Ausbilder von psychischen Problemen erzählen?
Hallo zusammen,
ich bin 23 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Ich habe die letzten 2-3 Monate in der Arbeit sehr viel und auch unter enormen Druck teilweise 50-55 Stunden gearbeitet. Durch die psychische Überlastung haben sich Depressionen entwickelt, weshalb ich aktuell krank geschrieben bin - in den nächsten Wochen aber versuche wieder einzusteigen. An ein Gespräch mit meinem Ausbilder führt kein Weg vorbei. Ich überlege des Weiteren ob ich in eine Therapie gehe um die Depression zu heilen.
Wie schon erwähnt werde ich in der nächsten Woche wieder versuchen zu arbeiten. Meine Sorge ist nun, wenn ich es psychisch doch nicht schaffen sollte, wie die Reaktion des Betriebes ausfällt. Ich möchte eigentlich offen damit umgehen und meinem Ausbilder die psychischen Probleme erläutern - was haltet ihr davon? Wäre dies ein Grund, dass ich gekündigt werde oder denkt ihr der Arbeitgeber wird mich hierbei unterstützen?
Ich wäre sehr dankbar über einige Einschätzungen.
8 Antworten
Also erstmal, darfst du nicht mehr als 40h in der Woche arbeiten.
Möglich das es für Handelskaufmännische Berufe Ausnahmeregelungen, ählich im Gastro.-bereich gibt.
Kann ich mir aber nicht vorstellen.
Zweitens, offen zu sein kann helfen, ich würde dazu sogar raten. So kann dein Betrieb drauf eingehen
und dein Folgen entgegen wirken. Angst vor Kündigung musst du nicht haben.
Und der Betrieb wird dich auch als Azubi nicht so schnell los.
Aufgrund von Krankheit gäbe es eine Möglichkeit und das wäre, wenn du innerhalb von 2 Jahren ~64 KurzKrankheitstage anhäufst. Depresseion fallen da nicht drunter. Hab den Fachbegriff dafür nicht mehr im Kopf. Was noch passierteren wird, in diesem Fall, ist das die IHK prüft ob du Aufgrund der Fehltage noch zur Prüfung zugelassen werden drafst/kannst. Dazu benötigt es eine Stellungnahme vom Betrieb.
Ich weiß das Ding ist 4 Jaher alt, jedoch ist die Antwort von @Ostsee1982 einfach nur schlecht und falsch.
Ich wäre mit solchen Bekundungen sehr vorsichtig! Du kennst deinen Arbeitgeber und kannst die Gesamtsituation sicher besser einschätzen. Erfahrungsgemäß ist es aber auch so, ein Arbeitgeber für den du nicht mehr rentabel bist, der mit häufigen Krankenständen oder längeren Ausfällen durch zB stationäre Aufenthalte rechnen muss, der findet einen Grund um dich loszuwerden.
Ein Arbeitgeber der einen Azubi 50-55h in der Woche arbeiten lässt der wird keine hohe Toleranzschwelle haben.
Wenn du es mit einer Therapie in den Griff bekommst, dann wäre das mal ein Anfang.
Trotz allem Ärger würde ich trotzdem mit dem Betrieb reden, es würde dir bestimmt helfen Stress rauszunehmen und mehr Zeit für dich zu haben, nur wenn der Betrieb kein Verständnis zeigt hast du ein Problem. Aber wahrscheinlich nicht, jeder Betrieb ist an der Gesundheit seiner Arbeitnehmer interessiert.
Deine geleistete Arbeitszeit erscheint mir zu hoch und muss demnächst dann unter 8h werktäglich fallen, da dein Arbeitgeber sonst gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt.
siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeitgesetz#Arbeitszeitregelungen
Ich würde mich bei solch massiver Mehrarbeit eher bei deiner zuständigen Kammer informieren bzw. darüber mal mit deinem Betrieb reden, der dich nicht nach gutdünken lange arbeiten lassen darf.
Wenn es ein guter und fairer Arbeitgeber ist, wird er dich sicher bei dem Problem unterstützen, solange es in seinen Kräften steht. Daher solltest du offen mit deinem Ausbilder darüber reden. Als dein "Vorgesetzter" hat er anderen gegenüber eine Schweige- und Fürsorgepflicht und steht dir somit auch als Ansprechpartner zur Verfügung. Geh einfach offen auf ihn zu und sprich mit ihm darüber. Dann beobachte die daraus entstandene Reaktion. Wenn es ein guter Ausbilder ist, wird er dir zuhören.