Ausbildung abbrechen ja oder nein?
Ich habe am 1.10.22 meine Ausbildung in der Pflege begonnen. Und bisher läuft in der Theorie alles sehr gut. Mein großes Problem ist die Praxis. Ich komme leider nicht in meine Aufgaben richtig hinein. Ich war bisher leider sehr oft kindkrank geschrieben und so habe ich viel verpasst was die Praxis betrifft.
Aber auch so verlangen viele Schwestern viel von mir ab. Und ich weiß nicht ob ich noch so weiter mit diesen Druck klar komme. Auch das die Ausbildung ein halbes Selbststudium ist.
Mir die Theorie zu erarbeiten macht mir natürlich keine Probleme aber die Praxis eher schon. Leider haben wir nur einmal in der Woche Praxisanleitung. Und den Rest so sagen die Schwestern zu mir immer muss ich mir selber suchen.
Am Mittwoch ist bereits Probezeitgespräch bei uns. Und ich weiß immer noch nicht ob ich den Schritt wagen sollte oder nicht....
Und ich weiß dann auch nicht was ich danach machen soll...
Es war für mich leider sehr schwer überhaupt irgendwie eine Ausbildung zu finden. ( ich wusste leider auch noch nicht ganz welcher Beruf zu mir passt ,hatte aber schon ein Praktikum in Altenheim gehabt)
Durch mein Kind muss ich leider in der Nähe bleiben und somit kann auch nicht zur Not studieren gehen. Denn ein Fachabitur mit 1,7 Durchschnitt habe ich bereits...
Danke schon mal für eure Antworten. :)
11 Stimmen
5 Antworten
Hallo Mari880
was du schreibst, klingt nicht sehr optimistisch. Dennoch würde ich den Kopf immer über Wasser halten.
- du hast eine Ausbildung - gut. Es ist anstrengend / hart - ist mir klar (war Krankenpfleger) - auch gut. Das dauert aber begrenzte Zeit, dann werden die Karten neu gemischt.
- Theorie klappt - sehr gut. Wäre das nicht so, dann müsstest du sich durch jeden Tag kämpfen. Bleib am Ball.
- du hast ein Kind - das musst du erstmal durchbringen - denk bitte auch mal dran: wenn du medizinische Vorkenntnisse hast, wirst du immer einige Sachen zur Versorgung der Familie im Kopf haben, als jeder andere.
- Obendrauf: du hast ein FachAbi - super-gut.
- "Zur Not studieren" - kannst du knicken. Du bekommst kein Studium für lau (das ist nunmal hart) und dann brauchst du später ja einen Job. Kannst du immer noch machen, aber ein Ziel ist das erstmal nicht. Du hast keine Garantie, dass das besser würde.
Als Idee:
- natürlich informieren lassen über alles, was noch geht, evtl. Zusatzausbildungen (gibt es manchmal) mitnehmen.
- die Ausbildung DURCHZIEHEN - das nimmt dir keiner mehr. Auch wenn es hart ist.
- wenn du die Energie aufbringst: Zusatzausbildungen später auf die Ausbildung draufpacken. Du bekommst dann einfach bessere Jobs mit besserer Qualifikation.
Wenn du jetzt einfach abbrichst, ist es so, als würdest du dir ein Bein von deinem Stuhl absägen, ohne Ersatz zu haben.
Deine Entscheidung.
Viel Glück für dein Leben.
Entschuldige, wenn ich dich an einer wunden Stelle getroffen habe - das war in keinem Fall beabsichtigt.
Ich möchte dir Mut machen, deinen Weg durchzuziehen - da steckt ja auch eine Familie dahinter. Es ehrt dich ungemein, dass du deinen persönlichen Werdegang hinter das Wohl des Kindes stellst. Dennoch solltest du dir selbst nicht schaden.
Wo ich immer gerne bremse, sind Texte bei denen ich dahinter lese "Dann studiere ich halt..." - das ist gefährlich. Der Grund ist einfach, dass auch so ein Studium etliches abverlangt und - das ist der kritische Punkt - wenn du es nicht schaffst, hast du Zeit verschwendet - das wäre schade. Bei so einer Geschichte leidet auch die Family. Sowas kann ich nicht empfehlen.
Genau deshalb der Tip, die Ausbildung durchzuziehen (falls das geht) und lieber Zusatzausbildungen draufzupacken, um mit diesen Qualifikationen auch lukrativere Jobs an Land zu ziehen. Du hast schon bewiesen, dass du das Leben im Griff hast mit deinem Fachabi - das ist ein guter Startpunkt - das hast du auch nicht geschenkt bekommen. Das ist genau das Mindset, das man braucht, um sich durch die Ausbildungen (welcher Art auch immer) durchzubeissen.
