Wozu braucht die Schweiz eine Armee?
Seit dem Ukrainekrieg steht die Schweizer Armee wieder verstärkt im Fokus von Politik und Medien. Es fragt sich natürlich, ob sie überhaupt benötigt wird (immerhin ist die Schweiz von der NATO ja umschlossen) oder ob sie nicht viel zu viel Geld frisst oder in einem Kriegsfall gar eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen könnte.
Wie denkt ihr über die Schweizer Armee?
16 Stimmen
3 Antworten
Salue
Die Schweiz hat die Neutralität beim Wiener-Kongress nur zugesprochen bekommen, weil sie sich zu einer ewigen bewaffneten Neutraltät verpflichtet hat.
Wieso haben die Mächte in Europa so viel Wert auf eine Schweizer Streitmacht gelegt? Die ewigen Gegner, Preussen, die Habsburger und die Franzosen wollten einen Pufferstaat haben, der sich selber verteidigt. So mussten sie selber keine Grenzarmee zum "Gegner" aufstellen. Sie wussten ja, die Schweizer werden jeden verprügeln der ihr Land betritt. Das die Eidgenossen gute Krieger sind, wussten sie ja aus eigener Erfahrung. Alle wichtigen Länder haben ja seinerzeit die Schweizer Söldner, Inklusive der Generäle, für ihre Händel "gemietet".
Das Konzept der Bewaffnung hat in zwei Weltkriegen die Schweiz vor den Unbillen geschützt und dank der Neutralität konnte das Land immer wieder vermitteln.
Leider hat man in den letzten Jahren die Armee immer mehr rückgebaut. Es ist dringend, dass man den Eigenschutz wieder aufbaut.
Die Armee wird immer wieder auch bei Katastrophenfällen eingesetzt. Versicherungen schliesst man ja schlussendlich auch vor dem Schadenfall ab.
Tellensohn
Es geht nicht darum, dass die Schweiz einen Krieg gewinnt. Sie fängt schon gar keine an. Es geht darum, dass ein Angreifer die Schweiz zwar mit grossen Verlusten besetzen kann, niemals aber beherrschen kann.
Jeder Verteidigungskrieg erfordert Opfer. Es ist ein Kampf für die Freiheit jedes Einzelnen. Die Schweiz wäre im Angriffsfall ein harte Nuss zum Knacken. Es ist einerseits das Terrain, dass jedem Angreifer die Zähne zieht und andererseits die für das kleine Land recht grosse Armee mit vielen ausgebildeten Reservisten.
Der Schiesssport ist wohl der Sport, der am Meisten aktive Teilnehmer hat.
Die Motivation der Eidgenossen ist bei einem Kampf um die Freiheit sehr gross. Selbst ich als Rentner würde da wohl mein altes Sturmgewehr wieder aus dem Schrank holen.
Die Freiheit zu opfern, nur dass es weniger Verluste gibt, das würden die meisten Schweizer kaum in Kauf nehmen. Wage man einen Blick auf die Ukraine. Die Russen beissen sich da die Zähne aus.
Tellensohn
Die selbe Frage kannst du dir dann auch bei Österreich stellen, insbesondere da Österreich ja grundsätzlich Alliierte hat und die Schweiz hingegen Neutral ist.
Ich lebe in der Schweiz, deshalb die Frage anhand der Schweiz gestellt. Und die Neutralität... In diesem Zusammenhang würde ich eher sagen, die Schweiz fürchtet sich vor Partnerschaften aller Art... =D
Fürchten tut sich die Schweiz nicht, aber immerhin haben die Schweizer dadurch viel Stress vermieden und 2 Weltkriege ohne (bedeutsamen) Schaden überstanden, genau so wäre die Schweiz auch damals auf einen Atomkrieg vorbereitet gewesen.
Ich lebe in der Schweiz, ...
und man merkt an der Formulierung, dass du kein Eidgenosse bist und auch die Mentalität der Schweizer (noch) nicht verstehst ...
Die Schweiz muss ihre Banken schützen!
Die Schweiz ist aber inzwischen kein "Pufferstaat" mehr und die Nachbarn profitieren in diesem Sinne auch nicht mehr von einer bewaffneten Schweiz. Ich denke, sie trägt zu einem militärischen Schutz wenig bei, da sie neben den Nachbarn lächerlich klein und unbedeutend ist. Vielmehr würde sie in einem Kriegsfall härtere Kämpfe provozieren, die nicht zu gewinnen sind und dadurch unnötige Opfer fordern...