babysitten bei einem 2-jährigen mädchen

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Kinder lernen in dem Alter, dass sie einen eigenen Willen haben und begreifen sich als eigenständige Person, die mit ihrem Handeln auf die Umwelt einwirken und diese steuern kann (wenn ich mich im Supermarkt auf den Boden werfe, kriege ich die Bonbons trotzdem). Und, wie o.g. trotzen Kinder bei ihren Eltern am meisten, weil sie wissen, egal wie sie sich benehmen, Mama und Papa haben sie trotzdem lieb. Zumindest in den meisten Fällen.

Ich bin Babysitter und mittlerweile Erzieherin und mein erstes Sittingkind war ne ziemliche Prinzessin :D Als die Eltern gehen wollten, hat die gewütet und geschrien, dass der Vater, son Helikoptervater, jedes Mal meinte, sie bleiben doch, die Mum hat ihn dann aber oftmals richtig rausgeschliffen. War die Tür zu, hat sich die Kleine zu mir umgedreht "pieln" und ist in ihr Zimmer gewatschelt. Dann hat sie aber zwischendurch richtige Anfälle gekriegt, weil sie über den Hausrat bestimmen wollte und hat geschrien, wenn ich zB was getrunken habe. Sie hat gemerkt, dass sie mir das durch schreien nicht verbieten kann und hats sich dann (bei mir) schnell wieder abgewöhnt. Mit 4 wollte sie, als ich sie am Tag beschäftigt hab, während Papa im Arbeitszimmer war, zu nem Freund rüber, Papa da angerufen, war aber niemand zu Hause. Dann hat sie sich so da rein gesteigert, dass sie da nciht hin durfte, dass sie sich am Ende immer gegen die Wohnungstür geschmissen hat und nach der Mama geschrien hat, welche auf Arbeit war. "Ich geh nach draußen in den Garten und lese was, wenn du dich beruhigt hast und wieder was spielen möchtest, kannst du mir bescheid sagen" und bin dann raus. Die hat echt ne halbe Std lang durchgeschrien. Ohne Tränen, nur schreien und hochroten Kopp kriegen. Hinterher kam sie dann zu mir raus, weil sie mir ihre Lieblingstasse zeigen wollte. Manchmal müssen Kinder sich einfach abreagieren und die Eltern kriegen ja nciht mit, wenn das Kind rumgeschrien hat. Ich hatte nur Bange, weil die Wände so dünn waren und das ganze Haus was von den Anfällen hatte :D

Lass dich einfach nie aus der Ruhe bringen und denk daran, dass sie irgendwann wieder aufhören, nur testen wollen, wie du reagierst ;)

LG, Shivy

kleine Kinder trotzen am schlimmsten bei den eigenen Eltern^^ also mach dir mal nicht allzu viele Gedanken. Wenn sie echt nen fetten Trotzanfall kriegen sollte, dann lass sie einfach schreien. Bleib bei ihr (also im gleichen Raum) und gib trotzdem nicht nach. Rede ruhig mit ihr, sag ihr, "ok, dann schreist du eben, wir können das jetzt trotzdem nicht so machen - aber wenn du magst, können wir dafür ja das und das machen". Sie wird sich dann schon irgendwann wieder beruhigen :) Im Allgemeinen ist es sehr wichtig zu verstehen, dass diese Trotzanfälle nicht böse gemeint sind von den Kindern. Sie haben neu gelernt, dass sie einen eigenen Willen haben und wollen den natürlich durchsetzen. Dabei stoßen sie an Grenzen, mit denen sie momentan noch nicht umgehen können. In diesem Moment strömen dann so viele Gefühle auf sie ein, dass sie damit nicht mehr umgehen können und deshalb schlichtweg "austicken". Es ist daher extrem wichtig, dass man die Kids dafür nicht bestraft, sondern ihnen ruhig beisteht, damit sie Alternativen für dieses Verhalten erlernen können.

sag ihr: "wenn du nicht aufhörst gibts keine süßigkeiten mehr" ^^ kleine Kinder sind immer verrückt nach süßes :O


carsten1979  01.06.2011, 11:07

Süßigkeiten sind nicht gut und für Zweijährige gleich garnicht. deshalb nie Lob oder Tadel über Süßigkeiten ausdrücken.

