Bilder durch neues Teleskop unscharf?
Moin. Habe ein Teleskop ausgeliehen bekommen ( Ein Dobson/Newton von Celestron ( 1200/254) mit einem 10/20mm Okular und ich kann keine Nebel sehen... Galaxien und Planeten. Sehe nur einen kleinen Punkt, der flimmert... Selbst heute Abend beim Orionnebel konnte ich nur einen ganz leichten "Hauch" von Nebel sehen, aber keinen farbigen... Woran kann das liegen? Das Teleskop wurde richtig eingestellt und wurde vor der Beobachtung eine Stunde auskühlen lassen. :( mfg
6 Antworten
Durch das Teleskop siehst du auch keine Farben bei weit entfernten Nebeln, bei Planeten schon.
Mit deinem Teleskop: Nein! Es ist deutlich zu klein!
Ab etwa 40-50 cm Durchmesser sieht man Farben in Form schwacher Pastelltöne. Wenn du echt färbig sehen willst, brauchst du extrem dunklen Himmel (z.B. auf Bergen oder in Wüsten) und mindestens einen Meter Spiegeldurchmesser!
Hallo,
Du hast eine zu starke Vergrößerung für solch lichtschwache Gebilde wie es Galaxien sind.
Probiere mal ein Okular mit längerer Brennweite aus: 30 mm, 40 mm, und sieh, ob es nicht besser wird.
Natürlich brauchst Du auch einen dunklen und klaren Himmel mit wenig Luftfeuchtigkeit und ohne störende Beleuchtung in der Nähe und ein stabiles Stativ, das nicht bei jedem Windhauch zittert.
Hast Du richtig fokussiert? Stell das Ding auf einen hellen Stern scharf und schwenke dann zu den lichtschwachen Objekten.
Herzliche Grüße,
Willy
Okay erstmal Danke für deine Antwort. Aber ist es nicht sogar besser umso kleinere Okulare haben wie es geht? Oder leidet darunter die Farbtreue? Und ja habe ich gemacht. :)
Je kleiner die Brennweite vom Okular, desto stärker die Vergrößerung und desto dunkler das Bild.
Vergrößerung gleich Brennweite des Teleskops geteilt durch Brennweite des Okulars.
1200:10=120fach;
1200:20=60fach.
Herzliche Grüße
Willy
Was Farben angeht, ist man leicht durch langbelichtete Fotos verwöhnt. Die für das Farbensehen nötigen Zäpfchen auf der Netzhaut springen am Teleskop bei so lichschwachen Objekten nicht an (bei Nacht sind alle Katzen grau). Je stärker die Vergrößerung, auf desto so mehr Netzhautfläche wird das Licht verteilt, desto grauer.
Mir kommt vor, Du hast etwas zu optimistische Vorstellungen vom visuellen Anblick nebelhafter Objekte mit einem Teleskop. Bunte Galaxien gibt es nur auf länger belichtete Fotos. Bei Gasnebeln (hellen! Orion z.B.) kannst Du mit einem Teleskop dieser Größe manchmal blasse zartgrüne abgestufte Nebelschleier erkennen. Rot geht fast gar nicht, bestenfalls eine Andeutung davon bei stockdunkler Nacht in einsamen höheren Bergregionen und etwas größerer Öffnung.
Manche hellen Planetarische Nebel schimmer blau. Galaxien sehen eher so aus:
https://www.astronomie.de/fileadmin/user_upload/Beobachtungspraxis/Zeichnen/M65_66.jpg
Könnte ich mit meiner Spiegelflex Kamera 20 sek belichten? Und ein farbiges Bild bekommen?
Nein, dazu benötigst Du eine nachführende Montierung. Abgesehen davon ist Astrofotografie etwas, das praktisch nichts mit alltäglicher Fotografie zu tun hat und überdies eine ziemlich komplexe Angelegenheit.
Du musst sicherstellen, dass bei dir absolut keine Lichtverschmutzung ist, also weit weg von einer Stadt und Dörfern.
Dann ist es wichtig, dass am besten kein Mond am Himmel ist wie zurzeit, dadurch ist der Blick auf den Sternenhimmel nämlich wesentlich schlechter.
werde ich nie Farben sehen können bei Deep Sky? :(