Astrologie kindgerecht erklären

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..schöne Frage ist das. :-)

Und ich würde beides versuchen, miteinander zu vereinen:

Einerseits liegt es ja nahe, ganz sachlich bisschen was zu erzählen (vom Stand der Sonne, dem Lauf des Mondes, den bekanntesten Planeten, der Erde...); schlussendlich bildet ja auch all das (in seiner Gesamtheit) ein Bild, das bereits eine Menge vermittelt.

Den Begriff der "Astrologie" würde ich da überhaupt noch gar nicht mit hineinnehmen, einfach außen vor lassen (zumal "Astronomie" und "Astrologie" über mehrere Jahrhunderte miteinander einhergingen; bezeichnenderweise war ein Astronom -in früheren Zeiten- gleichzeitig auch Astrologe... also jemand, der die Informationen "aus dem Himmel" sowohl sammelte, als sie anschließend auch deutete und interpretierte).


Um aber zum "Andererseits" noch eben zu kommen:

Ganz verzichten auf diese Faszination und das Mysterium, das vom Himmelszelt ausgeht, würde ich persönlich auch nicht wollen. Wenn man ehrlich ist, dann sind doch der Himmel und die Sterne seit jeher etwas, das uns (auch als Erwachsener noch) immer irgendwie in den Bann zieht, mehr oder weniger (und so ganz zufällig dürfte auch das nicht so sein).

Und so denke ich, dass man auch den Kindern gegenüber nicht permanent alles zu 100 Prozent "versachlichen" muss - ein paar Prozentpunkte dürfen da auch gerne mal im Verborgenen und Geheimen bleiben, wie ich finde...

So gibt man ihnen zumindest und immerhin die Möglichkeit (!), sich ihre ganz eigenen Bilder zu dem, was "da oben" so vor sich geht, zu schaffen. Beziehungsweise: Man nimmt ihnen diese Möglichkeit nicht komplett aus der Hand...

Gibt übrigens noch ein schönes Buch, das (in diesem Sinne auch) geschrieben ist; der Titel: "Geschichten, die der Himmel erzählt"

http://www.amazon.de/Geschichten-die-Himmel-erz%C3%A4hlt-nacherz%C3%A4hlt/dp/3936765049/ref=pd_sim_sbs_b_1

Sternbilder existieren nur in der Fantasie der Betrachter (Menschen). Seit Tausenden von Jahren werden einzelne helle Sterne am Himmel in Gruppen von etwa 5 bis 20 Sternen zusammengefasst und als Einheit oder Figur betrachtet. Diese Bilder erleichtern z.B. die Orientierung am Nachthimmel und beflügeln die Fantasie. Es verhält sich ähnlich wie bei Wolken oder Tintenklecksbilder: das menschliche Gehirn sucht ständig nach Bedeutungen, auch da, wo in Wirklichkeit keine sind. Immer wieder kann man in Wolken ein Gesicht erkennen oder in zufällig angeordneten Punkten ein Muster.


Gegengift  14.02.2013, 00:51

Nein die Sterne haben mit der Astrologie nur in so fern etwas zu tun, dass daraus Ort und Zeit abgeleitet und daraus ein Zuordnungssystem entwickelt wurde. Es gibt zwar natürlich auch den mystischen Teil der Astrologie der von einer Wirkung der Sterne ausgeht, in der modernen westlichen Astrologie ist das jedoch kaum zu finden.

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Die Sternbilder sind entstanden, weil sie ohne Karten eine Übersicht zuließen. Die Sterne der Sternbilder stehen physikalisch in keinem Zusammenhang zueinander, sie sind nur zufällig so "geordnet". Die einzelnen Sterne haben abweichende Bewegungsrichtungen. Bedeutet, dass es diese Sternbilder so nur im Moment gibt, also früher nicht gab und auch in ferner Zukunft nicht geben wird. Es könnten sogar Sterne dabei sein, die man zwar noch sieht, die aber bereits vor 10000 Jahren explodiert sind und seitdem nicht mehr existieren. Wir sehen die Gestirne nie so, wie sie im Moment sind, sondern so, wie sie vor tausenden von Jahren waren. Würde der Andromedanebel mit seinen Milliarden Sonnen heute verschwinden - wir würden ihn noch 2 Millionen Jahre sehen - obwohl er weg ist. Alles Gute.

