Ausnahmen bestätigen die Regel

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Nehmen wir mal einen Beispielsatz, der inhaltlich einer logischen oder festgelegten Regel folgt:

"Wenn man sich in Gesellschaft befindet, furzt man nicht."

Das macht ja Sinn, denn es gilt als unhöflich, in Gesellschaft abzurattern.

Nun tritt Folgende Ausnahme ein: Ein Teilnehmer der Gesellschaft furzt trotzdem.

Der Furzer hat also gegen die allgemein bekannte Regel gehandelt und wird folglich von der Gesellschaft des Regelbruches bezichtigt.

Durch diese, von der Gesellschaft vorgenommene Verurteilung, welche einer Regel folgt, wird bestätigt, dass man in Gesellschaft nicht zu furzen hat.

Damit bestätigt die Ausnahme (also der Regelbruch) die Tatsache, dass es eine Regel gibt (Nicht in der Gesellschaft zu furzen), der man zu folgen hat.

So, das war jetzt vielleicht etwas kompliziert, aber es sollte logisch nachvollziehbar sein.

Bei dem Beispiel mit dem Furzen ist es wie bereits festgestellt ein Regelbruch, demnach wäre es passend zu sagen, der Regelbruch bestätigt die Regel und es ensteht kein Widerspruch. Bei der Formulierung mit "Ausnahmen" passt das nicht. Zu allererst müsste geklärt werden ob die besagte Ausnahme ein gegen geltende Regel eingeräumtes Recht ist (eben eine echte Ausnahme) oder ein sich gegen geltende Regel genommenes Recht ist (eben ein Regelbruch). Das erstere also die echte Ausnahme kann niemals die Regel bestätigen, der Furzer müsste das Einverständnis aller Anwesenden einholen furzen zu dürfen was vermutlich nicht gelingen wird. Für den unwahrscheinlichen Fall dass alle zustimmen dass der eine furzen darf, würden andere für sich das gleiche Recht einfordern furzen zu dürfen, wodurch die Regel gesamthaft ausgehebelt wird und furzen für alle erlaubt wird. ( o man ich möchte nicht in diesem Raum sein :).

Eine (echte) Ausnahme kann niemals die Regel bestätigen ein Regelbruch jedoch schon.

Das mit dem Übersetzungsfehler leuchtet ein.

"Ausnahmen prüfen die Regel"

Denn egal ob die Ausnahme eine echte oder ein Regelbruch ist wird die Regel geprüft.

Im Fall der echten Ausnahme (also vor dem Furzen die Genehmigung einzuholen) prüfen die Anwesenden die Regel und verbieten dem potentiellen Furzer das Furzen. Darf er Widererwarten doch furzen so liefe das nach der Prüfung unter Ausnahmeregelung. Die Ausnahmeregelung ist an Kriterien oder Bedinungen geknüpft und kann die Regel nicht aushebeln.

Im Fall des Regelbruchs also das Furzen ohne zu Fragen, wird die Prüfung der Regel sofort ausgelöst (der darf das nicht) und Sanktionen folgen.

Leider stelle ich fest dass der Satz "Ausnahmen prüfen die Regel" auch in anderen Sprachen falsch übersetzt ist. zB ins türkische "İstisnalar kaideyi bozmaz"

Irgendwo habe ich das schon mal beantwortet aber: ausnahmen kann es nur bei regeln geben. sprich: ohne eine Regel gibt es keine dementsprechende Ausnahme mehr. das heißt wenn man eine Ausnahme macht muss es eine Regel geben die die Ausnahme zu der Ausnahme einer Regel macht. also bestätigt eine Ausnahme die Regel.


adavan  07.01.2012, 01:12

diese Erklärung bestätigt zwar logisch die Existenz einer Regel; es geht bei dem Spruch aber auch um den Sinn(bzw. Unsinnsgehalt) von Regeln

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Nur weil es Ausnahmen von der Regel gibt, heißt das noch nicht, dass die Regel falsch ist; Wenn man etwas als Ausnahme deklariert, bedeutet das, dass es eine Regel geben muss, dessen Inhalt der Ausnahme widerspricht :)...

man kann z.B. sagen alle Bären auf der Welt haben Braunes Fell. Jetzt taucht aber einer mit schwarzem Fell auf also eine Ausnahme. Trozdem sagt man nicht "Bären sind Braun oder Schwarz" da es ja nur eine Ausnahme war.