Bindung zwischen mir und Hund fehlt?

5 Antworten

Von Experte Jekanadar bestätigt

Ich glaube nicht, dass dein Hund ein Angsthund ist. Man sollte sehr vorsichtig mit solchen Begriffen sein und den Hunden nicht einfach so einen Stempel aufdrücken.

Du hast den Hund, seitdem er ein Welpe war. Also, woher bitte soll die Angst kommen? Dein Hund kannte vielleicht nichts und war deshalb unsicher. Das kann sein und es wäre deine Aufgabe gewesen, dem Hund mit Geduld und Ruhe die Welt zu zeigen und zu erklären.

Es tut mir leid, wenn ich das sagen muss aber ich denke es liegt an dir und deinem Verhalten dem Hund gegenüber.

da sind einfach Dinge passiert, die der Hund nicht einordnen konnte, und die vielleicht das Vertrauen zerstört haben. Viele Menschen wollen alles richtig machen und traktieren die Welpen schon den ganzen Tag mit irgendwelchen Sachen und Kommandos die sie lernen sollen, weil die Leute völlig verunsichert sind durch den ganzen Unsinn, der im Internet steht. Also wenn du zum Beispiel dem jungen Hund alles verbietest, was er anfängt und ihn ständig maßregelst wird er unsicher werden oder irgendwann gar Angst vor dir bekommen. Die Situation hast du jetzt ja schon, wenn der Hund schreit, wenn du ihm ins Halsband fasst und wenn er sich sofort unterwirft wenn du ankommst.

evtl hast du auch viel zu früh viel Zuviel von ihm verlangt, vielleicht ist deine Körpersprache dein Verhalten zu unverständlich und bedrohlich für den Hund, vielleicht fehlt es an Ruhe, Klarheit und Sicherheit. Und an einer Portion Humor wenn mal irgendetwas nicht klappt. Ein Hund ist ja keine Maschine, die immer funktionieren muss.

es ist auch nicht so dass der Hund deine Eltern lieber mag, weil er dort auf das Sofa darf. Das ist Unsinn. Deine Eltern gehen vielleicht einfach gelassener mit dem Hund um und strahlen mehr Ruhe und Sicherheit aus.

Versteh mich bitte nicht falsch ich meine das nicht böse aber ich denke, die Probleme liegen nicht am Hund, sondern an deinem Verhalten den Hund gegenüber. Du wolltest den Hund einfach vielleicht perfekt erziehen und du bist einfach zu „verbissen“ damit umgegangen. Ein sensibler Hund reagiert auf sowas. Es spielt auch keine Rolle, ob du vorher schon mal einen Hund „trainiert“ hast. Jeder Hund ist anders. Was der eine gut ab kann, verursacht bei dem anderen Panikattacken. Es geht hier ja auch nicht um Training, sondern um Beziehung.

Auch wenn es weh tut und es einfacher ist, dem Hund die „Schuld „ zuzuschieben - du solltest dich einfach mal hinsetzen und überlegen, was du tust oder getan hast damit der Hund so reagiert. ein Hund ist immer ein Spiegel seines Besitzers.

Eine normale Hundeschule wird sicherlich nichts erreichen können. Das Verhalten des Hundes kann sich nur ändern, wenn du dich änderst. Das muss dir klar sein. Du brauchst wirklich jemanden der Ahnung zum Verhalten - von der Körpersprache der Hunde hat, der den Hund und dich wirklich gut einschätzen kann und der dir beibringen kann, wie du am besten damit umgehst. Dieser Trainer sollte dich im Alltag begleiten also bei dir zu Hause - im normalen Umgang - auf Spaziergängen etc.

Es kann sich alles zum Guten wenden wenn du bereit bist einzusehen, dass es in deiner Hand liegt etwas zu ändern in dem du einfach dein Verhalten überdenkst.

Es geht auch nicht darum, dass du etwas falsch gemacht hast oder dass dich der Hund nicht mag. Diese Gedanken solltest du vergessen. Morgen ist ein neuer Tag und morgen könnt ihr beide noch mal von vorne anfangen.


TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 11.12.2024, 18:11

Ich weiß das es an mir liegt, hab ich auch irgendwo im Text geschrieben das ich nicht weiß was ich falsch gemacht habe (glaube ich zumindestens das ich dies geschrieben habe). Weil eigentlich hab ich wirklich versucht so vorsichtig wie möglich zu sein und sie hat auch keine Angst vor mir, das merke ich ja in der Wohnung wenn wir spielen(klingt jetzt ein bisschen bekloppt aber um zu sehen wie sie reagiert hab ich beim spielen manchmal bedrohlich meine Hand nach oben gehalten oder mich über sie gebeugt, das einzige was sie gemacht hat ist mir durchs Gesicht zu lecken, sich zu freuen und mir ihr Spielzeug anzubieten zum spielen). Draußen ist sie an sich auch ruhig, ich kann auch mit ihr in die stadt gehen sie orientiert sich ja an mir, läuft bei Fuß, die Körpersprache ist entspannt, wenn ich mich setzte legt sie sich zu mir und ja, ist ganz gelassen aber sobald da irgendwie ein Hund vorbeikommt oder sonst ein Tier dann ist alles los, als ob sie alles vergisst was sie je gelernt hat, die lässt sich garnicht mehr beruhigen oder richtig anfassen, ich weiß das soll man nicht machen vor anderen Hunden, aber manchmal hab ich sie dann einfach hochgehoben und bin gegangen weil ich nicht weiter wusste, letztens erst wollte sie ein Pferd attackieren im Wald.

Ich weiß auch das ich irgendwas falsch gemacht habe, aber alle sagen das liegt an den Hormonen und der Läufigkeit und ich soll sie Kastrieren lassen dann hört sie auf und wird wieder lieb (was natürlich totaler Blödsinn ist sie deswegen kastrieren zu lassen) aber ich hab dann doch so den Gedanken das es evtl die Läufigkeit ist weil das ja auch erst da angefangen hat, vorallem weil sie vorher der liebste Hund überhaupt war. Ich glaub sie ist überfordert mit den Hormonen und ich bin überfordert wie ich jetzt damit umgehen soll.

Und zu meinen Eltern, es ging ja nicht darum ob sie dort aufs Sofa darf oder nicht, es ging einfach darum das sie so viel durfte was ich nicht schön finde und sie bei mir nicht machen sollte wie auch z.B. Menschen anmelden oder Hunde anmotzen, mit den Hunden meiner Eltern um Futter streiten für sowas wurde sie da dann, wenn auch unbewusst, gelobt. Beispiel war sie einmal im Freilauf mit Schleppleine, ich war gerade im Kofferraum am rumräumen und meine Mutter hat kurz geguckt und da rennt sie plötzlich zu einem Fremden hin springt vor dem rum und bellt den an(war zum Glück ein Mann der keine Angst hatte), ich hab se dann natürlich mit der Leine zu mir geholt und sie einfach mit einem "nein" ins Auto geschickt und dort warten lassen bis sie ruhig ist. Das fanden meine Eltern nicht so klasse weil sie möchte uns ja beschützen. Sowas mein ich damit und mein Hund ist ja auch nicht dumm, die weiß natürlich wo sie was darf und ich denke das sie dann natürlich auch Leute mehr mag die ihr solchen Schwachsinn erlauben als Leute(mich) die das nicht mögen.

Danke für deine Antwort aufjedenfall, neu anfangen werden wir sowieso, ich bin auch schon am suchen nach Trainern die intensiv training mit mir alleine machen würden.

LG

William1307  11.12.2024, 18:28
@TiffanyDevi

Es kann natürlich auch ein Stück weit daran liegen, dass deine Hündin erwachsen wird. Ist das jetzt die erste Läufigkeit gewesen? Du wirst bemerken, dass deine Hündin mit jeder Läufigkeit einen Schub in Richtung erwachsen werden macht. Das ist jetzt eben nicht mehr der kleine, unsichere Welpe. Du kannst hier nur mit Ruhe, Souveränität und Geduld vorgehen.

Achte darauf, dass solche Situationen, dass sie zu fremden Menschen hin läuft, gar nicht erst passieren können, du musst immer einen ticken aufmerksamer sein und vor dem Hund reagieren.

Wenn sie andere Hunde anbellt, kann man je nach Situation manchmal auch ausweichen und das einfach mal ignorieren. In dem Moment, wo sie kurz aufhört zu bellen und zu dir schaut wird sofort bestätigt und belohnt. Aber da muss das Timing stimmen. Du darfst sie nicht für das bellen belohnen.

