Bin ich der einzige, der sich verarscht fühlt, wenn man 3 Wochen unbezahlt Praktikum machen musste in der Schule?


12.06.2020, 09:20

es sind ja nicht nur "2 wochen", sondern wenn man alles addiert kommt daraus bei mir zumindest mind. 4 Wochen Praktikum, wenn man jetzt Fachabi nicht dazu zählt.

20 Antworten

Ich gebe Dir recht. Das so ein Praktikum völlig ohne Bezahlung abgewickelt wird, ist echt eine Zumutung. Wieviel wärest Du denn bereit zu zahlen, so als Gegenleistung für diese Ausbildungsleistung die Das Unternehmen Dir bietet?

Bei einem dreiwöchigen Praktikum müssen sich die Mitarbeiter in der Firma mehr um dich kümmern, als du dich um die Firma kümmerst.

Ich hatte im März auch einen Praktikanten angenommen, eigentlich für 3 Wochen. Wegen Corona ist dann nur 1 Woche daraus geworden.

In dieser einen Woche habe ich ihm viel erklärt, habe ihn neben mir sitzen und zugucken lassen wenn ich etwas gemacht habe, bzw. daneben gesessen und aufgepasst wie er etwas gemacht hat.

Eine Arbeitserleichterung war das nicht für mich, eher im Gegenteil.

Das Schulpraktikum soll dir einen Einblick in das Berufsleben vermitteln.

Das der Betrieb jemanden bezahlt der sich um dich kümmert und diese Person somit weniger produktiv ist kostet schon genug!

Wofür möchtest du den entlohnt werden - ohne Erfahrung oder Wissen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Praktika sind in der Regel unbezahlt, also gewöhn dich dran.

Erstens... du wirst wohl kaum sieben Tage die Woche arbeiten. Du arbeitest höchstens 5 Tage die Woche, nehme ich an, also eine normale 40 Stunden Woche. Damit wären wir bei unter 1200 Euro, doch das nur zur Info.

Wie gesagt, Praktika sind unbezahlt... und die Betriebe machen mir dir höchstwahrscheinlich auch keinen großen Umsatz, du bist viel eher eine Art 'Belastung', denn du kannst in der Regel wenig, weißt in der Regel wenig und kannst dementsprechend auch wenig machen. Das ist nicht, wie wenn man eine ausgebildete Kraft z.B. in einer Steuerberaterkanzlei hat, die genau weiß, was sie zu tun hat.
Bleiben wir beim Steuerberater, weiß der Praktikant, der von der Schule her kommt in der Regel nicht einmal, was Werbungskosten sind, ganz zu schweigen davon wie man die Einzutragen hat oder was bei einem Einspruch zu beachten wäre, ganz zu schweigen davon, was das eigentlich ist, welche Folgen er hat und was ggf. Alternativen zum Einspruch sind. Das muss dir dann jemand erklären und in dieser Zeit kann dieser jemand seiner Arbeit nicht nachgehen.

In diesem Sinne: Du verlangst dafür Geld, dass du etwas lernst ohne dass dein Arbeitgeber einen Mehrwert davon hat. Das wäre, als würdest du die Stunden in der Schule mit Mindestlohn anrechnen... und ist in meinen Augen ziemlich dreist.

Kennst Du den Ausdruck, »Da habe ich viel Lehrgeld bezahlt.«? Weißt Du, wo er herkommt? In früheren Zeiten haben Lehrlinge Geld dafür bezahlt, dass sie zu Füßen des Meisters sitzen und ihm bei der Arbeit zuschauen durften.
Wenn man heute seine Schulbildung nicht mehr selbst bezahlen muss, kommt man natürlich auf solche Gedanken, wie Du sie hast.

Worüber die Wenigsten nachdenken ist folgendes: Wer für die Kosten der Schulbildung aufkommt, bestimmt natürlich auch über deren Inhalt. Auch wenn Bildung steuerfinanziert ist, also das Geld vom Einkommen der Bürger kommt, bestimmt der Staat darüber, wie es ausgegeben wird. DAS ist die eigentliche Verarschung.

Wenn Du das selbst finanzieren würdest, hättest Du ein Mitspracherecht darüber, was und wie Du lernst und könntest Dich beschweren. Wenn Dir ein Lehrer oder eine Methode nicht gefiele, könntest Du ihn zum Teufel jagen und sie ändern.

Gruß Matti