Beste Champagner für unter 50 Euro/Liter?

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Qualität von Champagner ist keine Frage des Preises. Ich etwa finde Veuve Cliquot fürchterlich, weil er so trocken ist (herber Geschmack), dass ich davon Sodbrennen bekomme. Man muss Champagner probieren, Brut ist nicht gleich Brut. Es liegt in erster Linie erst Mal am Anbaugebiet: den größten Anteil der Anbauflächen macht in der Champagne der Pinot Noir aus. Diesem folgen dann Pinot Meunier und schließlich Chardonnay. Das zweite Kriterium sind die Geschmacksrichtungen - sie reichen in der Regel von sehr trocken bis hin zu süß. Sehr trockene Sorten tragen beispielsweise die Bezeichnungen ‘Ultra Brut’ oder ‘Extra Brut’;
während der Zusatz ‘Ultra Brut’ einen Champagner mit einer Dosage von
0-3 Gramm Restzucker kennzeichnet, ist in Champagner mit dem Zusatz
‘Extra Brut’ eine Dosage von 0-6 Gramm Restzucker enthalten. Der Anteil
an Restzucker in Champagnersorten steigert sich dann weiterhin kontinuierlich über die Bezeichnungen ‘Brut’, ‘Extra Sec/Dry’,
‘Sec’, ‘Demi Sec’ und ‘Doux’ hinweg.

Moet & Chandon ist auch nicht mein Geschmack, aber es gibt auch Champagner mit fruchtiger Note, mit ganz seidiger Perle, die sind lecker. Deshalb mag ich die Doux-Sorten, die sind weich = doux. Und auch wenn er nicht aus der Champagne kommt: der deutsche Fürst Metternich mit dem roten Band (Cordon Rouge) ist sehr, sehr gut. Übrigens kommt das deutsche Wort Sekt vom französischen "sec" für trocken, also die herbe Geschmacksrichtung.

Also: probier's aus, gute Weinhandlungen haben immer Probierstände, auch große Kaufhäuser und auch auf vielen Events kann man Champagner verkosten.

Hallo Lozanj,

Moet & Chandon ist der mit Abstand größte Champagner Hersteller. Mit seiner Jahresproduktion von über 68 Millionen Flaschen sind Moet Champagner reine Massenware. Champagner von Moet sind geschmacklich sicherlich nicht schlecht, aber qualitativ eher 0/8/15. Bekanntheit ist nicht gleichzusetzen mit Qualität. Das Preis-Leistungsverhältnis aller großen Champagnerhäuser ist eher als "teuer bis sehr teuer" zu bewerten.

Qualität, Genuss und das beste Preis-Leistungsverhältnis finden sich immer bei Winzerchampagner. Das beste Beispiel dafür sind wahrscheinlich die klassifizierten Champagner, die Premier Cru und Grand Cru. Diese finden sich fast ausschließlich unter Winzerchampagner.

Der Begriff "Beste Champagner" ist dann allerdings in erster Linie eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Die Standard Cuvée von Moet & Chandon, der Imperial, ist keine "Verarschung", um Deine Worte aufzugreifen. Die Produkte eines Marktführers sind nun mal nicht immer die besten. Bekanntheitsgrad und vielleicht auch Beliebtheit, resultieren aus einer aggressiven und sehr teuren Marketingstrategie heraus.

Um einige falsche Aussagen von hier zu korrigieren, die 3 primär angebauten Rebsorten der Champagne, Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay verteilen sich fast in gleichem Maße.

Ein Doux Champagner ist in erster Linie kein "weicher" Champagner, sondern ein süßer Champagner. Man sollte nicht den Fehler begehen und die EU Verordnung in Bezug auf die Geschmacksrichtungen von Wein & Schaumwein wörtlich nehmen. Das führt sehr schnell zu Fehlkäufen. Während ein halbtrockener (Demi Sec) Wein immer ein mehr oder weniger trockener Wein ist, so schmeckt ein halbtrockener Schaumwein definitiv süßlich. Das trifft in erster Linie auf Champagner zu und hängt mit den völlig unterschiedlichen, zugrunde liegenden Werten des Restzuckergehaltes zusammen. Die EU Verordnung der Geschmacksrichtungen von Wein & Schaumwein wurde weder aufeinander abgestimmt, noch entspricht sie der realen Empfindung. So schmeckt auch ein trockener Schaumwein nicht trocken, sondern bereits lieblich. Selbst der Begriff "sehr trocken" (Extra Sec, Extra Dry) steht bei Schaumwein nicht für einen trockenen Geschmack.

Bei der Frage nach "bestem Champagner" einen Fürst Metternich Sekt aus dem Hut zu zaubern, was bekanntlich kein Champagner, sondern ein recht billiger Sekt ist, erschließt sich mir nicht. Allein bei dem Gedanken an diesen Sekt kräuseln sich bereits alle Fußnägel....

Ein Yellow Label Veuve Clicquot Champagner ist nicht sonderlich trockener, sondern er verfügt über einen höheren Säureanteil. Deswegen ist er weniger beliebt als die Standard Cuvée von Moet, welcher von seiner hohen Aufzuckerung lebt und seit 2 Jahrzehnten Jahr für Jahr stärker aufgezuckert wird. Damit versucht Moet der stets schwindenden Qualität entgegenzuwirken. Zucker ist bekanntlich auch ein Geschmacksverstärker.

Wenn ein Champagnerwinzer eine höhere Dosage verwendet, dann um den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Vorlieben Rechnung zu tragen. Denn Qualität ist bei Winzerchampagner immer vorhanden.

Ich hoffe, die Ausführung klärt etwas auf.

Alles Gute Dir...

Gruß, RayAnderson  😏

Geschmackssache, ich bevorzuge Rothschild.

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