Ich weiß, dass es total nervig ist, wenn ein Hund so austickt. Aber da hilft wirklich nur ruhig bleiben und dem Hund signalisieren - „ ja, ich habe den anderen Hund auch gesehen, aber der ist nicht gefährlich“ dein Hund wird sich komplett daran orientieren, wie du reagierst. Und wenn du aufgeregt reagierst, dann wird er sich bestätigt fühlen und erst richtig loslegen.

Auch schimpfen oder „nein aus und Pfui „ signalisiert dem Hund nur, dass er Recht hat, dass irgendwas nicht stimmt. Er wird das nicht auf sich beziehen, sondern auf den anderen Hund. Besonders, wenn das „Nein“ von hinten kommt. Wenn überhaupt müsstest du dich frontal vor den Hund stellen damit er versteht, dass er damit gemeint ist.

Es ist halt immer schwierig, solche Situationen zu beurteilen, wenn man sie nicht sieht. Es ist zum Beispiel auch wichtig, wann genau dein Hund damit anfängt, andere Hunde anzubellen. In welchem Abstand sind diese Hunde? Kommen Sie direkt auf euch zu? Was machst du dann etc. Aber das kann ein Trainer viel besser beurteilen, indem er einfach nur beobachtet.. wenn man selbst in der Situation drin steckt, bemerkt man das nicht. Was auch manchmal hilfreich sein könnte, wenn du jemanden hast, der mal mitgeht und Videos von diesen Situationen dreht. Wenn du dir die später anschaust und auf dich und deine Körpersprache achtest, kannst du oft schon viel sehen, was einem in der Situation selbst gar nicht auffällt

TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 11.12.2024, 19:01
@William1307

Ja das war die erste Läufigkeit, auf die zweite warte ich gerade gespannt 😬

Danke für die vielen Tipps, das mit dem Video werd ich mal ausprobieren um zu gucken ♡

William1307  11.12.2024, 19:06
@TiffanyDevi

So ungefähr nach der dritten Läufigkeit ist sie dann „fertig“ und eine erwachsene Hündin😁

TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 11.12.2024, 19:10
@William1307

Das wusste ich nicht, aber ich hatte bisher auch immer nur Rüden um mich rum. Danke für die Info 🍀

Hi ich denke dass hat nichts fehlender Bindung zu tun. Ich denke ihr habt Probleme in anderen Bereichen. Die Dinge die du beschreibst haben ihre Ursache in falscher Führung. Dein Hund hat sehr wahrscheinlich Stress weil er denkt er müsste Dinge klären oder du in seinen Augen nicht die nötige Kompetenz mitbringst.

Das er zu deinen Eltern geht wenn du ihn korrigieren möchtest liegt nicht daran dass er deine Eltern mehr mag sondern wie du auch selbst schreibst deine Eltern keine Grenzen setzen da sie er alles darf. Somit stellen deine Eltern keinen Führungsanspruch und dein Hund kann sich daher deiner Korrektur entziehen. Das ist jetzt erstmal nur eine Vermutung um genauer dein Problem zu identifizieren bzw Lösungsvorschlag geben zu können, bräuchte man noch mehr Infos. Gerade im Bereich eurer Kommunikation.

Zum Beispiel wie begrüßt sie dich wenn du nach Hause kommst.

Wie sieht euer Spaziergang aus ohne entgegen kommende Reize.

Rückruf Grundkommandos

Wie verhält sie sich bei Ressourcen. ( Futter, Spielzeug usw)

Und noch einiges mehr

LG Dennis

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo TiffanyDevi,

das klappt so gar nicht. Du solltest dringend mit dem Hund zur Hundeschule gehen, bevor es noch nicht zu spät ist! Nicht nur für eure Bindung, sondern auch für die Erziehung des Hundes.

Außerdem auch nicht immer Standort wechseln, du solltest einen festen Wohnsitz mit deinem Hund haben. Das führt nämlich zu zusätzlichem Stress.

LG Gloriosaa


TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 01:58

Ja ich bin dabei eine zu suchen, aber ich wollte eher fragen ob das sonst noch jmd kennt und obs da Lösungen gibt bis zum Auffinden einer passenden Hundeschule.

