Bezieht sich das Wort Hoffnung gleich auf Religion?

10 Antworten

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Durch Hoffnung wird sich niemals etwas zum Guten wenden. Wie soll etwas sich wenden, sich ändern, nur indem man drauf hofft und wartet?

Wer die Hoffnung eines Menschen aufrecht erhält, kann ihn umso leichter unterdrücken. Der hoffende Mensch unternimmt nichts - er wartet. Deshalb hat nicht zuletzt die katholische Kirche die Hoffnung der Gläubigen geschürt - Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod - und daher kommt auch die Assoziation mit Religion. Dieses Beispiel ist das grösste und schlimmste, wo mittels der Hoffnung der Menschen systematisch ihre Unterdrückung bewerkstelligt wurde.

Erst wenn die Hoffnung stirbt, wird der Mensch frei zum Handeln.

Nur so zum Nachdenken, bevor du zum Tätowierer gehst... Lg ;-)


Raubkatze45  13.03.2012, 19:31

Ich wüsste nicht, was die wunderbare Hoffnung auf ein beseligendes Leben bei Gott mit Unterdrückung zu tun hätte. Die Kirche verkündet die Wahrheit, sonst nichts. Unterdrückung kenne ich von anderen Systemen, wo es keine Hoffnung und keinen Glauben gibt.

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gamine  13.03.2012, 23:00
@Ronaldiinho

Raubkatze - ich rede explizit von der röm. kath. kirche und beziehe mich auf ihre Geschichte. Du wirst nicht abstreiten, dass sie ihre Herrschaft auf Angst aufgebaut hat und die Menschen mit einer Hoffnung auf Gerechtigkeit und "beseligendes" Leben im Jenseits unterdrückt hat. Solange diese Kirche nicht klar zu dieser Vergangenheit steht und gewisse alte Unterdrückungspraktiken und -traditionen aufgibt- eine Chance dazu hat sie zB im Rahmen der Reformation verpasst - und so lange sie nicht aufhört, die Menschen auf ein Jenseits zu vertrösten, anstatt sie zum Handeln und zur Eigenständigkeit zu ermutigen, bleibt sie für mich die Unterdrückerin, die halt einfach nur an Macht verloren hat, aber keine Achtung vor dem Menschen dazu gewonnen hat.

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Ronaldiinho 
Beitragsersteller
 14.03.2012, 18:32
@gamine

In einem bis zwei Jahren will ich mich tätowieren, es ist ja nicht so, dass ich morgen schon zum Tätowierer will.

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gamine  15.03.2012, 21:37
@Ronaldiinho

Danke für den Stern :-)

Ich will dir aber auch noch die Antwort auf deine eigentliche Frage geben - Hoffnung ist eigentlich nicht ein religiöser Begriff - in einigen Antworten wird dir Hoffnung als menschliche Eigenschaft beschrieben. Und das ist auch so.

Andere Antworten zeigen auf, dass aber viele Menschen das Wort Hoffnung auf die Religion beziehen. Die Gründe dafür habe ich beschrieben.

Solltest du beispielsweise "hoffen", ein zweiter Ronaldinho zu werden, so wirst du vermutlich möglichst viel Fussball trainieren - also etwas TUN. Ansonsten kannst du schon hoffen, aber es wird bei der Hoffnung allein bleiben.

Du hast das Beispiel genannt, wenns einem schlecht geht... Die Hoffnung nicht zu verlieren ist gut, aber es darf nicht bei der Hoffnung allein bleiben. Das ist für mich eigentlich der springende Punkt und deshalb verwende ich auch meist nicht das Wort "Hoffnung", sondern "Zuversicht". Denn für mich persönlich ist das Wort Hoffnung eben doch zu sehr katholisch (nicht religiös) gefärbt.

Lg ;-) gamine

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Ohne Hoffnung kann kein Mensch leben, ob er nun gläubig ist oder nicht. Selbst in der ausweglosesten Situation klammert sich der Mensch an die Hoffnung, Hilfe und Befreiung zu erhalten. Eine Hoffnung ohne Gott kann ich mir allerdings nicht vorstellen, nur Er kann nämlich Dinge verändern bzw. zum Guten wenden. Wenn ich darauf nicht vertraue und hoffe, kann auch eine Hoffnung und Erwartung ohne Gott nichts bewirken.

Wenn du so gegen Gott und Religion eingestellt bist, dass dir schon ein Wort, das damit in Verbindung gebracht werden könnte, zum Ärgernis wird, rate ich dir, einen Begriff zu wählen, der zu deiner Weltanschauung besser passt, z.B. Freigeist.


Ronaldiinho 
Beitragsersteller
 13.03.2012, 21:41

Vielen Dank, ich möchte keinesfalls, dass i.was mit Gott zu tun.

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hoffnung ist zwar nicht gleich Religion., aber das beziehen viele Menschen darauf.

Du kennst ja : Die Hoffnung stirbt zuletzt.

ich persönlich glaube an einen Gott, und weiß dass Gott die menschen mit dieser wunderbaren Eigenschaft erschaffen hat.

