Atomzerfall im Gehirn?
Atome zerfallen ja nach einer gewissen Zeit, auch wenn sie gerade Teil eines Moleküls sind.
Was würde passieren, wenn sehr viele Atome gleichzeitig zerfallen, während sie Teil von Molekülen sind, die die Nervenzellen des Gehirns eines Menschen bilden? Würde derjenige dann den Hirntod sterben?
Es ist natürlich sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass so viele Atome gleichzeitig zerfallen. Aber bei 8 Milliarden Menschen und ihren Vor- und Nachfahren könnte es ja irgendwann auch einmal einen Menschen geben, dessen Gehirnzellen zufällig aus Atomen bestehen, die alle dasselbe Zerfallsdatum haben.
3 Antworten
Deshalb keine Tschernobyl-Pilze essen!
Im Ernst:
Atome nicht radioaktiver Elemente haben eine seeeeeeeehr lange Halbwertszeit (in der Größenordnung der Lebenszeit des Universums). Noch viel länger wird diese, sind sie in einer Bindung.
Generell zerfallen Atome, gerade in Molekülen, nicht einfach so. Und also auch nicht im Gehirn.
Essen wir also jetzt was radioaktives (meist Pilze mit etwas Strontium oder so) und lassen die Isotope im Gehirn einlagern. Wenn jetzt ein oder mehr Atome zerfallen, wird ionisierende, vulgo: radioaktive Strahlung frei gesetzt und zerschlägt ein paar Molekülbindungen in der Umgebung. Da hier die Dichte besonders hoch ist, vermutlich in einem Atomkern. In fast allen Fällen führt das zum Zelltod. Sozusagen eine kleine, innere Verbrennung. Diese Zelle oder Zellbereich ist dann tot, aber die Gesamtheit des Gehirns ist viel, viel größer, s. d. die Funktion des Gehirns, nicht, nur kurzfristig leicht oder gering beeinträchtigt ist. Je nachdem, was kaputt gegangen ist.
Es passiert also – auch bei einer sehr großen Zahl von Menschen – einfach gar nichts.
Fun fact 1: Witziger ist der Neutrinozerfall, also schnelle Teilchen, die es bis auf den Erdboden schaffen und dort mit einem kleinen Lichtblitz zerfallen. Mit ganz viel Glück und im ganz Dunkeln (und keinem Augeninnenhochdruck) kannst Du diese Lichtblitze, sehr vereinzelt und über einen laaangen Zeitraum verteilt, sehen.
Fun fact 2: In der Strahlentherapie wird ein Röntgenstrahl so um einen Tumor herum verschwenkt, dass der Tumor alles und das umliegende Gewebe möglichst wenig abbekommt. Der Tumor (oder die äußere Schicht) "verbrennt" und wir abtransportiert (und dann wird die nächste Schicht bestrahlt). So können Tumore – unter einer gesundheitlichen Belastung – abgebaut werden.
Witziger ist der Neutrinozerfall, also schnelle Teilchen, die es bis auf den Erdboden schaffen und dort mit einem kleinen Lichtblitz zerfallen
Neutrinos zerfallen, und ausgerechnet am Erdboden? Dachte immer, die schaffen es (mindestens) durch die ganze Erde...
Stabile Atomkerne zerfallen nicht und der Anteil nichtstabiler Atomkerne im Gehirn ist äußerst gering.
die Halbwertszeit hängt nur vom Atomgewicht ab. Elemente, die Bausteine organischer Systeme sind, können nicht instabil sein, weil sich diese Systeme sonst nie entwickelt hätten.