Blitz gefährlich bei doppelter Erdung?
Hallo,
wenn man Beispielsweise gerade das Waschbecken aus Metall in der Küche anfässt, welches durch den Potentialausgleich des Hauses geerdet ist und dann gleichzeitig z.B noch die Wand berührt, welche ja auch mit dem Boden verbunden ist und Beton ja eine gewisse Leitfähigkeit bietet, müsste dann nicht auch ein Strom zwischen diesen beiden Erdungspunkten aufgrund einer Potentialdifferenz fließen ? Oder ein anderes Szenario welches ich interessant finde: wenn z.B einen eigenen Erdungsstab in die Erde setzen würde und sich mithilfe eines Drahtes damit verbinden würde und dann gleichzeitig eine Wand des Hauses anfassen würde während der Blitz einschlägt, wäre das gefährlich`? Wie sieht es dann aus, wenn man z.B im Keller Barfuß steht und die Beine etwas auseinanderliegen, wäre das nicht ein ähnlicher Fall ?
3 Antworten
Im Haus passiert Dir nichts, egal ob im Keller, in der Küche, oder sonst wo. Vorraussetzung, der Potentialausgleich ist in Ordnung. Grund: Du hast normalerweise einen Ringbanderder im Boden und somit um dein ganzes Haus den Potentialausgleich. Somit kann sich im Haus kein Spannungstrichter aufbauen. Alle verbundenen Teile sind Niederohmig verbunden und wenn irgendwo die Spannung ansteigt, steigt die im ganzen Haus auf das gleiche Potential (Deshalb Potentialausgleich) und ohne Potentialunterschied kein Stromfluß.
Anders sieht es aus, mit dem extra Tiefenerder außerhalb und dem langen Draht. Dadurch zeihst Du ein extra Potential entfernt vom Haus zum Haus hin und Du bildest die Ausgleichbrücke. Das kann kribbeln bis tötlich enden... Grund: Das Erdreich hat einen Eigenwiderstand, im vergleich zu deinem Draht recht hoch. Deshalb hast Du beim Blitzeinschlag und dem Spannungstrichter ggf mehrere tausend Volt unterschied zwischen deinem neuen Erder und dem Haus (Abhängig von Entfernung des Erders zum Haus und der Einschlagstelle)...
Welcher Widerstand wäre im Draht notwendig, damit man selbst bei großem Abstand zum Haus sicher nicht lebensgefährlich bedroht wäre?
Bei Deinem ersten Beispiel hast Du weder Stromfluss noch Potentialdifferenz begründet. Wie soll da ein Stromfluss bewirkt werden zwischen Potentialausgleich-System und Wand?
Beim zweiten Beispiel fehlt jeder Hinweis darauf, wohin genau der Blitz einschlagen sollte. Wenn er in den Dachgiebel einschlagen würde, dann würde an der Hauswand kaum eine nennenswerte Potentialdifferenz auftreten. Schließlich ist die Außenmauer über das Fundament rundum großflächig geerdet. Da haben Wand und Boden das gleiche Potential.
Beim dritten Beispiel (barfuß im Keller) nehme ich einen Blitzschlag in das Hausdach an. Hier würde der Strom v.a. von den Außenwänden in den Boden geleitet. Da könnte am Kellerboden keine nennenswerte Potentialdifferenz auftreten.
In der benannten "Theorie" ist die gemeinsame "Erdung" usw. ein Schutz. In der Praxis interessiert den Blitz das nicht. Die Randwertbedingungen der extrem kurzzeitigen Stromanstiege führen zu merkwürdigen Ergebnissen. Siehe z.B. Faradayscher Käfig. Wenn der Käfig beim Blitzschlag verdampft, können andere Effekte n den Vordergrund treten. Ebenso bei Bäumen, wo z.B. die Rinde durch verdampfendes Wasser abplatzt und die Umgebung wie ein Hammer zerlegt.