Brauche Hilfe wegen meinem Pferd?

7 Antworten

Hallo,

Mir ging es mal fast genauso. Mein Pferd kam in eine neue Herde und hat alle verschlagen. Zudem war er auch ziemlich unruhig beim Reiten, was er sonst nicht ist.

Wir haben dann mit der Stallbesitzerin gesprochen und haben so die Koppel geteilt, sodass mein Pferd nah bei den anderen stand aber dennoch durch einen Zaun getrennt worden ist. Und nach ein paar Tagen dann, haben wir immer einzelne Pferde zu meinem Pferd dazu gestellt bis sie alle zusammen waren. Das hat gut funktioniert und sie stehen jetzt auch alle super zufrieden in einer Gruppe.

Ich weis nicht ob dir das etwas hilft, aber ich hoffe es.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Oh, das kenne ich...

Vor gut 2 Jahren hatte ich eine Box frei und eine junge Frau zog mit ihrer schönen Stute ein, Hannoveraner, ein Traum von Pferd und leider komplett unsozial in ihrer "Freizeit".

Als Sportpferd wurde sie wohl nur für Turniere vorbereitet und geritten und hatte so wohl in der Reiterfreien-Zeit recht wenig Kontakt zu anderen Pferden, kurz gesagt: Sie durfte nie wirklich Pferd sein.

Als ihre neue Besitzerin bei mir ankam, dachte ich, dass das kein Pferd, sondern eine Raubkatze ist. Sie biss die anderen Pferde, trat nach ihnen, jagte sie über den Hof. Ich dachte auch schon: "Ach du Schande, wenn die auf die Koppel kommt, ist meine Herde bald tot..."

Wir haben lange gebraucht, bis sie anfing, mitzuspielen.

Ich habe eine sehr große Koppel mit Rückzugsmöglichkeiten, die wir entsprechend für sie abgetrennt hatten. Sie konnte die anderen Pferde sehen, aber durch den Zaun nicht direkt zu ihnen hin.

Die Besitzerin ist mit auf die Koppel gekommen, da das Pferd scheinbar begriffen hatte, dass der Mensch das Leittier ist. Sie war dann zwar nicht grad happy, sondern eher genervt, aber das Theater (gewiehere, steigen, etc.) hörte auf.

Dann ging die Besitzerin wieder weg. Kaum ging das Theater wieder los, kam die Besitzerin wieder. Glaub mir, es waren lange Tage mit vielen Kilometern, die wir über die Koppeln marschiert sind...

Lange Zeit später konnten wir die Stute auf den Reitplatz stellen und diesen ebenfalls abtrennen. Ich kam mit meinem Verlasspferd (Andalusier Wallach) mit auf den Platz (auf der anderen, abgetrennten Seite) und so konnten wir an weiteren Annäherungen arbeiten.

Die Stute wusste einfach nicht, wie man in einer Herde agiert, wo ihr Platz ist und welchen Rang sie eigentlich hat.

Klar, es ging nicht ohne Bissspuren, Tritte und gezanke und es war wirklich kein Spaß...aber nach einer halben Ewigkeit hatten wir die Herde so weit, die Stute zu akzeptieren und die Stute so weit, dass sie ihren Platz fand.

Manchmal brauchen Pferde ein Jahr, um sich in eine neue Herde zu integrieren. Dachantenne es auch mal besser sein, das Pferd so lange in Ruhe zu lassen und keine Arbeit von ihm zu verlangen.

Wenn du Pech hast, wirst du mit deinem „Unruhestifter“ aber leider einen Platzverweis bekommen und Dir einen neuen Stall suchen müssen, denn der Stallbetreiber muß ja auch die anderen schützen 😟

Die auf dem Hof sind selber weng ratlos was se machen sollen...:/

eine vom Hof hat heut auch im Gespräch mal erwähnt das sie nicht denkt das man mein Pferd integrieren kann bzw es keinen Sinn hat...

hab mir jetzt überlegt einen neuen Stall zu suchen.. aber wenn mein Pferd da wieder auf die anderen so losgeht weis ich auch nicht weiter:/

ich werd es aufjedenfall der stallbesitzerin mal so vorschlagen wie du es geschrieben hast.

Hoffentlich wird es so dann...

danke!


midnight0815  17.07.2019, 00:31

ich würde auf keinen Fall wieder den Stall wechseln, ihr seid noch nicht mal drei Wochen dort. Gib deinem Pferd ein bisschen Zeit sich einzugewöhnen, und zwar solange wie es eben braucht

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Bei mir läuft das so: das neue Pferd wird erstmal neben dran gestellt (der Zeitraum wie lange ist abhängig von seinem Verhalten und dem Verhalten der Herde, meist ein paar Tage bis 1 Woche), dann kommt peu á peu ein anderes Pferd dazu. Erstmal stundenweise und unter Aufsicht! Angefangen mit dem rangniedrigsten bzw. dem friedfertigsten Ross. Klappt das gut, dann stehen sie die nächsten Tage zu zweit oder schon zu dritt. Am Schluss kommt der Big Boss dazu, der bei mir aber ein sehr friedlicher Herdenchef ist. Wenn alles soweit friedlich ist, kommt das neue Pferd dann in die Herde - unter Aufsicht! Wirklich drin, auch über Nacht, bleibt es erst, wenn alles soweit friedlich ist. Damit sind wir bisher immer gut gefahren, hatten in den ganzen Jahren so gut wie keine Verletzungen. Allerdings habe ich auch wenig Wechsel, also keine Herde wo jedes halbe Jahr jemand aus- bzw. neu einzieht.

Ich weiß, dass viele Höfe das anders handhaben und die Pferde direkt zusammen lassen bzw. auch gleich über Nacht. Aber ich habe schon zu viele schwere, auch tödliche Verletzungen beim Einherden in genug Ställen miterlebt, daher möchte ich die Risiken so gut es geht minimieren. Auch, wenn das natürlich Aufwand und vor allem Zeit für alle Beteiligten bedeutet.

Dein Pferd ist da noch kein Monat - von angekommen kann ja noch keine Rede sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin