Was für ein SAT-Mast sind für zwei Antennen zu empfehlen?

2 Antworten

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Du erdest den Mast, wenn ein Blitzableiter vorhanden ist, darüber. Ansonsten ist der Mast üblicherweise mit einem separaten Kabel und Erdspieß zu erden... wird aber oft nicht gemacht.

Der Mast muss eben so lang sein, wie es erforderlich ist. Wie lange das genau ist, musst Du selbst ermitteln. Du hast einen hunderter- und einen achtziger Spiegel: Dann solltest Du unten schon mal 30cm machen, oben kommen 100cm für den ersten Spiegel, 20cm Abstand und 50cm für den Oberen... wären außen bereits eine Länge von 2m.... und jetzt kommt noch innen das Rohr dazu, was unten am Boden verschraubt ist und oben am Balken... dürfte dann noch 1 - 1,5m sein.

Schauen die beiden Schüsseln auf den gleichen Satelliten? Dann reicht Dir auch ein Spiegel mit Multiswitch!

Mfg


micholee 
Beitragsersteller
 10.05.2021, 14:52

Hi,

die liegen etwas auseinander. Türksat und Astra 19,2. Da könnte man auch so einen gekrümmten Schüssel nehmen, habe aber hier immer wieder schlechte Erfahrungen gelesen.

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Gluglu  10.05.2021, 15:06
@micholee

Das Problem ist mit zwei Schüsseln übereinander die Windlast und das das eben immer so eine Sache mit dem Empfang und mit wackelnden Spiegeln ist :-)

Wenn es möglich ist, wären zwei getrennte Masten sicherlich besser; vor allem, Du kommst dann auch immer mal vorne hin, wenn am LNB was sein sollte. Bei zwei übereinander musst Du dann schon raus aufs Dach. Persönlich würde ich niemals zwei übereinander setzen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließe!

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micholee 
Beitragsersteller
 18.05.2021, 08:17
@Gluglu

Hi,

ich denke, zwei Masten werden dann sinnvoller sein. Denn, so lange Masten an sich gibt es auch sehr wenige. Vielen Dank nochmals.

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Gluglu  18.05.2021, 09:37
@micholee

Bitteschön. Der Spiegel wir es hinsichtlich Windlast danken. Und was ich Dir noch empfehlen kann: Mach ein paar lange Kabelbinder (schwarz weil UV- Beständig) an den LNB- Arm kurz nach dem LNB abwärts... und schneide sie so ab, dass der Überstand ein Stück weit nach oben schaut, aber nicht zu sehr in den Sichtbereich des LNBs. Grund hierfür: Wir haben immer wieder, gerade im Frühjahr, wenn sie recht "geschäftig" sind, nette Amseln: Die setzten sich auf den LNB- Arm kurz vor dem LNB hin, plustern sich auf und zwitschern recht nett :-) Innen heisst es dann "Kein Signal". Wenn Du im "Sitzbereich" des LNBs daher ein paar nach oben stehende Kabelbinder machst, dann setzen sie sich, falls, soweit runter dass der Empfang nicht mehr weg ist :-)

Klingt zwar doof / lustig aber gerade bei schönem Frühlingswetter ist das manchmal nervig! Und wenn Du jetzt sowieso am Spiegel bist, reisst es das nciht mehr raus.

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micholee 
Beitragsersteller
 18.05.2021, 22:17
@Gluglu

Danke, interessanter Tipp, an sowas hätte ich nie gedacht :-)

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verreisterNutzer  30.05.2021, 16:21

In der IEC 60728-11 bzw. deren deutschen Ausgabe DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) hat noch eine alte Windlastberechnung überlebt, welche nicht mehr mit aktuellen komplexeren Eurocode-Normen kompatibel ist. Wenigstens diese Windlastberechnung sollte man kennen, damit weder das max. zulässige Mast-Biegemoment noch das statikfreie Altlimit von 1.650 Nm überschritten wird.

Nur mit Kenntnis konkreter Herstellerangaben der Antennenwindlasten, von Rohrdurchmesser, Wandstärke, Stahlklasse des vorhandenen Masten kann man seriös berechnen wie weit zwei Sat.-Antennen mit 100 und 80 cm Durchmesser vom oberen Befestigungspunkt maximal entfernt sein dürfen.

