Aus Trafoleistung Stromstärke eindeutig ableitbar?
Hab grad nen Klemmer. Trafo mit folgenden Angaben:
- 230V primär
- 120VA
- sekundär eine Wicklung mit mehreren Anzapfungen: 0V 12V 24V 36V
Ich würde sagen 120/36= 3,33A max.
Aber was darf ich ziehen, wenn ich nur die 12V oder 24V-Anzapfung nutze?
- Ich vermute, ebenfalls nur 3,33A
- Und nicht 120/24=5A oder gar 120/12=10A, oder?
4 Antworten
Bei mehreren Sekundärspannungen wird die Nennsekundär–Stromstärke aus der höchsten Sekundärspannung errechnet. Die Anzapfungen können daher nur mit der aus Leistung und höchster Sekundärspannung errechneten Stromstärke belastet werden.
Wird für verschiedene Sekundärspannungen jeweils die volle Leistung gefordert, so ist die Leistung oder die Stromstärke einzeln anzugeben.
Quelle:https://www.riedel-trafobau.de/Produkte/Informationen_Technik.php
Mit zunehmender Höhe nimmt die Durchschlagsfestigkeit ab.
Die Luft als Isolationsmedium wird in der Höhe im wahrsten Sinne des Wortes dünner. Auf N.N. ist die Durchschlagsfestigkeit am höchsten und nimmt mit jedem Höhenmeter ab.
Die Norm UL/EN 60950-1 betrachtet das unter anderem.
Das ist nicht richtig. Zum einen ist die Leistung das A und O. wenn du maximal einen Strom aufnehmen kannst von 3,33A bei 36V kannst du bei einer kleineren Spannung einen höheren Strom aufnehmen, denn es geht um die Leistung die verbraten wird.
3,33A max ist ebenfalls nicht richtig, da es sich um eine Scheinleistung handelt, denn Scheinleistung wird immer in VA angegeben und bedeutet Volt/Ampere. Die Formel P=U*I gilt nur für Stromkreise ohne Blindleistungsanteil ansonsten erhältst du die Scheinleistung also S=U*I.
Die Scheinleistung bei Transformatoren entsteht dadurch, weil Induktivitäten im Wechselstromkreis für eine Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom sorgen und dann reaktiv auf das Netz wirken also Zurückwirkend und somit eine Blindleistung entsteht, die das Netz zusätzlich belastet.
Du kannst die Wirkleistung P Über den Phasenverschiebungswinkel berechnen mit dem du dein Trafo maximal belasten kannst. Dieser wird definitiv kleiner als 120VA sein. Die Wirkleistung P in Watt kannst du dann für deine Formel verwenden.
Du könntest auch mit einer Kapazität kompensieren, das ändert zwar nichts an der Belastung deines Transformators aber entlastet dafür deine Zuleitung und das Netz insgesamt. Die TAB also Technische Anschlussbedingung fordert sogar eine Kompensation von Blindleistung. Ein kleiner Trafo ist da nicht die Welt aber größere Anlagen können im Netz Probleme machen.
Natürlich solltest du auch deinen Transformator nicht durchgehend auf Vollast laufen lassen. Es macht Sinn ansonsten einen etwas größeren Transformator zu wählen, der die geforderte Belastung sicher Standhält. Überdimensionieren ist also sogar besser wenn es dann technisch umsetzbar ist, denn ein Trafo was mehr aushält könnte unter Umständen auch größer und teurer sein usw usw. :)
Stimmt, die 3,3A sind zu optimistisch, es ist ja VA (VoltAmpere) und nicht Watt angegeben. Wobei es meist recht gut übereinstimmt bie Trafos, wo alles angeben ist, als gäbe es keine Blindleistung.
Aber der Max.Strom ist doch auch durch die Drahtdicke gegeben.
Und da es nur EINE Wicklung ist mit konstantem Querschnitt, nehme ich nicht an, dass sie den Trafo auf die kleinste Spannung und damit proportional zunehmenden Strom ausgerichtet haben.
Du redest vom Spannungsfall richtig? Der Spannungsfall in % ist durch die Draht dicke, die länge, dem Material und der Stromstärke gegeben, das ist korrekt aber du greifst ja nicht immer in der vollen länge ab. Um eine kleinere Spannung am Trafo abzugreifen greifst du ja an einem Punkt mit weniger Windungen ab, was die länge deiner Leitung verändert und damit den Spannungsfall verringert, so kann auch ein größerer Strom fließen.
Der Spannungsabfall ist hier nicht das Wesentliche. Ich weiss schon, dass bei weniger Windungen ein Strom fliessen kann.
Dennoch gilt die Formel N1/N2=I2/I1 natürlich nur innerhalb der Grenze der Belastbarkeit der Wicklung (Drahtdicke, Kompaktheit/Kühlfähigkeit der Wicklung).
ProfDrStroms Antwort hat da nun etwas mehr Klarheit gebracht.
Ah ja stimmt Tatsache. Das liegt an der Stromdichte die habe ich tatsächlich nicht beachtet, dafür möchte ich mich an der Stelle nochmal entschuldigen, da habe ich nicht aufgepasst.
Bei einem höheren Strom durch den gleichen Querschnitt erhöht sich die Stromdichte also A/Quadratmillimeter. Eine größere Stromdichte sorgt für eine schnellere Erhitzung des Drahtes und da Kupfer ein Kaltleiter ist erhöht sich mit der Erwärmung des Drahtes auch der Spannungsfall also die Verlustleistung die eben in Wärme umgewandelt wird und dein Draht brennt durch.
Tatsächlich, der Draht muss für eine höhere Stromstärke einen größeren Querschnitt besitzen, damit die Stromdichte nicht zu groß wird also die maximale Stromdichte nicht erreicht wird.
Die Kupferverluste steigen stark an, wenn du statt 3A 10A ziehst. Bei gleichem Drahtquerschnitt (davon gehe ich mal aus) hättest du dann die dreifache Verlustleistung sekundär, die in einem 3 mal kleineren Wicklungsvolumen umgesetzt würde. Das wird zu starker Erwärmung führen. Gefühlsmäßg würde ich daher sagen, dass nicht mehr als die 3A fließen sollten. Kann aber auch sein, dass der Trafo für die 10A augelegt wurde. Das kann man nur aus dem Datenblatt ersehen.
Ausprobieren...
Das sehe ich im Moment auch so. Datenblatt fehlt, nur Anschrift am Trafo, und eben ohne Stromstärken.
Da es nur EINE Wicklung ist mit konstantem Querschnitt, nehme ich nicht an, dass sie den Trafo auf die kleinste Spannung und damit proportional zunehmenden Strom ausgerichtet haben.
Ich vergleiche dann mal mit Trafo mit ähnlichen Leistungen und Drahtquerschnitten.
120 : 24 = 5A bei 24V
120 : 12 = 10A bei 12V
Die Formel lautet: I=P/U
Formel ist mir natürlich klar.
Aber da es nur EINE Wicklung ist mit konstantem Querschnitt, nehme ich nicht an, dass sie den Trafo auf die kleinste Spannung und damit proportional zunehmenden Strom ausgerichtet haben.
Ja das stimmt, hatte nicht nit ener Wicklung gerechnet. sondern mit 3.
In dem link steht was von Leistungsreduzierung durch erhöhten Aufstellort. bei 4000m üNN nur noch 80%... Ist dort die Luft so dünn, dass sie nicht mehr genug kühlen kann oder warum sollte sich das ändern?