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Ahnungslos83  31.05.2011, 13:40

super erziehung. Krieg besser keine Kinder...;)

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ladyjil 
Beitragsersteller
 31.05.2011, 13:39

naja des find ich jetz eigentlich ned so gut....ich halt erstns ned so viel von "erpressung", auch wenn es ok is wenn man so ne art tauschgeschäft macht, aber wenn ich einmal mit den süßigkeiten anfang hört des nimma auf und wenns dann keine gibt führt des nur wieder zu trotzreaktionen...ich würd des dann eher als belohnung machn wenn sie ne zeitlang brav war und wenn sie dann kriegt würd ich des auch dazusagn...aba ned so wie du des jetz vorgschlagn hast. aba trotzdem danke ;)

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Das Umgehen mit der Trotzphase (das Wort Autonomiephase find ich schöner) lässt sich schlecht so allgemein in ein paar Worten beschreiben. Es werden ganze Erziehungsbücher darüber geschrieben.

Generell würd ich halt viel erklären, ruhig reden, das NEIN-Wort vermeiden (umschreiben halt), ablenken.

Magst uns vielleicht einen genauen Fall schildern, den du erlebt hast? Dann kann man sicher mehr dazu sagen.

Hallo,

das Wesentliche ist eigentlich schon gesagt. Meist werden Eltern unruhig oder wütend oder sauer und drohen mit Liebesentzug wenn ein Kind trotzt, das kommt daher weil wir Angst vor der Reaktion der anderen Leute haben aber auch weil wir selbst meist die gleichen Erfahrungen mit unseren Eltern gemacht haben. Die hohe Kunst, wenn ein Kind nun trotzt, ist es nun wirklich liebevoll und gelassen zu sein und dass du oder die Eltern die Grenzen, die sie setzen nicht aufweichen lassen (sofern sie sinnvoll sind und konsequent, das ist die Voraussetzung), sondern liebevoll auf die Grenzen bestehen, du aber trotzdem gelassen bleibst und mitfühlend, denn das Kind ist noch in dem Glauben, dass die Welt ein Paradies ist und ihm zur Verfügung steht. Ein Beispiel: Wie soll ein Kind auch verstehen, dass da im Supermarkt ein bunter Turm mit lauter herrlichen Süßigkeiten aufgebaut ist und es das aber nicht haben soll oder nur in sehr beschränktem Masse. Das müssen wir alle erst lernen, dass alles zu haben nicht unbedingt gut tut und auch nicht möglich ist. Und dieser Lernprozess gelingt am Besten mit einem liebevollen Nein. D.h. in so einem Fall das Kind liebevoll auf den Arm nehmen (auch wenn alle über den ach so strengen Vater oder Mutter schimpfen) und liebevoll sagen, dass man es verstehen könne, dass es nun die Süßigkeiten gerne haben möchte, dies aber nicht geht (Grund angeben z.B. Gesundheit oder Geld.....).. Das wichtigste dabei dem Kind Verständnis für seinen Wunsch und seinen Ärger haben, gleichzeitig beim Nein bleiben und liebevoll und gelassen bleiben. Dann beruhigt sich das Kind bald. Schlimm wird es, wenn man dem Kind vermittelt, dass es mit seinem Wunsch und seinem Bedürfnis und seiner Wut nicht ok ist und dann mit Liebesentzug droht. Dann hat das Kind erst ein wirkliches Problem. Viel Freude für Dich beim Babysitten und setz auf den Spaß und darauf dass du es magst - auch wenn es trotzt!!!

Manchmal hilft auch einfach nur dasitzen und dem Kind ungläubig beim Trotzen zusehen, natürlich darauf achten, dass es sich im Trotzen und Wüten nicht verletzt und es mitfühlend begleiten und wiederholen was es möchte und dennoch die Grenze nicht verlassen.