Ich hab einmal Urlaub gemacht bei meiner Mutter für 4 ganze Wochen weil meine Wohnung renoviert wurde, sonst sind wir immer nur unter uns (inklusive meinem Partner), also festen Wohnsitz hab ich keine Sorge 😶

LG

Gloriosaa  08.12.2024, 02:03
@TiffanyDevi

Nein, es gibt keine Lösung außer die Hundeschule! Das hätte schon direkt passieren sollen, als du dir den Hund zugelegt hast. Wenn man nicht erfahren genug ist, um den Hund selbst zu erziehen. Vor allem handelt es sich hier auch noch um einen ängstlichen Hund.

TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 02:22
@Gloriosaa

Ich hab Erfahrung, auch hatte ich schon einen Angsthund plus alles hat super geklappt bis zu ersten Läufigkeit. Sie hat sogar davor, trotz der besagten Anfangszeit, mit fremden Menschen gekuschelt, ist gerne im Freilauf geturnt, hatte kaum Interesse an Fremdhunden und hat sogar in Restaurants oder Baumärkten geschlafen und vom Personal leckerlies gesnackt. Ich werde auch zu einem Trainer gehen, aber ich kann doch trotzdem fragen ob andere auch solche Probleme hatten oder ob sie Tipps haben bis ich den passenden Trainer gefunden habe.

Gloriosaa  08.12.2024, 03:44
@TiffanyDevi

Das ist gut, nur ist jeder Hund verschieden und bei diesem ist es wie man sieht nicht so einfach. Natürlich kannst du hier fragen, dafür ist die Plattform doch da! Dass du dir Gedanken darüber machst, ist doch auch super. Viel Glück bei der Suche!

Jeder Hund ist komplett individuell und bei jedem Hund braucht man einen komplett neuen Trainingsplan. Klar, Erfahrung hilft, aber ein Angsthund ist nichts für 1x Erfahrung.

Dieser Hund hat permanent schiss und somit permanent Stress. Bis du bei einem kompetenten Trainer landest musst du diesen aufs Minimum reduzieren. Fange mit allem von null an. Der Hund wird dir schnell zeigen mit was er sich wohl fühlt und mit was nicht.

Bitte gehe nicht zu einer x beliebigen Hundeschule. Die Arbeiten in den meisten Fällen nur ihr Programm ab und du zahlst dafür auch noch viel Geld. Suche nach einem Trainer der sich mit Angsthunden auskennt und viel Erfahrung auf dem Gebiet hat. Ein persönlicher Trainer währe wahrscheinlich hier angebrachter. Ständiger Ortswechsel ist nur zusätzlicher Stress den dein Hund gerade nicht verträgt.

Wenn es aus irgendeinem Grund nur ne Hundeschule in Frage kommt, dann mach Einzelstunden.


TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 02:15

Mein Hund davor war auch ein Angsthund aber so extrem war er nicht.

Zuhause hat sie keinen Stress kann ich versichern, außer sie ist alleine, deshalb bin ich fast nur zuhause und wenn dann plane ich ruhige Orte ein an denen sie auch kein Stress hat, das kann ich zu 100% versichern. Es sind wirklich nur diese kleinen Momente wo es eskaliert und sie dann Panik schiebt, dann geh ich mit ihr aus der Situation, sie schüttelt sich ab, ich geb ihr körperkontakt und alles ist wieder gut.

Ja daran bin ich, ich hab angst den falschen Trainer zu wählen und alles schlimmer zu machen.

Danke für deine Tipps ♡ Dann fangen wir wohl von Null an und ich such intensiv nach Trainern mit viel Angsthund-erfahrung.

kann es nicht sein das du zu schnell und zu viel von ihr verlangt hast und sie jetzt unsicher ist


TiffanyDevi 
Beitragsersteller
 11.12.2024, 19:09

Zu schnell würd ich nicht sagen, ich hab mir immer Zeit gelassen, manches hatte sie schneller begriffen manches nicht und so war das halt (Stubenreinheit hat z.B. 3 Monate gedauert. platz, sitz, komm und soweiter nur paar Tage wenn nicht sogar Minuten), ich geh da eigentlich in ihren Rhythmus mit um sie eben nicht zu überfordern.