Ausziehen oder bleiben?
Hallo, also ich bin jetzt 28 Jahre alt und werde bald 29 und lebe noch bei meinen Eltern.
Zum einer Geschichte:
Ich hatte nie eine Familie. Ich weiß nicht wie es sich anfühlt, mal geliebt zu werden und habe hier nur Hass erfahren. Als ich dann am Ende meiner Jugend, mit 24, eine Psychose bekommen habe, war für mich diese Familie gestorben.
Doch es hat sich nochmal alles zum Guten gewendet. Ich habe meine Psychose nicht mehr, bin auch nicht mehr manisch-depressiv und erlange mehr und mehr Selbstvertrauen. Meine Persönlichkeitsstörung ist verschwunden, mein Schmerz ist nicht mehr so wie es mal war und ich leide nicht. Mit meiner Familie läuft es wirklich wunderschön. Wir haben gestern zusammen einen Teppich gereinigt, waren zu viert daran. Auch unternehmen wir Dinge zusammen, gehen spazieren und ich kümmere mich auch um das Kochen und zeige das ich gerne eine Familie habe.
Ich werde respektiert, man begegnet mir nun auf Augenhöhe, weil ich diese Familie in seinen Grundfesten erschüttert habe. Ich habe meiner manipulativen Mutter offen und ehrlich gesagt, was ich von so einer Mutter halte und seitdem hat sie eine leichte Angst vor mir, aber auch Respekt. Mein cholerischer Vater kann mich nicht mehr einschüchtern, sondern ich schüchtere ihn ein und mein Bruder, tja... er ist halt nur ein Mensch für mich.
Jetzt ist die Frage... Ich werde in einer anderen Stadt studieren und müsste für ein Jahr ausziehen und dann nochmal. Aber ich hätte mehr Freiraum, könnte Menschen einladen. Oder ich mache wirklich ein Jahr noch hier und genieße die Familie und ziehe dann aus. Vielleicht gibt es da noch vieles zu lernen, vieles zu erfahren. Am Ende meiner Therapie bin ich noch lange nicht angelangt.
Habt ihr einen Tipp?
12 Antworten
Zieh aus, mache neue Erfahrungen und wachse damit auch an deinen Aufgaben.
Wenn du ausziehst merkt vielleicht auch deine Familie, dass du ihnen fehlst oder dass sie dich vermissen und das Verhalten ändert sich eventuell.
Danke für die Antwort. In wenigen Zeilen hast du es auf den Punkt gebracht.
Jedoch muss ich sagen, dass das Verhalten sich jetzt schon geändert hat.
Denke, mit dem Auszug wird es nochmals gemäßigter werden.
Für mich klingt die Beschreibung deiner Familienmitglieder auch nicht "wunderschön".
Es ist gut, dass Du mit ihnen nun zurecht kommst, aber mehr ist das doch nicht, oder? Was ist das denn für ein Leben, wenn Leute "Angst" vor Dir haben? Harmonie stelle ich mir anders vor.
Wenn Du jetzt in einer anderen Stadt die Chance hast zu studieren, dann mach das. Zieh aus, nehm Dir eine kleine Wohnung oder probiere eine WG aus.
Umgebe Dich mit neuen Menschen, führe ein selbstständiges Leben. Deine Familie kannst Du hin und wieder besuchen, aber lerne ein selbstständiges Leben kennen. Es wird entspannter sein, aber wahrscheinlich merkst Du das erst, wenn Du wirklich alleine wohnst.
Führe deine Therapie weiter bis zu Ende.
Mit fast 29 sollte man sich auf seine eigenen Beine stellen. Zieh aus und bleibe ausgezogen. Sammle Deine eigenen Erfahrungen.
Ich habe das Gefühl, dass Dich Deine Familie immer noch manipuliert.
" Mit meiner Familie läuft es wirklich wunderschön. "
"Ich habe meiner manipulativen Mutter offen und ehrlich gesagt, was ich von so einer Mutter halte und seitdem hat sie eine leichte Angst vor mir, aber auch Respekt. Mein cholerischer Vater kann mich nicht mehr einschüchtern, sondern ich schüchtere ihn ein und mein Bruder, tja... er ist halt nur ein Mensch für mich."
Das ist nicht wunderschön, sondern hochtoxisch. Zieh aus, mach Deine Therapie zu Ende und halte mal Abstand zu allen.
Du wirst in einer anderen Stadt studieren und müsstest für ein Jahr ausziehen... und was bedeutet " ... und dann noch mal..."?
Du müsstest zwei mal die Wohnung wechseln, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wie viel Zeit würde denn dazwischen liegen? Du kannst natürlich das eine Jahr noch bei denen Eltern wohnen bleiben und derweil auf deine Möbel sparen und dich dann richtig und dauerhaft einrichten. Die Frage ist aber auch, ob du bei deinen Eltern ungestört lernen kannt, ob du mal Studienkollegen mitbringen kannst... Mach dass, was dir gut tut. Für deine persönliche Entwicklung wäre eine eigene Wohnung auf jeden Fall besser.