Bibelverfälschungen?

10 Antworten

Die Bibel wurde nicht verfälscht. Das ist Quatsch und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Lüge. Denn wenn die Bibel angeblich verfälscht sein soll, kann man alles raus streichen, was einem nicht gefällt. Darum geht es, und um nichts anderes. Es ist gelogen.

Die einzigen Ausnahmen sind die masoretischen Änderungen und die Abweichungen der späteren Texte von der Septuaginta. Da könnte Absicht dahinter stecken, was sich aber nicht beweisen lässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Was sagt ihr zu den Argumenten, inwiefern sind sie richtig oder falsch?

Mir ist nicht ganz klar warum Textvarianten dort gleich "Verfälschungen" genannt werden. Das erklären sie nirgends. Im Gegenteil:

Eine zweite Erscheinung sind Korrekturen und Änderungen, die in den biblischen Text eingefügt wurden. Solche Verfälschungen des Textes sind in allen Textzeugen nachweisbar.

Korrekturen sollen Verfälschungen sein? Sind sie nicht genau das Gegenteil davon?

Aber ganz dreist ist das hier:

Als mich meine Mitchristen baten, ihnen Briefe zu schreiben, tat ich das. Diese haben die Apostel des Teufels mit Unkraut gefüllt, indem sie einige Dinge wegnahmen und andere hinzufügten. Für sie ist das Wehe vorbereitet. Man muss sich kaum wundern, wenn einige es gewagt haben, das Wort des Herrn selbst zu verfälschen, dass sie dann sich verschworen haben, meine eigene bescheidene Anstrengung zunichte zu machen.

Dionysius von Korinth hat sich über die Schriften beschwert die wir heute "Apokryphen" nennen. Die sind großteils erhalten. Verfälschte Varianten der kanonischen Evangelien nicht.

Der übliche Nonsens in dem Thema... Nichts, was du an Kritik finden wirst, ist nicht auch bereits von bibeltreuer Seite beantwortet.

Ist dir schonmal aufgefallen, dass die Leute, die die Verfälschung der Bibel belegen wollen, dazu immer Zitate von immer den gleichen "Experten" nehmen? (Metzger, Ehrman...)

Dass andere Fachleute die Bibel für unverfälscht halten, erwähnen die noch nicht mal!

Alle Textzeugen [des AT] weichen voneinander in größerem oder geringerem Maße ab.
Es gibt keine einzige Ausgabe [des AT], die in allen Einzelheiten mit einer anderen übereinstimmt.

Die meinen Unterschiede in der Grammatik, Satzstellung, Rechtschreibfehler u.ä. Wenn z.B sich bei 2 HS aufgrund unterschiedlichen Alters die Grammatik unterscheidet, wird das schon als Unterschied / Fehler gezählt. Das verändert aber nichts am Sinn!

Justin der Märtyrer, ein christlicher Autor des 2. Jahrhunderts, beklagte sich, die Juden hätten die Heilige Schrift abgeändert:
Und ich möchte, dass ihr beachtet, dass sie [die Juden] viel Heilige Schrift aus den Übersetzungen weggenommen haben....[5]

Hier siehst du beispielhaft, das bei manchen Argumenten bei genauem Hinsehen nichts dran ist. Denn was sagt Justin hier? Dass die Übersetzungen der Juden gekürzt sind! Nicht der originale hebräische Text, auf dem unser AT basiert.

Origenes, ein christlicher Autor des dritten Jahrhunderts, beklagt das Problem schlechter Übertragung sogar in seinem Zeitalter:
Die Unterschiede zwischen den Manuskripten sind groß geworden, entweder durch die Nachlässigkeit einiger Kopisten oder durch die widernatürliche Dreistigkeit anderer. Entweder versäumen sie es, das, was sie abgeschrieben haben, noch einmal zu überprüfen, oder während sie prüfen, machen sie Hinzufügungen oder Löschungen nach ihrem Gutdünken.[6]

Ja klar, die Unterschiede sehen wir heute auch. Aber die verändern gröstenteils nicht den Sinn und haben nie Einfluss auf wichtige Lehren.

Textgelehrte wie Bruce Metzger zitieren diese Passage und bemerken dann:
Origenes nimmt an, dass vielleicht alle zu seiner Zeit vorhandenen Manuskripte verderbt geworden seien....[7]

Typisches Bsp. wie ein Kritiker in seinem Kommentar zu einem Zitat polarisiert und es schlimmer darstellt, als es ist. Ja, es gibt tausende Unterschiede in Grammatik, Rechtschreibung, usw, aber das ist weder schlimm, noch sind die Manuskripte deshalb verderbt.

