Auf welche Weise kann ein Autor dem Leser seine Figuren vorstellen?

3 Antworten

Die einfachste Art wäre einfach die Person ganz „normal“ vorzustellen. Also beispielsweise: „Ich heiße Max Musterman, bin xx Jahre alt und wohne in Musterstadt.“ Ich lese so etwas häufig nach einem kurzen Einstieg.

Dann gäbe es die Option, dass der Leser die Informationen aus dem anfänglichen Geschehen entnehmen kann, z.B. dadurch, dass ein Freund ihn beim Namen ruft oder beispielsweise ein Witz kommt, weil die Figur blond ist. Dabei könnte man beispielsweise auch sagen, dass die Person bewusst keine schwarze Kleidung anzieht, weil diese sie noch blasser erscheinen lässt, als sie sowieso schon ist.

Eine Möglichkeit einen Freund des Ich-Erzählers vorzustellen, ist mir erst letztens wieder untergekommen. Und zwar dadurch, dass man die erste Begegnung in den Erinnerungen schildert, bei der sich der Freund normalerweise ja vorstellt.

Außerdem habe ich auch schon mehrmals Geschichten gelesen, in denen sich der Ich-Erzähler im Spiegel anschaut und dabei beschreibt. Allerdings finde ich diese Art nicht besonders toll. Ob es gut wirkt kommt aber auch viel auf die eigentliche Geschichte an, den Schreibstil und so.

Auch möglich wäre, dass dein Protagonist einen Brief, Nachricht oder so bekommt in den sein Name steht und den er „liest“.

In dem Buch, wo ich grade mal reingeschaut habe, wird die Protagonisten auf den ersten Seiten überhaupt nicht richtig vorgestellt. Man kann sich ein paar Dinge erschließen, der Vorname steht über dem Kapitel und sie erwähnt im Gespräch mit einem anderen ganz „natürlich“, dass sie jetzt anfängt zu studieren. Allerdings erfährt man den vollständigen Namen und noch ein paar Hintergrundinformationen, wie das sie reiche Eltern hat, im Klappentext.

Es gibt vermutlich noch deutlich mehr Wege eine Person vorzustellen, aber momentan fallen mir nicht mehr ein.

Allgemein ist es natürlich am Wichtigsten, dass die Vorstellung in die Geschichte passt und natürlich wirkt. Also ist es z.B. gut mit einer Handlung in die Geschichte zu starten, die schon viel über die Person aussagt, ohne, dass man es direkt ansprechen muss.

Außerdem muss man ja auch nicht immer alle Informationen als Leser haben, beispielsweise das genaue Alter ist meist überflüssig. Es reicht völlig, wenn man weiß, dass die Person z.B. anfängt zu studieren und dementsprechend noch relativ jung ist.

Solltest du immer noch keine Idee haben, wie man Figuren vorstellen kann, könntest du auch mal in Bücher von dir reinschauen, wie es dort gemacht wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also beim Vorstellen einer Figur denke ich automatisch an die Wattpad-Geschichten, bei denen am Anfang einmal eine Vorstellungsrunde der Figuren stattfindet. Entweder kriegt man zehn Steckbriefe im ersten Kapitel oder die Geschichte fängt mit "Hi, ich bin x, ich bin y Jahre alt und das hier ist meine Geschichte" an. Beides finde ich absolut grausam, tue das also auf gar keinen Fall.

Meiner Meinung nach liegt die Kunst des Schreibens darin, dass man eine Figur irgendwann einführt und der Leser sie dann wie auch im echten Leben nach und nach besser kennenlernt. Für beide Bereiche gibt es aber unendlich viele Möglichkeiten das zu machen. Hier kann dir daher niemand einmal allgemein sagen, wie das funktioniert.

Sie müssen nicht zwangsläufig 'vorgestellt' werden, sondern im Rahmen der Handlung betreten sie sozusagen die Bühne und werden dem Leser somit vertraut.


helooo642 
Beitragsersteller
 30.11.2021, 20:13

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass sie vorgestellt werden müssen. Meine Frage war wie bzw. auf welcher Weise kann ein Autor dem Leser seine Figuren vorstellen.

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Tamtamy  30.11.2021, 20:29
@helooo642

Und darauf habe ich geantwortet.
Schreiben musst du schon selber.

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