Beziehungskrise wegen seinen Freunden?

2 Antworten

Dieselbe Diskussion führe ich hier immer, wenn ich über den Bodycount spreche. Den Menschen mit Argumenten klarmache, dass es keinen rationalen Grund dafür gibt, kein logisch nachvollziehbares Argument, das besagt, dass der Bodycount relevant ist. Was hat das hiermit zu tun? Sehr viel. Denn das Resultat ist dasselbe. Es gibt einen ganz entscheidenden Punkt, den Menschen zur persönlichen Weiterentwicklung brauchen, Erfahrung. Was bist du ohne Erfahrung? Wer bist du ohne Erfahrung? Was kannst du ohne Erfahrung werden? Erfahrung definiert alles. Dass dein Freund sich diese Fragen stellt, ist ebenso nachvollziehbar wie das Gefühl von dir ein Ersatz zu sein. Manchen Menschen brauchen diese Erfahrung für den eigenen Seelenfrieden, manche nicht, sie sind zufrieden mit dem, was sie haben. Das ist dasselbe Prinzip, wenn manche Leute reisen wollen und andere nicht. Es gibt Menschen, die brauchen diese Erfahrung für die persönliche Weiterentwicklung. Um zu wissen das, dass genau das richtige ist. Die "Freunde" deines Freundes sind hier übrigens vollkommen irrelevant, sie haben damit rein gar nichts zu tun. Auch wenn er durch sie sicherlich erkannt hat, dass er mehr erleben möchte. Wären sie nicht gewesen, dann wäre es ihm irgendwann so aufgefallen, das Bedürfnisse nach Erfahrung wäre irgendwann durchgebrochen. Leider gibt es dafür keine Lösung, Erfahrungen machen zu wollen ist menschlich, genau wie zufrieden zu sein mit dem, was man hat. Schonmal den Spruch gehört: Lass gehen, was du liebst? Das hier ist die zwischenmenschliche Manifestation dieses Spruchs. Auf Dauer wird das zerbrechen, egal ob ihr das wollt oder nicht. Der Druck diese Erfahrungen zu machen wird immer stärker werden und du wirst immer unglücklicher werden. Alles, was ich dir raten kann, was keine Lösung ist, kein Trost: Versuche zu verstehen. Verständnis heilt alle Wunden, die noch kommen werden.


xadig35 
Beitragsersteller
 21.09.2023, 18:02

Das verstehe ich auch und ich versuche ihn da auch bei jeder Erfahrung zu unterstützen. Ich bin mit ihm zwei Mal wegen dem Studium umgezogen, dahin wo er wollte, ich hab ihn nie abgehalten auf Feiern, Reisen oder sonst was zu gehen, er hat jedes Jahr eine Reise alleine und eine mit Freunden oder Familie gemacht, und mit mir natürlich. Genauso hat er mir immer meinen Raum gegeben, sonst wäre eine so lange Beziehung nicht möglich gewesen.

Aber dass das alles hochkommt wenn er eine Freundesgruppe hat, macht mich schon traurig... über 10 Jahre hinweg haben wir immer Lösungen gesucht, immer zusammen gehalten, und jetzt, wo er nicht mehr alleine ist, sucht er nicht mehr nach Lösungen. So als hätte er damals nur Angst gehabt, alleine zu sein, und jetzt hat er keine Angst mehr.

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Kbeacker  21.09.2023, 18:13
@xadig35
Das verstehe ich auch und ich versuche ihn da auch bei jeder Erfahrung zu unterstützen. Ich bin mit ihm zwei Mal wegen dem Studium umgezogen, dahin wo er wollte, ich hab ihn nie abgehalten auf Feiern, Reisen oder sonst was zu gehen, er hat jedes Jahr eine Reise alleine und eine mit Freunden oder Familie gemacht, und mit mir natürlich. Genauso hat er mir immer meinen Raum gegeben, sonst wäre eine so lange Beziehung nicht möglich gewesen.

Es gibt dinge da kannst und vor allem solltest du jemanden nicht bei Unterstützen, weil du dich selbst auch nicht vergessen darfst. Diese Erfahrungen, die er machen muss, beziehen sich auch auf andere Frauen. Du musst auch an deinen Selbstschutz denken. Wenn er sich wirklich fragt, ob das mit dir das richtige ist, was sagt das denn aus? Was du tust, reicht nicht und egal was du tust, es wird nicht reichen und das sage ich nicht, um dir das auszureden, sondern weil man Menschen manchmal gehen lassen muss. Erfahrungen machen lassen muss, er ist einfach noch nicht so weit. Stell dir vor, er würde bleiben, dieses Gefühl unterdrücken. Irgendwann in 20 Jahren wird ihn das Gefühl etwas verpasst zu haben erdrücken. Das würde eure Beziehung ebenfalls zerstören.

Aber dass das alles hochkommt wenn er eine Freundesgruppe hat, macht mich schon traurig... über 10 Jahre hinweg haben wir immer Lösungen gesucht, immer zusammen gehalten, und jetzt, wo er nicht mehr alleine ist, sucht er nicht mehr nach Lösungen. So als hätte er damals nur Angst gehabt, alleine zu sein, und jetzt hat er keine Angst mehr.

Ich verstehe das aber sehe das doch mal so. Wer weiß, wie lange dieses Gefühl unterbewusst schon in ihm brodelt. Vielleicht hat er diesen Konflikt schon länger in sich, aber Angst gehabt, sich damit zu beschäftigen? Angst gehabt, was das heißen würde, Angst dich zu verletzen. Ich glaube schon das er dich noch liebt. Aber manchmal reicht Liebe alleine eben nicht aus. Selbst wenn man es sich noch so sehr wünscht.

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Wenn er sich nach 10 Jahren plötzlich nicht mehr sicher ist würde ich mich trennen, einfach um dann im Endeffekt nicht noch irgendwas zu erwarten und noch mehr enttäuscht zu werden


xadig35 
Beitragsersteller
 21.09.2023, 17:57

Ich will mich nur nicht trennen, ich weiß das ihm Freunde extrem wichtig sind, ich weiß dass er zunächst vielleicht gut damit klar kommen würde, dann aber nach einer Weile sehr traurig sein wird.. Irgendwann haben diese Freunde auch Familie, dann ist er wieder einsam. Ich weiß ja auch das er mich liebt, ich will 10 Jahre nciht einfach so aufgeben

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