Blitzschutz bei Satschüssel auf Terrassendach notwendig?

4 Antworten

der beschreibung nach ist die schüssel ein wunderbares angrifffsziel
für Blitze. hier sollte man allen ernstes in erwägung ziehen,. sie nicht
nur einfach zu erden mit einem 1 x 16 mm² CU Leiter (RE Kabel) sondern
ggf. auch bzw. statt dessen mit einem AUSSEN mit abstandshaltern an der
fassade heruntergeführten Blitzschutzerder!

lg, Anna

Von Beratern mit dem Titel Experte sollte man die Kenntnis grundlegender Fachbegriffe nach IEC 60728-11 für Antennensicherheit und IEC 62305 für Blitzschutzsysteme erwarten dürfen. Damit hat Anna alias @Peppi85 aber Defizite.

An der Fassade hat man keinen Blitzschutzerder sondern einen Erdungsleiter oder eine Ableitung. Erder befinden sich im Erdreich und werden in die Typen A (Tiefen- und Oberflächenerder) und B (Fundament- und Ringerder) aufgeteilt.

Für Blitzschutzanlagen normaler Wohngebäude ist ein Schutzlevel von 100 kA gefordert. Die häufigsten Blitze haben Stromstärken um 25 kA. 16 mm² Kupferdraht hält – vorbehaltlich dafür zertifizierter Klemmen auch in mehrdrähtiger Ausführung – auch sehr seltene Blitzstromstärken von 200 kA aus.

Nichts gegen auf der Fassade zur Vermeidung gefährlicher Näherungen verlegte 50 mm² Blitzableiterdrähte. Der größere Querschnitt ist aber blitzschutztechnisch weit weniger relevant als nach Prüfnorm zertifizierte Blitzstromtragfähigkeit Klasse H = 100 kA der Verbinder.

Antennen, die sich außerhalb der als sicher definierten Fassadenbereiche befinden, sind mit 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht blitzstromtragfähig mit dem Schutzpotenzialausgleich zu verbinden und zu erden. Das trifft - wie TE @slider999 schon selbst erkannt hat - für seine Antenne zu. Bei erdungspflichtigen Antennen ist auch stets ein PA der Kabel und Komponenten gefordert.

Die Schüssel ist elektrisch leitend und bei Gewitter immer ein potenzielles Angriffsziel. Du musst die Schüssel erden, damit bei einem Einschlag der Strom nicht über die Verkabelung ins Haus gelangt oder die Holzkonstruktion in Brand setzt.

Ohnehin ist die Erdung wichtig, damit das Gehäuse des Receivers nicht permanent durch den HF-Teil unter Spannung steht (ca. 100 V).


weckmannu  20.03.2016, 04:48

Das Gehäuse des Receivers ist durch die Erdung der Kabelabschirmung ebenfalls geerdet. Woher sollen die angeblichen 100V wohl kommen? Der Receiver an der Schüssel(LNB) wird mit Max. 18 VDC betrieben.

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electrician  20.03.2016, 05:26
@weckmannu

1. Und wo ist die Kabelabschirmung geerdet? Bestimmt nicht über einen Receiver der Schutzklasse II.

2. Zieh' mal das Antennenkabel an einem Receiver mit TV- Antennenausgang (HF) ab und miss bei eingeschaltetem Gerät zwischen Gehäuse und Erdpotential (z.B. dem Schutzleiterkontakt einer Steckdose) die Spannung. Oder besser noch: Fasse den Schutzleiterkontakt an und berühre mit der Zunge ein blankes Gehäuseteil... ;-)

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Überflüssig, wenn das Hausdach schon einen Blitzableiter hat, weil der höchste Punkt ausschlaggebend ist.