„Bescheidenheit ist die schlimmste Form der Eitelkeit" Wat?

5 Antworten

Das ist schnell zu erklären:

Bescheidenheit bedeutet: Wenn du z.B. etwas Großartiges geleistet hast und dich jemand dafür lobt, dann bist du bescheiden, wenn du sagst: "Ach, das war doch nichts von Bedeutung" (Das Gegenteil wäre "Ja, ich weiß, ich bin so toll!").

Zu Eitelkeit gibt es viele Synonyme, eines finde ich, um es dir zu erklären, besonders passend: "Gefallsüchtig"

Wenn man nun also bescheiden und eitel ist, wartet man eigentlich darauf, dass der andere einen noch weiter lobt und einen von seinen großen Leistungen überzeugt-was ja auch meistens der Fall ist. Man ist also gefallsüchtig, versteckt diese Gefallsüchtigkeit aber hinter seiner Bescheidenheit. Es ist ein bisschen so wie "Fishing for compliments"

Ich hoffe, du verstehst es so! :)


projektb  13.02.2018, 22:58

Das ist das kein gutes Beispiel für Bescheidenheit. "Ach, das war doch nichts von Bedeutung" ist eine typische Floskel und zeigt meistens falsche Bescheidenheit. Aufrichtiges Bescheidensein zeichnet sich durch eine zurücksteckende Haltung aus. Andere Meinungen und Wünsche zu akzeptieren und seinen eigenen gleichgestellt anzuerkennen, kein Trara, kein Protz. Einen aufrichtig bescheidenden Menschen erkennt man, dass er auf ein Kompliment oder Lob mit "Danke vielmals" antwortet.

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„Bescheidenheit ist die schlimmste Form der Eitelkeit“. Das Kriterium Eitelkeit muss also erfüllt sein. Die Bescheidenheit wird also in einer als selbstgefällig empfundenen Weise zur Schau gestellt. Es steht also nicht die Bescheidenheit im Vordergrund, sondern die Anerkennung durch andere "Schau mich an, kennst Du jemanden, der noch bescheidener ist als ich?". Und das wiederrum ist Eitelkeit.

Das trifft es alles nur sehr vage, was als Erklärung hier steht. Bescheidenheit setzt voraus, dass man sich über seine Leistung und seinen Wert im Klaren ist. Sprich, man weiß um das eigene 'besser sein'. Paradoxerweise setzt man diesen Wert dann, besseren Wissens, den allen anderen gleich, schlimmer noch, setzt ihn niedriger..um dann bescheiden sein zu können. Und sich dann also noch gönnerhaft und moralisch richtig zu verhalten, scheinbar, während man aber im Grunde nur eitles Benehmen an den Tag legt, macht es ja so verwerflich. Nicht zuletzt, weil man sich unangreifbar macht gegen böse Zungen..obwohl allen bewusst ist, dass Eitelkeit hinter der Maske dieser Bescheidenheit grinst. Am Ende vom Tag steckt da auch viel Unehrlichkeit drin.

Wer auch immer diesen Satz geschrieben hat, kannte nicht den Ausdruck:

Eitelkeit ist eine Zier!

Schon mal jemanden zu seinem schönen bild beglückwünscht und die person antwortet sowas wie "sieht doch total sch***** aus" um noch ein paar komplimente zu fischen?