Beziehungen-Islam
Also ich bin eine Muslima und hatte da schon länger eine Frage im Kopf. Im Islam sind ja voreheliche Beziehungen tabu. Da wollte ich wissen, wie das denn gehen soll. Denn um jemanden kennen zu lernen, muss man sich ja mit der Person irgendwo treffen. Und wenn es ernst ist, werden es ja viel mehrere Treffen und wird das doch automatisch sowas wie eine Beziehung.. Könnte mir mal jemand helfen pls?
11 Antworten
Liebe Sudeee, ich verstehe dein Dilemma. Ich bin selbst Muslima und habe mir diese Frage auch schon häufig gestellt - irgendwann bin ich dahinter gekommen. Wenn du z.B. jemanden in der Uni kennenlernst, der dir gefällt, dann sollte derjenige, bevor ihr euch alleine trefft, um deine Hand anhalten. Danach wird entschieden, ob, wie nach manchen Rechtsschulen, die Gesellschaft als mahram reicht, oder ob eine dritte Person bei Treffen anwesend sein soll. Sobald ihr aber die Fatha bei einem Imam lest, seid ihr islamrechtlich verheiratet und könnt euch alleine treffen und machen was ihr wollt. Hier wurde bereits geschrieben, dass man sich erst kennen lernen kann, wenn man schon die Hochzeitsnacht hinter sich hat, aber das ist Schwachsinn. a) Verlieben sich ja wohl auch viele Nichtmuslime in jemanden anderen, ohne bereits mit ihm alleine ein Date gehabt zu haben, b) MUSS man auch nicht mit jemandem alleine sein, um sich zu verlieben und c) kannst du nach der Fatha tun und lassen was du willst, ohne staatsrechtlich verheiratet zu sein. In diesem Falle wäre es natürlich wünschenswert, wenn ihr euch nicht einfach wieder trennt sondern auch tatsächlich als Ehepaar zusammenbleibt, denn das seid ihr ja dann (zumindest islamrechtlich). Aaaber, es kann ja jetzt wohl keiner behaupten, dass es ach so schwierig ist, im Islam vor dem eigentlichen Eheleben halal eine Beziehung zu führen. Die Leute dramatisieren nur, um die Religion schlecht zu machen, tatsächlich ist es aber nicht so schlimm, wie viele gern behaupten.
Interessant deine Ausführungen. Ich in kein Moslem, respekriere aber andere Religionen.Wenn ich jemanden treffe die mir gefällt, dann versuche ich diese Person kennenzulernen. Da möchte ich keine dritte Person dabei haben.
Erst durch das Kennenlernen kann ich in Erfahrung bringen, ob daraus eine Beziehung werden kann.oder nicht. Ich kann mir nicht vorstellen wie es sein kann, schon vor einem alleinigen Treffen, um die Hand der Frau anzuhalten, weil ich ja nicht wissen kann, ob wir zusammen passen. Jeder Mensch hat so seine Fehler.
Ob ich damit umgehen kann erfahre ich erst bei einem näheren Kennenlernen.
Hat man sich in eine Person verliebt, so ist das eine Sache welche nur diese zwei Personen etwas angeht. Man bespricht Dinge die eine dritte Person nichts angeht.
Stellt sich nun nach mehreren Treffen heraus, dass man doch nicht zusammen passt, dann trennt man sich eben.
Habe gelesen, dass es bei sehr streng religiösen Muslimen nicht mal erlaubt sein soll, dass der Mann seiner Freundin die Hand geben darf, sie nicht berühren darf.
Einen Kuss geben ist völlig ausgeschlossen.
Nimmt man sich unter diesen Voraussetzungen dann eine Freundin zur Frau, was dann, wenn man während der Ehe feststellt, dass man doch nicht zusammen passt ? Wie sieht es dann aus, vorallem für die Frau, wenn es zur Trennung kommt ?
Haben wir Menschen kein Recht darauf, unsere Entscheidungen so zu treffen, wie wir diese für richtig halten, ohne nachfragen zu müssen, ob das was wir machen, immer den Gesetzmässigkeiten entspricht ?
Hi!