Der korinthische Bischof Dionysius klagt:
Als mich meine Mitchristen baten, ihnen Briefe zu schreiben, tat ich das. Diese haben die Apostel des Teufels mit Unkraut gefüllt, indem sie einige Dinge wegnahmen und andere hinzufügten. Für sie ist das Wehe vorbereitet. Man muss sich kaum wundern, wenn einige es gewagt haben, das Wort des Herrn selbst zu verfälschen, dass sie dann sich verschworen haben, meine eigene bescheidene Anstrengung zunichte zu machen.[8]

Was der natürlich nicht erwähnt: Die Tatsache, dass diese Verfälschungen schon damals bekannt waren und aufgeflogen sind zeigt, dass das Original ebenfalls bekannt und bewahrt war.

Der Artikel sucht sich zusammen was ihm irgendwie in den Kram passt. Objektiv, geschweigedenn ernst zu nehmen, ist der nicht.

Ich kann nicht auf jede Einzelheit eingehen, oft sind es ja auch nur unbelegte Behauptungen, aber schau dir mal diese Videos zum Thema an:

https://www.youtube.com/watch?v=yHiMENcpl3U

https://www.youtube.com/watch?v=d8yj5XklCBY

https://www.youtube.com/watch?v=9tRSNwEATg8

Grundsätzlich muss dir klar sein: Um eine Veränderung oder Verfälschung ausmachen zu können, musst du ja auch das Original kennen. Also wann immer Kritiker eine Stelle für verfälscht erklären, beweist das auch, dass das Original ebenfalls bekannt ist. Eben wegen der zehntausenden Manuskripte und den daraus bekannten Unterschieden können wir den Originaltext rekonstruieren!

LG und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Sie sind richtig und logisch. Die Kirche lehrt eine vernunftmäßige Theologie,

Deshalb wird sie von anderen Kirchen verfolgt,

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14

Weder Mormonen noch die im Artikel zitierten "Experten" erscheinen geeignete Ansprechpartner für diese Frage zu sein (vgl. die sehr gute Antwort von SurvivalRingen).

Die Bibel wurde nicht verfälscht! Es gibt kein antikes Buch, das auch nur annähernd so gut überliefert ist wie die Bibel. Zweifelt man die Bibel an, muss man erst recht daran zweifeln, ob es Cäsar, Kleopatra, Alexander den Großen usw. überhaupt gegeben hat.

Deshalb: Die Bibel ist das bestbelegte historische Dokument überhaupt. Die heute vorliegenden Übersetzungen in den großen Verkehrssprachen sind praktisch fehlerfrei und sinngemäß identisch.

Das AT (Alte Testament) wurde von Manuskript zu Manuskript mit äußerster Sorgfalt abgeschrieben. Es gibt zahlreiche gut erhaltene Handschriften, die bis auf winzige unwesentliche Abweichungen genau übereinstimmen. Sie reichen bis ins Jahr 900 n. Chr. zurück. Das liegt u.a. daran, dass das Volk Israel das AT sehr genau abgeschrieben hat. Beim Abschreiben wurden die Worte aller Manuskripte auf unterschiedlicheWeise gezählt. Sie zählten z. B. bei einem ihrer verschiedenen Tests die Zahl aller Wörter in einer neu angefertigten Abschrift. Wenn die Kopie nicht die richtige Zahl hatte, war das Manuskript unbrauchbar und wurde vergraben. Eine neue Abschrift musste angefertigt werden. Solche Maßnahmen sollten verhindern, daß nicht ein einziges Wort der Heiligen Schrift hinzugefügt bzw. weggelassen werden konnte. Auf diese Weise wurden die Schriftrollen der hebräischen Bibel von einem Jahrhundert zumnächsten sorgfältig und genau überliefert.

Auch der Vorwurf, bestimmte Prophetien seien erst nach den Ereignissen geschrieben, also gefälscht, erwies sich selbst als falsch: Vor wenigen Jahren wurden in Qumran am Toten Meer Jesajaschriften gefunden, die aus der Zeit 200-100 v. Chr. stammen. Es war nahezu eine Sensation, dass sie, obwohl 1000 Jahre älter als die bis dahin vorliegenden Manuskripte aus dem Jahr 900 n. Chr., mit diesen völlig übereinstimmen! Alle auf Jesus weisenden Prophetien sind bereits in ihnen enthalten.

Vom NT (Neuen Testament) liegen etwa 5000 Manuskripte vor, die z.T. bis in die Zeit 350 n. Chr., Auszüge gar bis 150 n. Chr. zurückgehen. Sie weichen nur äußerst geringfügig in einem Tausendstel des Textes untereinander ab!

Zum Vergleich die Daten einiger nichtbiblisch – historischer Werke: Julius Cäsar, „Der Gallische Krieg“: nur 10 guterhaltene Manuskripte aus der Zeit 900 Jahre nach Cäsars Tod! Die „Geschichte“ und die „Annalen“ des Tacitus: nur 2 Manuskripte aus der Zeit 1000 Jahre nach seinem Tod usw. Beides sind allgemein anerkannte geschichtliche Werke, die weitaus weniger gut belegt sind als die Bibel (vgl. Josh McDowel, Bibel im Test, Hänssler-Verlag 1988).