Auswandern in Länder mit wenig Absicherung?

2 Antworten

Nicht jeder in Deutschland lebt dasselbe leben und gerade was die Bedürfnisse angeht dürften die Unterschiede relativ gross sein. Sicherheit ist ein weiter Begriff und bedeutet nicht für alle Menschen einen Krankenwagen oder Spital in der Nähe zu haben, sondern z.B. genug Geld für Essen, Unterkunft usw. zu haben.

Gerade was die Notfallmedizin in anderen Ländern angeht ist man in Deutschland oft etwas überheblich und geht einfach davon aus, dass in Kenia oder Thailand pures Chaos herrschen muss, was halt der Realität vor Ort nicht 1 zu 1 entspricht. Und selbst wenn einem diese Sicherheit oft halt auch nur Scheinsicherheit (z.B. bei einem Herzinfarkt, Atemstillstand und vieles mehr, da ist der Krankenwagen mit seinen 15min in vielen Fällen zu spät) sehr viel Wert ist, kann man seine Wohnlage und Aufenthaltsorte in fast allen Ländern der Welt danach ausrichten, indem man halt Urbaner wohnt oder direkt in der Nähe eines Spitals.

Es gibt viele Leute, auch in Deutschland die Versuchen Leben und Überleben in eine Waage zu bringen und die einen tendieren halt mehr zu Leben, bzw. etwas zu erleben, und die andern mehr zu Überleben, bzw. Gesundheit zu schützen. Und je nachdem wie jemand für sich diese Bedürfnisse definiert, dann hemmt Leben oft Überleben und Überleben hemmt Leben. Da muss man dann einen Mittelweg finden und jeder sucht sich da seine eigene Balance. Und für die einen ist es halt aufregend mal in einem anderen Land zu leben mit der Möglichkeit viele Dinge zu sehen und zu entdecken, ganz egal ob die Sterblichkeit höher sein könnte und für andere bringt es mehr Sicherheit, wenn z.B. ihr Erspartes mehr Kaufkraft erhält. Und genauso vielseitig sind auch die Gründe auszuwandern.

Und zu deinem letzten Punkt mit der Politik, in einer Demokratie sollte sich die überwiegende Meinung vom Volk durchsetzen, zum einen kann man aber beobachten, dass das gerade in Deutschland nicht immer der Fall ist und zum anderen, dass oft auch eine sehr primitive Mehrheitsmeinung in gewissen Belangen vorherrscht. Dass man da keine Lust hat abzustimmen sollte nicht nur nachvollziehbar sein, sondern gibt einem auch mehr Lebensqualität, sofern man eine nicht so mehrheitskonforme Meinung vertritt, weil man sich sonst nur über seine Mitmenschen ärgert und das muss ja nicht sein.

Es gibt eben Menschen denen Sicherheit wichtiger ist und Menschen denen ihre Freiheiten wichtiger sind und die auch bereit sind Sicherheit dafür aufzugeben.

Ich würde das zwar nicht leichtfertig machen, aber kann es zumindest sehr gut nachvollziehen. Mit dem Gedanken gespielt habe ich auch schon häufiger.