Autodidakt im Medizinstudium?

3 Antworten

Verstehe ich das richtig? Obwohl Du es bereits jetzt schon für recht spät hältst, willst Du trotzdem noch mit dem Studium so lange warten, bis Dein jetziges Kleinkind ein Teenie ist (also ich vermute mal ca. 8 Jahre) und dann studieren für mindestens(!) 6 Jahre (=Alter ca. 45 Jahre). Wenn Du Dich dann auch noch für die Weiterbildung zur Fachärztin entscheiden solltest (also z.B. Allgemeinmedizin = Hausärztin), musst du weitere 5-6 Jahre einplanen (=Alter ca. 50~51Jahre). In all den Jahren wirst Du zudem nur wenig Zeit für Privates haben und ständig unter Stress stehen.

Mal ehrlich, denkst Du das klappt und ist auch wirklich das, worauf Du Dich einlassen willst???


Simonsayswot 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 08:52

Ja, ist es tatsächlich. Ich habe nie gesagt, als Arzt arbeiten zu wollen.

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Tut mir leid, aber ich finde das klingt alles etwas unrealistisch, auch wenn die Idee deines Mannes natürlich sehr nett gemeint ist.

Die Inhalte des Studiums bringt man sich nicht einfach zu Hause bei. Am Anfang ist es unglaublich viel Chemie, Bio und Physik. Das hat erstmal gar nix mit Medizin zu tun.

Hast du mal über ein Teilzeitstudium nachgedacht? Bspw. 50%. Dann könntest du immerhin mit 40 fertig sein und nicht erst anfangen. Den der anstrengende Teil der Ausbildung kommt ja nach dem Studium in der Facharztausbildung. Mit vielen Überstunden und Nachtdiensten. Ich weiß nicht,ob man das mit Ende 40 (wenn du erst mit 40 anfangen würdest zu studieren) wirklich noch packt.


Simonsayswot 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 08:33

Danke für deine Antwort! Das ist mir tatsächlich alles bewusst. Mein Ziel ist auch gar nicht eines Tages in diesem Beruf zu arbeiten. Theoretisch habe ich bereits einen gut bezahlten, hoch angesehenen Beruf, dafür muss ich nicht erst "Leichen fleddern" ;) Ich hab einen persönlichen Grund, der mich vermutlich besser motiviert + keinen Zeitdruck.

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Andrea190521  17.10.2021, 08:36
@Simonsayswot

Dann finde ich es nicht angemessen, dass du jemandem einen Studienplatz wegnimmst. Ärzte werden überall gesucht, die Kliniken sind völlig überlastet. Und du studierst dann Medizin und planst gar nicht zu arbeiten?

Mal abgesehen davon, dass das Studium den Staat mehrere 100.000€ kostet.

Dann schreib dich besser als Gasthörer ein. Der Abschluss kann dir dann ja egal sein.

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Simonsayswot 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 09:01
@Andrea190521

Das ist auch eine Möglichkeit. Mir geht es nur um das Wissen. Wenn ich könnte, würde ich auch als Ärztin arbeiten, ich fürchte, der gelobte Staat und Menschen wie du werden das nicht zulassen.

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Hallo Simonsayswot,

Habe ich das richtig verstanden, du willst mit dem Studium anfangen, wenn du dann gut über 40 bist?

Ich befürchte, du machst dir ein wenig falsche Vorstellungen über die Studieninhalte. In den ersten 4 Semsestern geht es hauptsächlich um Grundlagenfächer wie Chemie, Biochemie, Physik usw.

Wenn du also meinst, es sei gut Lehrbücher über innere Medizin durchzuarbeiten (lesen ist das falsche Wort dafür), ist das nicht das Wahre.
Solche Lehrbücher sind sind kein Vergleich mit populärwissenschaftlichen Büchern über Medizin.

Wenn du aber in dieser Richtung vorarbeiten willst, schau dir die Bücher vom Georg Thieme Verlag an. Die drucken viele medizinische Fachbücher.

Ich verlinke dir mal den Stundenplan der Uni Freiburg. Da kriegst du einen ungefähren Eindruck, was so in den ersten Jahren dran ist:

www.medizinstudium.uni-freiburg.de/studierendeinfo/1-studienabschnitt/studien-und-stundenplaene

Viel Erfolg


Simonsayswot 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 08:16

Hallo! Danke dir. Doch, das ist mir durchaus klar, deshalb frage ich. Ich weiß auch, dass ich vermutlich niemals als Ärztin tätig werde. Für mich hat das einen anderen Hintergrund, weshalb meine Familie und deren Rückhalt mir eben vor diesen starken Wunsch geht. Tatsächlich kann ich bei solchen Dingen einen Ehrgeiz entwickeln, dass ein späteres Studium nicht mehr nötig sein könnte, das wird sich zeigen, ich brauch nur erstmal einen Anfang, eben weil es so viel ist.

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Dackodil  17.10.2021, 08:21
@Simonsayswot

Ja, dann zieh dir den Studienplan rein und fang mit Literatur der entsprechenden Fächer an. Sie sind die Grundlage für das Verständnis der klinischen Fächer.

Wenn du in einer Stadt mit Uni wohnst, kannst du dich als Gasthörer einschreiben. Wie das bei Medizin ist weiß ich nicht, aber früher gab es jedenfall keine Einlaßkontrollen.
Da kannst du wenigstens mal Vorlesungen hören und einen Eindruck gewinnen.

Übrigens, Albert Schweitzer war gut über 40, als er mit dem Medizinstudium anfing.

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Simonsayswot 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 08:29
@Dackodil

Danke für die Motivation! Leider muss ich da ein Stück fahren, aber sowas in der Art hab ich auch schon überlegt.

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SlightlyAnnoyed  17.10.2021, 08:37
@Simonsayswot

Warum willst du dann studieren, wenn du den Beruf wahrscheinlich eh nie ausüben willst/kannst? Es ist sehr schwer, einen Studienplatz zu finden und ich finde es sehr unfair, einem jungen Menschen den Studienplatz zu verwehren, weil du irgendwelchen Ideen nachhängst, mal eben „aus Spaß“ Medizin zu studieren. 🤷🏻‍♀️

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Simonsayswot 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 08:59
@SlightlyAnnoyed

Es ist nicht aus Spaß, es hat einen Hintergrund, genauere Gründe möchte ich nicht angeben. Für zu wenig Plätze bin ich ehrlich gesagt nicht verantwortlich, aber ich möchte tatsächlich etwas dagegen machen. Aber warum sollte mir Wissen verwehrt werden, nur damit ein 17-jähriger ein von seinen Eltern erzwungenen Studium abbrechen kann? Zudem wurde uns zum Abi damals gesagt, dass Späteinsteigende regulären Studenten, die nach dem Abitur direkt studieren, keine Plätze wegnehmen.

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