Bin ich eine schlechte Mama, wenn ich ehrlich erzähle, wie es bei uns wirklich zu Hause abläuft?

7 Antworten

Hey, also bei jedem ist es anders. Bei meinem ersten Sohn (war 20) habe ich die Babyzeit tatsächlich als sehr angenehm empfunden und konnte nicht verstehen wie andere sagen konnten, dass Babys anstrengend sind. Mein zweiter ist jetzt 5 und erst seit einem Jahr denke ich es wird langsam leichter. Also manchmal ist man gestresst, manchmal läuft es gut. Bei niemandem ist es immer total super. Kinder sind anstrengend, das weiß jede Mutter :)

Finde ich nicht schlimm und ich arbeite im pädagogischen Bereich. Irgendwo hin müssen deine Emotionen und deine Erlebnisse mit dem Baby. Bei uns erzählen uns Eltern auch, wie es gerade mit dem Nachwuchs läuft und die nehmen auch kein Blatt vor den Mund. Ich höre recht häufig Geschichten darüber, wie schlecht das Kind geschlafen hat, dass es Mama gerade viel vermisst oder allgemein schon seit einer Woche schlechte Laune hat. Das gehört dazu und du tust nichts Falsches, wenn du von den Dingen berichtest wie sie sind. Letztendlich ist das auch gesünder und du läufst weniger Gefahr, dein Kind an die Wand werfen zu wollen (was bei Schlafmangel durchaus als Gedanke vorkommt), auch wenn es schwierig wird, weil du alles realistischer siehst und dir keine falschen Vorstellungen oder Vorwürfe machst. Alles, alles feini~

Nein, auf keinen Fall macht dich das zu einer schlechten Mutter.

Wie du schon richtig festgestellt hast, gibt es viele, die da nicht ehrlich sind. Das Bild ist auch sehr verzerrt durch perfekte Social-Media-Mamas, habe ich zumindest das Gefühl. Kinder zu bekommen und zu haben ist sehr anstrengend. Die Arbeitsbelastung ist enorm. Aber, wenn man dann Leute hört, die Elternzeit als "Urlaub" bezeichnen, zeigt es, wie wenig Ahnung diese Menschen haben.

Ich glaube, es ist ganz normal, wenn man als Elternteil mal überfordert ist und auch mal Fehler macht und es ist ein Unding, dass Dritte dann immer meinen, sie wüssten alles besser und würden das ja viel besser schaffen. Jede Familie ist anders, jedes Kind ist anders und jede Mutter ist anders. Abgesehen davon das die, die immer die größten Töne spucken meistens keine Kinder haben, oder nicht die Person im Haushalt sind, die den Hauptteil der Kindererziehung und Betreuung übernimmt.

Ich finde es gut, dass du dazu stehst und lass dir nichts einreden, vor allem nichts, was gegen deine eigene Intution als Mutter geht - ala "früher haben wir die auch einfach schreien lassen und die Tür zum Kinderzimmer zu gemacht."

Mütter sind sehr unsolidarisch untereinander.

In diesem Bereich wird sehr viel gelogen.

Mag daran liegen, dass an Mütter Anforderungen gestellt werden, die gar niemand leisten kann.

Mütter sind keine Übermenschen, die alle Klischeebilder ihrer Umwelt befriedigen müssen.

Mütter sind übrigens auch nicht Menschen die ihren Kindern alles verzeihen, müssen sie auch nicht, auch Mütter haben Grenzen.

Es gibt Mütter die voll im Babyglück sind und es gibt Mütter die überfordert oder auch einsam sind. Alles ist normal und diese Zustände können sich auch abwechseln.

Ich habe mir zur Regel gemacht, allen Müttern die ich kenne, zu sagen, dass sie sich bei mir melden dürfen, wenn ihnen die Decke auf den Kopf fällt. Mit der Zusicherung, dass das unter uns bleibt.

Allein die Zuversicht zu haben, dass man nicht allein ist, finde ich sehr wichtig.

Ganz sicher aber braucht es auch Mut und Vertrauen sich mitteilen zu können, auch wenn man einmal nicht die perfekte Mamabild ausfüllt.

Ich gebe dir voellig recht - wusste aber ehrlich gesagt gar nicht dass es ungewoehnlich ist ueber die Herausforderungen mit Baby zu reden?

Ich hatte eine (informale) Mamagruppe, wir haben uns jahrelang jeden Morgen auf einem Spielplatz oder im Park getroffen und gegenseitig ausgeheult (aber auch viel gelacht), waehrend die groesseren Geschwister die Gegend unsicher gemacht haben. Ohne die wuesste ich gar nicht wie ich die ersten Jahre ueberlebt haette!

Mein Sohn war uebrigens auch so ein Schreibaby, aber je mobiler er wurde, desto besser wurde es - es war als ob er frustriert in einem kleinen hilflosen Koerper war. Als er mit 10 Monaten laufen konnte, war er das froehlichste Kind ever, und jetzt mit 19 ist er immer noch ein Sonnenschein (okay, meistens :). Ich weiss wie sich das anfuehlt, aber es wird besser, versprochen!!!