zu Deinem Kommentar:

Wir wohnen auf relativ weit oben auf einem Hügel. Ganz unten ist ein kleiner Fluss.

Unser Nachbar suche vor langer Zeit mit einer Rute nach einer Wasserader und fand diese dann auch. Er bohrte und nach ca. 9 Metern stieß er auf Wasser. Dieses Wasser nutzte er für Gartenbewässerung und gab uns auch davon. So bekamen wir mit, dass in trockenen Sommern schon mal Schluss war mittendrin und sobald es wieder geregnet hat, war wieder genug Wasser da. Mitten im Ort ist eine Anhöhe mit einer Wiese und man sieht, dass ein Streifen immer grüner ist, als die anderen Teile. Neben der Wiese, etwas tiefer gelegen wurde ein großes Mehrfamilienhaus gebaut. Man grub einen tiefen Keller aus für eine Tiefgarage und man konnte nur trocken bauen, indem man das Wasser der zuvor unterirdischen Quelle auffing und in einen Schacht ableitete. Das alles noch deutlich über dem Flussniveau.

Wer in den Alpen unterwegs ist, weiß, dass er bis auf große Höhen immer wieder auf Quellen und Bäche stoßen kann, die zu Tage treten. Ganz unabhängig vom Niveau über dem Tal.

Früher hat man oft von Wasseradern gesprochen. Es gab auch Menschen, die die Wasseradern angeblich mit einer Wünschelrute finden konnten.

So viel ich weiß, ist das falsch. Das Grundwasser ist überall, egal wo man gräbt, oder bohrt.

Natürliche Wasseradern gibt es nur in verkarsteten Gebirgen. Dort bohrt kaum jemand nach Wasser.

Außerdem gibt es noch die esoterischen Wasseradern der Wünschelruten-gänger an der Haustür, die gegen die tödlichen Strahlen aus den angeblich ermittelten Wasseradern teure Heilmittel verkaufen.