?Aufreiten bei Rüden?

4 Antworten

Hallo,

so ein Verhalten kann ganz unterschiedliche Ursachen haben - ABER einen sexuellen Hintergrund hat das i.d.R. nicht.

  • es kann eine Übersprungshandlung sein, also das Ergebnis von miteinander in Konflikt stehenden Emotionen
  • es kann tatsächlich Langeweile sein
  • es kann das "Betteln" um Aufmerksamkeit sein
  • es kann ein Hinweis darauf sein, dass dein Hund unterfordert ist und Beschäftigung braucht
  • es kann ein Hinweis darauf sein, dass dein Hund in diesem Moment absolut überfordert ist

Wenn der Hund das macht, solltest du dieses Verhalten unterbrechen und ihn ablenken, mit einem ruhigen Spiel, einem besonderen Lieblingsspielzeug oder einer anderen ruhigen Beschäftigung.

Auf jeden Fall hat so ein Verhalten KEINEN sexuellen Hintergrund. Und der Hund will auch nicht dominieren oder den Menschen unterordnen oder was ansonsten häufig noch für wundersame Erklärungen für dieses Verhalten gefunden werden.

Alles Gute für den Hund


Ansotica  19.05.2019, 10:16

Die einzige wirkliche nützliche Antwort hier.

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Rammeln/Aufreiten ist fast immer ein Zeichen von Stress. Du musst also den Auslöser (z.B. Über- oder Unterforderung) finden und beseitigen. Wenn du das alleine nicht schaffst, solltest du einen guten Trainer, der nicht noch mit dem Dominanzquatsch arbeitet, dazuholen (Google z.B. Trainieren statt dominieren). Ein paar Einzelstunden Kosten nicht die Welt.

Eine Kastration ist in den meisten Fällen eine unnötige Verstümmelung und ist nur in den allerwenigsten Fällen sinnvoll.

  • Bei Rüden lässt sich durch das Kastrieren neben Hodenkrebs auch einigen Erkrankungen der Prostata vorbeugen.
  • Ein kastrierter Rüde ist in der Regel ruhiger und hat praktisch keinen Sexualtrieb mehr.
  • Die Begegnung mit einer läufigen Hündin fällt deutlich entspannter aus.

Wenn du nicht irgendwann ärger bekommen willst, weil sich Fremde durch das "Hobby" deines Hundes belästigt fühlen, solltest du ein wirksames Mittel dagegen finden.

Wenn du dir wegen einer Kastration vielleicht noch nicht so sicher bist, gibt es auch die chemische Kastation. Dabei implantiert der Tierarzt ein Medikament, das wie ein Kennzeichnungs-Chip aussieht, unter die Haut des Hundes. Dieser Verhütungschip enthält ein Medikament, das mit einem körpereigenen Wirkstoff arbeitet. Es reduziert nach und nach die Bildung von Testosteron und damit auch diejenige von Samenzellen. Somit ist der Rüde nach ca. vier bis sechs Wochen fortpflanzungsunfähig. Man kann den Chip mit einem Wirkstoff für sechs Monate oder auch ein halbes Jahr erhalten.

Diese Methode wird gern genutzt, um herauszufinden, ob bestimmte Verhaltensauffälligkeiten des Hundes durch den Testosteronspiegel verursacht werden. Bessert sich das Verhalten des Rüden durch den Chip, kann diese Frage meist bejaht werden. Dann kann eine vollständige Kastration zur Besserung der Probleme in Betracht gezogen werden.


dsupper  19.05.2019, 09:10

Leider hat diese Symptomatik, also die Aufreiterei, eigentlich gar keinen sexuellen Hintergrund bei Hunden - daher ist eine Kastration hier auch gar nicht hilfreich. Eine Kastration kann ohnehin niemals Erziehungsfehler kompensieren, auch, wenn so mancher Rüdenbesitzer sich das so wünscht und vorstellt.

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AngelaHoppe  20.05.2019, 04:03
@dsupper

Die Fallbeschreibung reicht nicht, sexuelle Hintergründe auszuschließen. Aber ich gebe dir recht, dass Erziehungsfehler oder nicht-Auslastung des Hundes das Problem verschärfen. Daher die Möglichkeit der chemischen Kastration.

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dsupper  20.05.2019, 06:58
@AngelaHoppe

Das Verhalten wird nicht durch Erziehungsfehler und/oder Nicht- oder Überlastung etc. des Hundes "verschärft", sondern dadurch ausgelöst. Hunde betreiben keine Selbstbefriedigung

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KangalLove  19.05.2019, 10:04

6 Monate oder ein halbes jahr ;)

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Aloha!

Eine Kastration hilft absolut gar nichts. Ich kenne einen kastrierten Rüden. Der will alles und jeden vergewaltigen. Das liegt einfach daran, dass er völlig überreizt ist und schlecht geführt wird.
dsupper hat hier ja schon eine gute Antwort verfasst.