Denn wie Gott und im Koran lehrt: Man sollte nie die Hoffnung auf Allahs Beistand und Barmherzigkeit verlieren.

Du sagst: wenn man hoft und erwartet, dann wird sich i.wann alles zum guten wenden.

Wie soll aber deiner Meinung nach etwas sich einfach so (du glaubst ja nicht an Gott) zum guten wenden können, nur weil man es gerne will?

Ich sehe da nämlich, dass wenn man ein Ziel hat> Gott einem den Weg freimacht.

gruß


Ronaldiinho 
Beitragsersteller
 14.03.2012, 18:20

Alles Böse vergeht irgendwann. Irgendwann ändert sich das und es wendet sich zum Guten. Dafür brauche ich keinen Gott, das weiß ich auch so und das war immer so.

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zerdescht  16.03.2012, 22:29
@Ronaldiinho

Es war immer so, dass alles Böse irgendwann weg geht.

Aha, woher willst du denn wissen, dass EINFACH SO das böse irgendwann vergeht

Es ist doch möglich das dieser gott so barmherzig ist, und obwohl wir Menschen ihn leugnen und uns nicht immer an seine Gesetze halten, uns dennoch unterstützt.

Ich mein Wie entsteht Gutes bzw. Böses. Wie definierst du Gut bzw. Böse? Warum gibt es Gutes bzw. Böses

Ist es tatsächlich möglich, dass aus dem Nichts Lebewesen entstehen, die obendrein auch noch in der Lage sind (Eigenschaft besitzen) gutes bzw. Böses zu stiften.

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Hoffnung wird in der christlichen Religion an vielen Stellen verwendet. Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, die Hoffnung auf Hilfe Gottes. Hoffnung als Bestandteil des Glaubens selbst. Hoffnung als eines der drei größten Dinge: Glaube, Liebe und Hoffnung selbst.

Aber auch ohne Religion bzw. Gottes-Glaube kann man Hoffnung haben. Die Hoffnung auf einen Lottogewinn, auf bessere Zeiten, auf die Lösung eines Problems. Hoffnung ist elementarer Bestandteil des menschlichen Lebens, wenn man nicht komplett im Hier und Jetzt lebt. Personen, die ganz im Augenblick verwurzelt sind, die hoffen nicht, bzw. brauchen nicht zu hoffen, da sie die Dinge so nehmen, wie sie kommen, ohne sich gedanklich mit der Zukunft zu beschäftigen.

Aber das ist selten, weshalb Hoffnung eine Form positiven Ausblicks in die Zukunft ist... Auch ohne Religion/ Glaube kann man Hoffen.

Hoffnung bedeutet zu wissen, dass das Leben erfahrungsgemäß nicht immer so verlaufen kann, wie man will oder sich vorstellt. In der Hoffnung wissen wir, dass auch das Für-negativ-empfundene aber genauso gut auch das Für-positiv-empfundene eintreffen könnte. Die drei Bestandteile der Hoffnung sind eine Kombination aus der Gewissheit bzw. der Erfahrung dass etwas schief gehen kann, dem Wunsch, es soll gut werden und die Emotionen wie u.a. Angst oder Zuversicht, wenn vorhanden.

• Wunsch:

Der Wunsch dass ein bestimmter anstehender Teil seines Lebens mit einem "positiven" Moment bereichert wird.

• Die Gewissheit dass etwas nach seinem Wunsch gehen kann, aber nicht muss:

Das Wissen dass ein bestimmter anstehender Teil seines Lebens mit einem "negativen", "unerwünschten" Moment behaftet werden kann oder dass ein Glücksmoment diesbezüglich nicht eintreffen könnte. Ist von Befüchtung und Angst die Rede handelt es sich um eine Hoffnung die auf einer klaren emotionalen Ebene basiert.

Hoffnungen sind ein Beweis dafür dass wir nicht in die Zukunft schauen können und darum denken wir darüber nach, wie sie denn vielseitig ausgehen könnte.

Der Prozess aus Hoffen und den entscheidenen Moment Erleben, teile ich ein in die Begriffe "Vorstellungs-Zukunft" und "Gegenwart" und "Vergangenheit". Die Vorstellungs-Zukunft findet im Gehirn statt, sie sagt uns, wie die Zukunft in etwa aussehen könnte, wenn die Dinge entweder so oder so ablaufen. Befindet man sich an einem Punkt, wo man erlebt, wie es endgültig ablaufen wird, dann ist das die Gegenwart, worauf nach dem Endergebnis die Vergangenheit ins Spiel rückt. Diese wird/wurde erlebt, erfahren und wahrgenommen und bedeutet gleichzeitig das Ende der Hoffnung die wir uns gemacht haben.


Ronaldiinho 
Beitragsersteller
 15.03.2012, 17:56

meine Frage wurde aber immer noch nicht beantwortet.

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freezyderfrosch  15.03.2012, 21:17
@Ronaldiinho

Wurde sie. Wie du siehst bezieht sie sich nicht gleich auf Religion, sonst hätte ich das nicht hier hin kopiert.

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