Früher übliche Antennendirekterdungen an Blitzschutzanlagen sind schon jahrzehntelang nicht mehr Stand der Technik. Sowohl eine vergleichsweise einfache Mastdirekterdung wie auch die Erweiterung des Blitzschutzsystems durch eine getrennte Fangstange sind wesentliche Änderungen, durch die ein "Bestandsschutz" für Ausführung nach bei Fertigstellung gültigen Normen erlischt und eine Nachrüstungspflicht auf aktuellen Normenstand auslöst.

Bei suboptimalen Direkterdungen an LPS sind zum Schutz gegen den elektrischen Schlag noch innen zu verlegende PA-Leiter an die HES sowie energetisch koordinierte Überspannungsableiter in das/die Antennenkabel Pflicht.

Antennenerdungen an zusätzliche Stützerder mit blitzstromtragfähiger Verbindung zum Schutzpotentialausgleich sind okay, Erdungen an separate Erder ohne diese Verbindung sind und waren schon immer normwidrig.

FAZIT: Auch gut gemeinte Ratschläge sollten nicht nur auf Hörensagen sondern einem Minimum an Normenkenntnis aufbauen, ansonsten ist das Risiko hoch normwidrig zu posten.

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Gluglu  31.05.2021, 09:34
@verreisterNutzer

Jetzt frag mal nach, wie viele Masten nach Studieren der Norm und Berechnen der Windlast aufgebaut werden: Weit unter 1%. Dann geht es weiter mit den mathematischen Fähigketien, solche Dinge umzusetzen.

In Summe ist es der Aufwand nicht Wert und wenn ich auf einen Mast einen Beam mit Rotor installiere, dann kommt das sicherlich zum Tragen; keine Frage. Aber der stehet ja üblicherweise so frei bzw. hoch, dass er sich entspechend drehen kann; und ein Spiegel ist statisch. Den kann man guten Gewissens auch mit dem gesunden Menschenverstand setzten und dabei die Kirche im Dorf lassen. Da hätte ich jetzt wirklich kein Problem damit :-)

Die Sache mit der Erdung: Wenn Du den Verlauf der Frage verfolgst, wirst Du feststellen, das gerade das Verlegen von Kabeln das Hauptproblem ist. Und hier dann das Ganze mit separater Erdung & Co zu machen wird kaum noch Gehör finden. Der Mast wird in der Praxis maximal in einen vorhandenen Blitzableiter integriert; mehr aber nicht. Diese Geschichten wirst Du, bei den nachträglich installierten Spiegeln, ebenfalls mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 1% finden - auch, wenn das nicht sein sollte -.

Um hier Bezug auf Deinen User- Namen zu nehmen: Ist klar, das der Mast einschließlich der Niederführugnen in den Potentialausgleich einzubinden sind; 16mm² CU, 25mm² AL oder 50mm² FE.

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Angehörige der aussterbenden Gilde der RFT bekamen die alte Windlastberechnung im zweiten Lehrjahr beigebracht.

Wenn ich als RFT-/Antennen-Opa lesen muss, dass ohne Angaben von Durchmesser, Wandstärke und Stahlkasse oder dem max. Biegemoment lt. Datenblatt die Montage von zwei Offset-Antennen mit 0,8 m und 1,0 m an einem Antennenmast pauschal verharmlost wird, will ob derart statikfreier Pauschalierung mein Kopfschütteln nicht enden.

Die genannten Leiterquerschnitte entsprechen der IEC 60728-11, die fordert aber - weil jede Kette nur so stark wie das schwächste Glied ist - auch blitzstromtragfähige Verbinder nach Class H = 100 kA. Diese Binsenweisheit wird leider nicht nur von Gebirgselektrikern missachtet. Zu dem Mißstand haben aber auch abgelöste Altnormen beigetragen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

micholee 
Beitragsersteller
 31.05.2021, 23:36

Ich bin von dem Thema abgekommen. Werde nur eine Antenne pro Mast machen und zwei Masten anlegen oder ich nehme eine gebogene SAT-Antenne mit zwei LNBs.

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