Aus dem Raster?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Bin gern anders als die Masse. Ich nenne es Individualismus. Allerdings müssen die Unterschiede schon deutlich zu erkennen sein, damit es mir genügt. Dies drückt sich in vielerlei Dinge aus, meine langen Haare, die Frisur teils, die Auswahl der Klamotten und Schuhe, der Lebensstil. Auch sozial und politisch gibt es ebenfalls deutliche Differenzen zum en Gros der meisten Menschen hier in Deutschland. Grundsätzlich zählt das Motto: Warum klein, wenn es auch groß geht... Alternativ kann man dies auch mit "warum mit einem Bruchteil zufrieden geben, wenn man alles haben kann" umschreiben.

Wer mich kennt, würde mich als einen Menschen beschreiben, dessen Linearität in einem geordneten Chaos liegt, dessen Beständigkeit in einer Polarisation von Gegensätzen liegt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Angie237 
Beitragsersteller
 02.02.2023, 07:26

Sehr interessant geschrieben.

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whitebuddafly  02.02.2023, 19:41
@Angie237

Es beschreibt mich, wenn man alle meine Eigenheiten auf das absolute Mindestmaß herunterbricht. Ich würde behaupten wollen, daß ich einer der wenigen Menschen bin, an dem so ziemlich jeder Soziologe und Psychiater restlos verzweifelt und bei seinesgleichen später auf der Couch liegt...😁

Dabei bin ich nur die Summe meiner Erfahrungen, addiert mit einer gewissen Portion positiver Gleichgültigkeit.

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Ich falle aus bald allen Rastern.

Ohne Reihenfolge, ich hatte von Kindheit an ein Fernweh, nie ein Heimweh. Das mag daran liegen aufgewachsen zu sein als Alien - Kind, als "Flüchtling von drüben" der den örtlichen rheinischen Dialekt nicht sprach sondern reines Hochdeutsch und der auch noch die falsche "Religion" hatte. Als Kind war ich offiziell nämlich noch evangelisch. Und das in einer zu 99% katholischen Umgebung. Als ich ein Kind war nannte man Ehen zwischen Menschen mit der richtigen "Religion", Katholiken und Evangelischen oder sonstigen "Mischehen". Ich lebte dort 11 Jahre, Einschulung, Lehre und nach dem Gesellenbrief mit 17 ging ich weg, als freiwilliger zur Bundeswehr. Ein "Heimat" - Gefühl habe ich dort nie entwickelt und später auch nie. Mich interessierte was hinter dem Horizont liegt. Später war ich mit dem militaire in meiner zweiten Militärkarriere weltweit unterwegs. Im Zivilleben bin ich oft umgezogen weil wenn ich eine Stadt, eine Landschaft kenne kann ich nichts Neues mehr entdecken. "Heimatgebunden" ist für mich gebunden, angekettet, unfrei. Mein vorletzter Umzug ging von Hamburg an die Schweizer Grenze, ich arbeitete als Grenzgänger in der Schweiz und mein bisher letzter von dort an die Ostsee, 1,200 Km. Ich falle in noch einer Hinsicht aus dem Raster, ich bin einer der sehr wenigen Männer mit Kriegserfahrung. Ich rede nicht von "Friedenseinsätzen" oder "Humanitärer Hilfe" sondern von Einsätzen in Kriegen auch in der Position der Angreifer. Meinen ersten Kriegseinsatz hatte ich als Fallschirmjäger des 2°REP im Mai 1978 in Kolwezie, Kongo, meinen letzten als Freiwilliger der internationalen compagnien der HOS im Befreiungskrieg Kroatiens.

Des Weiteren falle ich mit meinen Ansichten welche aus meinem Leben und Überleben geformt sind aus dem Raster, ich bin kein Gutmensch sondern ein Realist. Und wenn ich hier auf naive Fragen wie "Würdest Du in einer Notlage Menschenfleisch essen" antworte "Ja, selbstverständlich und ich würde nicht damit warten bis ich vor Hunger zu schwach werde um es zu erlegen" dann erschrecken sich Naive und Gutmenschen welche sich nicht einmal ansatzweise Situationen vorstellen können welche ich und meine camerades er- und überlebten. Ich falle mit meiner Offenheit, Ehrlichkeit ebenfalls aus dem Raster.

Ja schon

  • Bin religiös muslimisch
  • Hatte noch nie Freundin - Kuss - Sex - Liebe gespürt von einer Frau
  • Habe Wissen über Dinge die meiste Menschen nicht interessiert
  • Trage nicht die neuste Mode Kleider oder besitze auch nicht das neuste Handy
  • Habe auch eine Hautkrankheit die ich Gott sei Dank mal mehr mal weniger gut hemmen kann
  • Ich mag gerne Geschichten von früher hören von Menschen die bereits hohes Alter erreicht haben - mein Opa war da ein großes Vorbild

Ja definitiv! Ich habe aktuell keine Haare, durch eine Krankheit musste ich sie abrassieren. Ich bin sehr fürs Impfen. Ich bin sehr für die Maskenpflicht. Ich habe wieder stark zugenommen, nachdem ich extrem abgenommen hatte. Ich bin nicht so sehr begeistert von manchen Flüchtlingen und kommuniziere das auch. Ich wähle die grünen, wofür man auch oft genug verurteilt wird. Ich bin Vegetarierin... da mobben dich sogar Veganer. Ich finde Gendern überflüssig!

Ja, in einigen Bereichen. Gerade bei Corona wurde mir das sehr deutlich gezeigt, aber auch andersweitig merke ich das immer wieder. Naja, ist mir aber egal, ich schwimme gerne gegen den Strom