Ihr Lieben, die Fragentellerin hat sich ja zwischendurch selbst korrigiert. Sie schrieb, dass sie Astronomie mit Astrologie verwechselte.

Um die Astronomie kindgerecht zu erklären, wäre z.B. Bildmaterial aus Büchern oder Net ergänzend sehr nützlich. Auch ein Besuch in einem Planetarium ist für die ganze Familie interessant und ein schönes Erlebnis.

Zur Astrologie: Wenn man auch nicht viel davon hält (ich schmunzele auch darüber und lese Horoskope mit Humor), kann man es trotzdem etwas einflechten und erklären, warum viele Menschen tatsächlich daran glauben könnten. Man kann also erklären, wie z. B. Charaktere etc. an den verschiedenen Sternzeichen "festgemacht" oder Eigenschaften zugeordnet werden.

Es lässt sich also auch beides miteinander verbinden, wenn man anhand von Bildmaterial aus den verschiedenen Medien beides kombiniert. Bsp. Mars: Beschreibung mit Bildern und welche Eigenschaften z.B. in der Astrologie dazu ausgesagt werden.

Der Unterschied zwischen der Astronomie (Wissenschaft) und der Astrologie (der so genannte "Hokuspokus" gg) sollte aber deutlich beim Kind ankommen. Auch die Toleranz gegenüber denen, die eben an Astrologie und sonstigem (Esoterik rauf und runter) wird hierdurch ein wenig geweckt bzw. gefördert. Wer eben daran glauben mag (wie auch bei Religionen), kann es tun, wer nicht daran glauben mag, lässt es eben ;-)


altuserin 
Beitragsersteller
 13.02.2013, 11:24

Vielen Dank, das es noch User gibt die auch die Kommentare in anderen Antworten lesen :-)

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Astrologie ist was ganz ähnliches wie Biorhythmus, nur ausführlicher. Die "Sternbilder", "Planeten", "Häuser" etc. sind in Wahrheit nur Symbole für Zyklen und Rhythmen in der Natur und wie diese Zyklen und Rhythmen ineinandergreifen, miteinander oder gegeneinander wirken, deshalb macht es auch nichts aus, wenn sich die sichtbaren Sternbilder am Himmel im Lauf der Jahrtausende allmählich verschieben oder ganze Sternbilder irgendwann ausgetauscht oder um Sterne beraubt oder vergrößert wurden, weil es grundsätzlich nur um die auf der Erde gültigen Zyklen geht, beispielsweise Mondzyklus (die 12 Tierkreiszeichen im Jahr), Sonnenzyklus, Tag/Nacht, 7-Jahres-Zyklus etc. Wenn Du Dich schon mal mit der Berechnung eines Biorhythmus befaßt hast, dürften Dir die Ähnlichkeiten aufgefallen sein, Astrologie geht nach genau den gleichen Prinzipien, es ist nur ausführlicher, weil viel mehr unterschiedliche Zyklen mit einberechnet werden. Die Sterne und Planeten am Himmel mit ihren regelmäßigen Bahnbewegungen sind dazu nur sowas wie "Eichungsmaßstäbe" für Berechnungen, besonders wichtig in einer Zeit, in der die Menschen noch keine gut funktionierenden Uhren hatten und schon gar keine Computer.


Gegengift  14.02.2013, 00:55

DH. Einer der wenigen sinnvollen Kommentare.

Wobei man sagen muss, dass für ein Horoskop der Ort genauso ausschlaggebend ist.

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