Ich denke, dass "Beziehung" ein sehr weiter Begriff ist. Für die einen fängt eine Beziehung mit dem Händchen halten und gemeinsamen Zeitverbringen an, für den anderen erst durch Küssen, Sex etc. Es ist ja heutzutage so, dass man ab einem gewissen Punkt "offiziell zusammen ist", also dass man sich als Pärchen outet. Trotzdem ist das dann immernoch anders als bei der Heirat, wo man dann ja tatsächlich als verheiratet vermerkt ist. Bei einer Beziehung ist es dagegen bei jedem Menschen unterschiedlich, ab wann es eine Beziehung ist, wie die Beziehung aussieht usw.
Wenn man in den Koran schaut, dann ist daraus nicht eindeutig ein absolutes Beziehungsverbot erkennbar. Eigentlich ist nur gefordert, dass man unbefleckt in die Ehe geht. Wie du aber schon gesagt hast, will man natürlich keinen fremden Menschen heiraten. Insofern bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht verboten ist, sich ab einem gewissen Alter mit einem möglichen Partner zu treffen, Zeit miteinander zu verbringen, sich näher zu kommen, sich zu verlieben etc. Nur soll man laut Islam, wenn man es genau nimmt, mit den intimen Handlungen eben noch bis zur Ehe warten.
LG
Da stimme ich dir in allen Punkten zu; eben drum ist eine moderne Auslegung mehr als nötig ;-)
Und nein, gegen Ergänzungen habe ich nicht das geringste einzuwenden.
LG
Ich verstehe nicht, warum meine ähnlich lautende Vorantwort vom Bildschirm verschwunden ist, obwohl sie weder verletzend war, noch in irgendeiner Weise sonst den Regeln von GF widersprochen haben kann. Ich will dir darum noch einmal meinen persönlichen Rat geben:
Warum fragst du denn als "Muslima" nicht einfach deine Mutter, oder schon verheiratete Glaubensschwestern? - Die können dir aus ihrer praktischen Erfahrung heraus am besten sagen, wie es bei ihnen gelaufen ist. - Du ersparst dir so auch dumme, oder falsche Hinweise.
Eines kann ich dir aber schon vorab sagen. - Wirklich kennenlernen kannst du deinen zukünftigen Mann, wenn es nach islamischen Regeln abläuft, erst einige Zeit nach der Hochzeitsnacht. Vorher hast du nicht die Gelegenheit dazu ungestört, oder sogar etwas intimer mit ihm zusammen zu sein. - Eine Vertrauensperson wird - wenn es original-islamisch zugeht, immer dabei sein und darüber wachen, dass ihr euch nicht zu nahe kommt. Und unter der Beobachtung von anderen kann man sich kaum kennen lernen, näher kommen und das wahre Gesicht des anderen erkennen.
Zudem machen sich zukünftige Paare vor der Hochzeit immer etwas vor, egal ob im Islam oder anderswo. Erst im rauen und "grauen" Alltag fällt der Vorhang der Wahrheit. - Es kann aber auch sein, dass du das Glück hast, einen echten "Hauptgewinn" zu ziehen, denn ein wenig hat die Auswahl des Partners doch immer mit einer Lotterie zu tun. Viel Glück auf jeden Fall!
schau dort ...http://www.islam-ist-frieden.de/heirat-sexualitaet/sichkennenlernen-heirat-islamische-ehe
Im Gegensatz zum Christentum ist die Ehe im Islam kein Sakrament, sondern ein zivilrechtlicher Vertrag, der geschlossen wird... das Zustande kommen kann auf auf Vorschlag hin geschehen, ist aber ungültig wenn einer der 2 gezwungen wurde!!!
Eine Frau darf nicht gezwungen werden, einen Heiratsantrag anzunehmen. Das wird im Islam sehr deutlich gemacht. Wenn eine Frau gezwungen wird, eine vorgeschlagene Ehe gegen ihren Willen einzugehen, hat sie das Recht, entweder die Heirat als ungültig zu erklären oder sie zu akzeptieren und verheiratet zu bleiben.
ein Prophetenwort "Die zuvor bereits verheiratete Frau sollte für sich selbst entscheiden dürfen, wohingegen man die Jungfrau um ihre Einwilligung zur Verheiratung bittet; ihr Schweigen bedeutet Zustimmung."... also sie darf auch Nein sagen!
im Islam sollte es so ablaufen:Wenn ein Junge oder Mädchen Gefallen gefunden hat an jemanden,sprich sie mit einer Person ihres Vertrauens.Diese Person wird dann auch bei der anderen Person nachfragen.Wenn es zu einen Kennenlernen kommen soll,dürfen sich die Personen auch unterhalten etc,unter Aufsicht einer Person.Sind sie der Meinung sie passen zusammen und auch die Eltern,wird die Hochzeit vorbereitet von den Eltern.
