Bei Vorträgen rede ich so schnell, wie kann man das abstellen?

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Ja, ich hätte da einen Vorschlag: Lies mal einen von Deinen eigenen Texten für Dich selbst. Und dann lies diesen Text mal laut - also normal laut, als wenn Du vor einer Gruppe stehst. Beachte dabei, dass Du die Wörter  l a n g s a m  liest. Du schreibst, dass Du so nicht sprechen kannst, weil Dir der Zusammenhang der Wörter entgleitet. Das kannst Du aber üben, indem Du einen vorhandenen Text langsam liest und dieses immer wieder tust - also übst. Vielleicht wird sich Dein gesamtes Sprechen irgendwann darauf einstellen und Du kannst gar nicht mehr anders. Das kann passieren. Wäre das schlimm? Naja, Du gibst quasi ein Teil Deiner Persönlichkeit damit auf. Aber letztlich ist die Arbeit ja wichtiger, oder ;-) ? Also: Lerne, langsam zu sprechen. Immer. Und fange mit bekannten Texten an. Das wird Dich in der ersten Zeit nerven - klar. Aber wenn es in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann sagt Dir eben auch keiner mehr, dass Du zu schnell sabbelst. Übrigens: Schnellsabbler kann man wirklich nicht so gut verstehen - man hat auch selbst das Gefühle (also ich), dass derjenige da vorne schnell fertig werden will. Der tut mit dann immer leid. Da hat keiner was von. Rede  l a n g s a m  und bedächtig. Dann gewöhnst Du Dich dran.


Moreppo  14.01.2017, 09:15

Ich selber bin auch so ein "Schnellsabbler" und empfinde auch das Gegenteil. Wenn einer wiederum zu langsam und bedächtigt spricht, dann kriege ich die Krise beim zuhören.. :D 

Guter Tipp von dir. Was noch eine Ergänzung wäre, sind Videos/Sprachaufnahmen von einem selbst beim vortragen. Meistens merkt man den Unterschied beim reden nicht.

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AriZona04  14.01.2017, 09:17
@Moreppo

Ja, ich kriege allerdings bei Gottessabblern eine Krise, wenn die nicht zu Potte kommen. Oder bei Politikern. Aber ich habe den Trick mit dem langsam sabbeln selbst herausgefunden, wenn ich meinen AB bespreche: Ich sprach einfach viel zu schnell und konnte mir selbst beim Zuhören nicht folgen - klingt lustig. Aber daher weiß ich, wie man sich selbst zwingen kann, deutlicher zu reden.

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Die Präsentation einen oder zwei Tage vorher als Probevortrag vor zwei oder drei Kommilitonen halten. Sie werden merken, dass anfangs dieselben Probleme auftreten. Lassen Sie sich von den Kommilitonen immer direkt unterbrechen und lassen Sie kommentieren, was schlecht war. Wiederholen Sie diesen Probevortrag so oft, bis er einigermaßen sitzt. Das ist zwar mühsam, hilft aber enorm. Mit der Zeit bekommen Sie die Routine. Wichtig ist, dass Sie frei sprechen und das Auditorium anschauen. Auswendig lernen ist völlig unnötig, aber Sie müssen die Struktur und die Inhalte des Vortrags verinnerlicht haben. Die Folien sind dabei für Sie nur Gedächtnisstütze.

Wenn dein Körper ausreichend Magnesium zur Verfügung hat, bist du entkrampft, und das wirkt sich auch auf das schnelle Update der linken und rechten Hirnhälften aus, die sich immer wieder miteinander koordinieren müssen, z.B. um Begriffe zu finden und den Kontext zu wahren.

Ich schwöre seit Jahrzehnten auf den Mineralstoff Nr. 7, Magnesium Phos. D6 von Dr. Schüßlers Biochemie. Davon kann man in regelmäßigen Abständen immer wieder 2 Tabl. auf der Zunge zergehen lassen und spürt die entkrampfende Wirkung recht unmittelbar.

Gegen die Ängste in der Sprecher-Situation wäre Nr. 5, Kali Phos. D6, das richtige Mittel, da es bei nervlicher Belastung angezeigt ist. 

Darüber hinaus würde ich auch mit Methoden trainieren, wie sie im Sprechertraining eingesetzt werden (Videofeedback).

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sprachen machen Spaß!

Hm, das kann ein Problem sein oder werden.

Ich halte schon lange keine Referate mehr. Diese Zeiten sind vorbei. Ich suchte mir immer in den vorderen Reihen jemand, der/die mich ansah. Und ich "redete" an diese Personen. Nicht an den Saal. Das half mir. Auch versuchte ich, mich nicht am Pult festzuklammern, sondern ein paar Schritte zu machen, zwischendrin. Das brachte ich aber nicht immer fertig.

Schnell zu reden ist nicht gut. Eigentlich sind die Pausen zwischen den Sätzen wichtig. Es ist während diesen Atempausen, wo der Sinn dessen, was man sagt, in's Hirn der Zuhörer kommt. Wenn man andauernd redet, ohne Pause, kommt nichts rüber.

Es gibt spezielle Kurse dafür. Wenn man die selber bezahlen muss, kann das teuer kommen. Mir hatte mein Arbeitgeber derart Kurse bezahlt. Mit mehreren Videokameras gleichzeitig. Und dann "in der Luft zerrissen", durch die versammelte Mannschaft. Zuerst tat mir das sehr Weh. Mit der Gewohnheit hatte sich das gelegt. Mir war das egal geworden. Wurscht. Dann ging's.

Vielleicht einen Tipp : Kurze Sätze machen. Kommas durch Punkte ersetzen.

Das wichtigste ist Übung! Sprich deine Texte und nimm dich selbst auf oder bitte einen Freund, dich aufzunehmen.

Wann fängst du an, dich zu verhaspeln? Dann wiederholst du diese Stelle nochmal langsam und betont. Niemand hetzt dich, nur du selbst.

Das eigentliche Problem sind auch deine Zuhörer. Wenn ich jemandem zuhören, der so einen befangenen Eindruck macht, schnell den Text hinter sich bringen will und dann noch undeutlich spricht...er tut mir Leid und der Wortinhalt erreicht mich gar nicht, so dass der Vortrag an sich informativ, sorgfältig ausgearbeitet sein mag, sich aber durch den Redner torpediert und nichts bleibt hängen.

Du erarbeitest ein Referat, steckst viel Zeit und Fachwissen rein. Jetzt liegt es an dir, den erkannten Fehler wegzubekommen und zu trainieren.

Lies die Zeitung, aus Büchern Stellen, die du liebst und kontrolliere dich immer durch die Aufnahme.

Stehe aufrecht und breitbeinig, fest auf dem Boden und fixiere einen Punkt im Raum. Dem sprichst du entgegen, deine Stimme trägt weit, du betonst und deine Botschaft kommt bei allen an.

Bevor du anfängst, atmest du mehrmals tief ein und aus und sagst dir, dass du heute wieder langsam und deutlich sprechen wirst.