Bin ich heuchlerisch?
Hallo
Ich bin vor gut einem Jahr eine Christin geworden. Vor ca. 10 Monaten habe ich eine Bibel bekommen. Damals habe ich versucht, die Bibel von Anfang an zu lesen, aber man sagte mir, dass ich zuerst das Evangelium, also das neue Testament lesen sollte. Seitdem bin ich nie weiter als das Matthäus Evangelium gekommen und ich fühle mich schuldig und heuchlerisch. Dennoch habe es ich „Hunger und Durst“ nach der Bibel, aber sobald ich sie lese, schaffe ich nicht mehr als 2 Seiten. Ich will das nicht mehr und will stärker werden und mehr die Bibel lesen. Das kann nicht so weiter gehen. Was soll ich tun?
Gottes Segen, Amin❤️☦️
12 Antworten
Damals habe ich versucht, die Bibel von Anfang an zu lesen, aber man sagte mir, dass ich zuerst das Evangelium, also das neue Testament lesen sollte.
Nun ja, die Evangelien enthalten die Lehre Jesu. Insofern steht da der Kern dessen drin, wie man als Christ sein und leben sollte. Spontan fallen mir dann noch ein paar Stellen in den Briefen und der Offenbarung ein, die zusätzlich einiges aus den Evangelien besser erklären oder bekräftigen und auch entsprechend aufzeigen, dass der Glaube allein eben nicht genügt, um ein guter Christ zu sein.
Seitdem bin ich nie weiter als das Matthäus Evangelium gekommen und ich fühle mich schuldig und heuchlerisch.
Wenn Du Dich wirklich so fühlst oder in anderer Hinsicht meinst, dass Du noch Fehler hast, die Du überwinden solltest, macht Dich das immerhin wesentlich ehrlicher, als viele Christen, die meinen, dass der Glaube allein genügen würde oder dass man unzureichende (um nicht zu schreiben fehlende) Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Vergebungsbereitschaft durch Missionsdienst kompensieren könnte.
Dennoch habe es ich „Hunger und Durst“ nach der Bibel,
Das ist doch gut, zumindest sofern Du die Inhalte genauso wie sie geschrieben sind, akzeptierst, ohne dabei irgendwelche Kirchenlehren Dein Verständnis für die klaren Inhalte trüben zu lassen.
aber sobald ich sie lese, schaffe ich nicht mehr als 2 Seiten.
Und wenn schon. Wer meint, dass es ein Wettrennen sei, dem geht es nicht um Verständnis von der enthaltenen Klarheit, sondern nur darum, anderen etwas vorzumachen (und vielleicht auch sich selbst). So jemand wäre nicht besser, als jene, über die Jesus laut Matthäus 6,5 als Negativbeispiel sprach oder gesprochen haben soll.
Hallo Il0veJ3sus,
Gerade das Matthäus Evangelium zeigt sehr deutlich, was "ehrlich" und was "unehrlich" ist. Es erinnert Dich an alle Dinge, die in Dir noch nicht Wahrhaftig sind, deswegen kommen Deine Schuldgefühle.
Bedenke: Wenn Du Jesus vertraust, wird Jesus Dich zwar weiter konfrontieren, mit dem was nicht aufrichtig ist, aber er wird Dir dennoch alles vergeben, weil man eben nicht von heute auf morgen "rein sein" kann.
Deswegen: Ist doch in Ordnung: Lese nur 2 Seiten, dann schaffst Du in 100 Tagen 200 Seiten. Verdaue die 2 Seiten am Tag, und mache Dir keine Vorwürfe weil Du dem idealen Bild noch nicht entsprichst.
Das ideale Bild soll Dir nur als Orientierung dienen. 🙏💖 Gott ist kein Perfektionist der Menschen ablehnt, die noch am Anfang stehen. Im Gegenteil, er nimmt Dich in den Arm weil Du gerade versuchst auf den guten Weg der Wahrheit zu kommen. 🙌
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Du könntest auch zum Markus Evangelium springen. Da zeigt sich Jesus weniger streng, und barmherziger und liebevoller.
Matthäus führt Dich zur inneren Reinigung, Markus zeigt Dir wer Jesus als Mensch war, Lukas enthält viele Begebenheiten mit den Frauen, und in Johannes zeigt Jesus, wie er die Unwahrheit entlarvt. (In Johannes sind ganz viele Dialoge zwischen Jesus und den Pharisäern, den damaligen Priestern.)
Ich kann dich beruhigen. Das hat nichts mit „heuchlerisch“ zu tun, oder anders ausgedrückt, lass dir ruhig Zeit!
Dass du Hunger und Durst nach Gottes Wort hast, ist schon einmal ein extrem gutes Zeichen! Im Grund genommen ist die ganze Bibel ein Liebesbrief Gottes an dich. Ich weiß das aus 47 Jahren Erfahrung. Ich war früher selbst ein Atheist.
Die Bibel ist kein Buch, dass man von Anfang bis Ende durchlesen kann. Der Zusammenhang ist wichtig und auch etwas Einführung.
Als Christ fangen wir erstmal mit dem Neuen Testament an und hier würde ich Dir raten mit dem Markusevangelium zu beginnen. Es ist das kürzeste und einfachste Evangelium. Dann vielleicht Lukas.
Wenn Dich interessiert, wie es nach Jesus weitergegangen ist, zunächst die Apostelgeschichte und dann vielleicht mal einen Paulusbrief.
Matthäus und vor allem Johannes würde ich einem erfahrenen Leser empfehlen. Und es schadet überhaupt nicht, ab und zu mal einen Bibelkommentar zu Rate zu ziehen, bei dem Zusammenhänge und Hintergründe erklärt werden.
Hallo, nein, du bist nicht heuchlerisch. Es ist nicht zwingend notwendig, die Bibel zu lesen. Es ist ein schweres Buch, daß schwer zu verstehen ist. Du bist vermutlich noch zu jung dafür. Ich weiß noch, wie ich selber mich mit 14 mit alten Texten abgequält habe. Viel wichtiger sind die Taufe und die Mitgliedschaft in der Kirche.
Ich würde da viel eher ein Buch lesen, das geeignet ist um Jugendlichen die Grundlagen zu erklären. In der katholischen Kirche gibt es zb den YouCat. Vielleicht gibt es im orthodoxen Bereich auch was.
Gottes Segen ❤️✝️☦️
Danke viel viel mal! Gottes Segen nochmals❤️☦️✝️❤️