"Wenn es zu einen Kennenlernen kommen soll,dürfen sich die Personen auch unterhalten etc,unter Aufsicht einer Person.Sind sie der Meinung sie passen zusammen und auch die Eltern,wird die Hochzeit vorbereitet von den Eltern."
So einfach geht also das "Kennenlernen" im Islam. - Ich bin immer wieder erstaunt. Ein Glück nur, dass bei dieser Methode die Scheidungsrate aus gesellschaftlichen und religiös-gesetzlichen Gründen nicht höher sein kann, als sie es tatsächlich ist.
Die Antwort von Homme ist da schon ganz richtig, es gibt nie die 100%ige Sicherheit. Auch hier, wo die Paare schon ewig zusammenleben, bevor sie heiraten, ist die Scheidungsrate ganz beachtlich, und da sind die langjährigen gescheiterten Beziehungen ohne Trauschein noch gar nicht drin, in der Statistik. Die frühzeitige Heirat dient nicht der Sicherheit, dass alles gut geht, sondern der Übernahme von Verantwortung in der Beziehung. Quasi eine rechtliche Absicherung für beide Partner.
naja,ich hab ja auch nicht geschrieben das man jeden den man dann kennengelernt hat auch gleich heiratet.Passt es nicht,gehen sie wieder getrennte Wege,aber immerhin ist die Frau dann noch unberührt. Und ob die Scheidungsrate dort wirklich geringer ist,mag ich auch bezweifeln,sie wird lediglich nicht bekannt gegeben,weil es ja ne "Schande" ist.Die Gründe die zur Scheidung führen sind meistens nur viel harmloser als in Deutschland.Und das finde ich sehr traurig.Z.B. wenn sich der Mann scheiden läßt,nur weil die Frau kein Kind bekommt oder es oft Zoff mit der Schwiegermutter gibt
Die Gründe die zur Scheidung führen sind meistens nur viel harmloser als in Deutschland.Und das finde ich sehr traurig.Z.B. wenn sich der Mann scheiden läßt,nur weil die Frau kein Kind bekommt oder es oft Zoff mit der Schwiegermutter gibt.
An das was du hier laberst glaubst du wirklich oder? :D Vergiss nich außerdem steinigen wir unsere frauen auch wen sie wiedersprechen und insgesamt wird jede Frau bei uns unterdrückt
Weil ja in Deutschland schon so viele Frauen gesteinigt wurden rolleyes Hier gibt's ja nur Familiendramen, bei denen der Mann seine Exfrau und die Kinder erschießt.
"Wenn man in den Koran schaut, dann ist daraus nicht eindeutig ein absolutes Beziehungsverbot erkennbar. Eigentlich ist nur gefordert, dass man unbefleckt in die Ehe geht." Mit dieser Kernaussage gebe ich dir absolut recht.
Jedoch sieht die mehrheitliche Praxis im Islam ganz anders aus. Weil angeblich beim ungestörten Beisammensein von 2 jungen Menschen verschiedenen Geschlechts immer "der Sheitan mit seinen Verführungskünsten" mit dabei ist, wird akribisch darüber gewacht, dies zu verhindern. Man achtet peinlich darauf, dass bei nicht vermeidbaren Treffen der "Heiratswilligen" immer ein familiärer Aufpasser zugegen ist.
So haben junge Menschen wirklich keine Möglichkeit sich vor der Hochzeit näher kennen zu lernen. Man hält dies auch im Islam überwiegend nicht für nötig, da Liebe als Heiratsmotiv eine sekundäre Rolle spielt. - "Die wird dann schon in der Ehe kommen" ist hier, wenn überhaupt die vorherrschende Meinung.
Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich deine Antwort noch ergänzt habe.
LG homme.