Ich kenne die Pflegeberufe ein bisschen - war früher Krankenpfleger - das ist wirklich ein harter Job, aber er lässt sich schaffen. Was mir damals immer geholfen hat, waren die vielfältigen sozialen Kontakte - die haben mich für manches entschädigt.
Natürlich sehe ich das Problem mit der Praxis - gerade das muss man eben "in der Hand gehabt" haben, damit es "sitzt". Wenn da die anderen Schwestern nicht unterstützen, dann ist das nicht gut machbar. Könnte man da nicht evtl. etwas aushandeln, dass du mehr / längere Zeit (ausnahmsweise) bekommst, um dich vorzubereiten?
Ich wünsche dir viel Glück im Leben. Entschuldige nochmal.
Aus Erfahrung kann ich bestätigen: Diese Ausbildung befindet sich auf einem anderen Level. Sie ist verdammt hart und verlangt alles von einem ab. Und ich muss auch leider sagen: Von Jahr zu Jahr wird es schlimmer. Ich kann mir vorstellen das es für dich extrem schwer ist, vor allem mit Kind. Lass dich am Mittwoch von den Lehrern beraten und sprich mit ihnen. Sie kennen sich am besten aus und helfen dir. Aber: Bevor du abbrichst solltest du was in Planung haben, sonst stehst du ohne alles da mit deinem Kind.
Der entscheidende Satz in deinem Bericht ist: "Es war für mich leider sehr schwer überhaupt irgendwie eine Ausbildung zu finden". Wenn du etwas neues in Aussicht hast, kannst du abbrechen. Aber so wird es deine Chancen auf eine andere Ausbildung eher verschlchtern.
Bietet dein Ausbildungsbetrieb noch andere Ausbildungen an, in die du ggf wechseln könntest?
Leider bietet mein Betrieb nichts weiter an. Außer diese Ausbildung. Meine Berufsschule bietet zwar noch andere Berufsgruppen an wie z.b.
Physiotherapie, Laborassistent...
aber halt wieder unter der Voraussetzung das ich angenommen werde.
( die meisten Ausbildungen in meiner Berufsschule sind schulische Ausbildungen)
schade. Bei der schulischen Ausbildung ist halt noch die Frage, on du ohne Azubigehalt klarkommst. Wie gesagt, ich würde dir raten, dich erst um etwas neues zu bemühen und erst dann abzubrechen. Alles andere kommt bei möglichen neuen Arbeitgebern nicht gut an und verringert deine Chancen
Ja ich würde ohne gut klar kommen. Im Abitur bin ich auch noch gut klar gekommen. Danke nochmal für Ihre Antwort. Ich mache mir nur echt Sorgen ob ich wirklich dann auch die richtige Entscheidung treffe... aber ich möchte mich nicht selber kaputt machen
Immerhin sind deine/Ihre Gedanken reflektiert und ausführlich, das wird helfen. Kopf hoch, es wird schon irgendwie werden ... und ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, merkt man manchmal viel später und manchmal auch nie - weil man ja nicht weiß, wie es anders geworden wäre.
Gib´ dir noch ein bis zwei Monate Zeit aber wenn Du mit der Pflegepraxis nicht klar kommst (und das ist der entscheidende Punkt), dann solltest Du meines Erachtens die Ausbildung abbrechen.
Ich würde einfach bei dem Gespräch das ansprechen das es dir für deine wenige Erfahrung zu viel ist was die zugemutet wird und du gerne mehr in der Praxis lernen würdesr im bezug darauf das dir die Sachen nicht nur einmal in der Woche vermittelt werden.
Wenn die dir da nicht weiterhelfen können dann schau dich doch nach etwas anderem um und geh sobald du etwas gefunden hast, wenn du dich nicht bis dahin in den Beruf eingefunden hast
Hallo danke für deine ausführliche Antwort,
Vielleicht beim nächsten nicht so "direkt formulieren". Man weiß ja leider wer sich hinter dem Text verbirgt und wie man emotional davon auch betroffen ist. Aber man kann es ja nicht immer abwägen...
In manchen Dingen hast du leider Recht. Vorallem auch den Punkt das ich mir selber dann im Weg stehe. Bloß glaub ich auch wenn ich diese Ausbildung versuche zu meistern, ich mir selber im Weg stehe. Verstehst du was ich meine? In 2 Monaten habe ich eine große Überprüfung und ich fühle mich überhaupt nicht bereit diese Überprüfung zu meistern, weil bisher in der Praxis nicht klar komme.
Wenn ich durchfalle und diesen Fall sind sie sehr Streng dann darf ich Ausbildung nicht fortsetzen....
Ich beschlossen meine Einrichtung zu wechseln bevor diese Waschprüfung ansteht. Wenn das Setting nicht das Problem ist dann liegt mir dieser Beruf nicht und ich höre auf.