Aristoteles Eudaimonia Tugend?

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Bei Aristoteles bedeutet Glück(seligkeit) gutes Leben und ist Grundlage der Ethik. Sie hat eine längere Dauer als einen bloßen Augenblick und beruht auf der Entfaltung von Fähigkeiten, wobei die Vernunft hervorragt.

Das mit Glück(seligkeit) übersetzte griechische Wort ist εὐδαιμονία (eudaimonia). Dem Ursprung nach steckt darin, mit einem guten Daimon verbunden zu sein.

Als ein Gut wird bezeichnet, wonach alles strebt (Aristoteles, Nikomachische Ethik 1, 1, 1094 a). Aristoteles versteht Glück(seligkeit) als höchstes Gut im Bereich des Handelns (Aristoteles, Nikomachische Ethik 1, 2, 1095 a). Mit Glück (εὐδαιμονία) meinen die Leute dasselbe wie gutes Leben (εὖ ζῆν) und Wohlbefinden (εὖ πράττειν).

Glück (εὐδαιμονία) ist oberstes Ziel allen Handelns, es wird um seiner selbst willen erstrebt (Aristoteles, Nikomachische Ethik 1, 5).

Glückseligkeit ist das höchste Gut (Aristoteles, Nikomachische Ethik 1, 6).

Aristoteles verwendet eine Überlegung zu einem dem Menschen eigentümlichen Werk/einer besonderen Leistung/einer spezifischen Funktion (ἔργον [ergon]): Das eigentümliche Werk/die besonderen Leistung/die spezifischen Funktion des Menschen besteht in einer Tätigkeit der Seele, die die sich nach der Vernunft oder doch nicht ohne Vernunft vollzieht, und hervorragend ausgeübt wird.

Aristoteles kommt im Ergebnis zu einer Definition der Glückseligkeit, des menschlichen Gutes (Aristoteles, Nikomachische Ethik 1, 6): Es ist der Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit (ἀϱετή [arete]) gemäße Tätigkeit der Seele, und wenn es mehrere TugendenVortrefflichkeiten/Tüchtigkeiten gibt, dann der besten und vollkommensten Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit gemäße Tätigkeit der Seele, außerdem noch ein volles Leben hindurch.

Ebenso erklärt Aristoteles, Nikomachische Ethik 1, 11: Ein glückseliger Mensch ist, wer gemäß vollendeter Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit tätig und dabei mit den äußeren Gütern gut ausgestattet ist, und dies nicht bloß eine kurze Zeit, sondern ein ganzes, volles Leben lang.

Das griechische Wort ἀϱετή (arete) bedeutet der Wortherkunft nach (ἄϱιστος [aristos] = „bester“ ist als Superlativ eine Steigerung von ἀγαϑός [agathos] = „gut“) etwas wie „Bestheit“ bzw. ein hervorragendes Gutsein. In der deutschen Sprache sind Tugend, Vortrefflichkeit und Tüchtigkeit die hauptsächlichen Übersetzungsmöglichkeiten.

Rolle der Tugend in der Definition

  • wesentliche Voraussetzung der Glückseligkeit: Aristoteles definiert Glückseligkeit als eine durch Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit ausgezeichnete Tätigkeit der Seele. Ausübung von Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit ist eine notwendige Bedingung der Glückseligkeit.
  • gedachter Bezug auf die Vernunft als eine für den Menschen besonders kennzeichende und herausragende Fähigkeit: Die der Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit gemäße Tätigkeit der Seele, die gemeint ist, geschieht nach der Vernunft oder doch nicht ohne Vernunft.


 In Tätigkeiten gemäß der Tugend/Vortrefflichkeit/Tüchtigkeit ist besonders große Beständigkeit und der wahrhaft Tugendhafte/Vortreffliche/Tüchtige und Vernünftige kann mit ungünstigen äußeren Umständen verhältnismäßig gut umgehen.

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