Arbeitgeber Kündigung mit einer Falschaussage?
Hallo,
ich hatte hier schon Mal zu meinem Vater geschrieben. Es ging darum, dass Festgestellt wurde, dass trotz seines Alters fast 66 Jahre ein unbefristeter Arbeitsvertrag vorliegt (fast 20 Jahre Betriebszugehörigkeiten).
Folgendes wurde nun durch den Arbeitgeber behauptet. Laut einer Zeugenaussage (Name nicht genannt) wurde der Arbeitsplatz verlassen und die Dienstpflicht verletzt. Er hat die Falschaussage dementiert. Arbeitgeber glaubt aus irgendwelchen Gründen nicht.
Vermutlich kommt schon am Montag die Kündigung schriftlich.
Tatsächlich ist die Aussage falsch und lässt sich auch beweisen.
Besonders verschärfend kommt hinzu, dass mein Vater auf die Grundsicherung fallen wird und damit das Gehalt nicht Mal für die Wohnung ausreicht. Er will arbeiten, aber jetzt schnell eine neue Stelle zu finden ist nahezu unmöglich.
Bin für jeden Tipp dankbar wie man da vorgehen kann. Für mich persönlich ist es schon fast eine arglistige Täuschung und ein ganz mieses vorgehen.
Klar kann man mit einer Klage gegen die Kündigung vorgehen. Aber vielleicht habt Ihr noch weitere Tipps? Bin für jeden Hinweis dankbar, da hier Unrecht geschieht.
2 Antworten
dass mein Vater auf die Grundsicherung fallen wird
Aber er bekommt doch erst einmal ALG 1 und dass er jetzt schon 70 % seines Gehalts für Miete ausgegeben hat, glaube ich im Leben nicht.
Zudem ist unser soziales Netz so dicht geknüpft, dass er schon nicht durchfallen wird. Sollte wirklich die Kündigung kommen, kann er überdies bei 20 Jahren Betriebszugehörigkeit noch eine schöne Abfindung raus schlagen.
Wenn man auch mit 66 nicht mehr alles machen kann, so gibt es doch gerade im Bereich der Security jede Menge Jobs. Denk doch mal an all die Supermärkte, wo Leute davor stehen, die die Einkaufswagen desinfizieren oder im Laden aufpassen, dass sich die Leute nicht zu nahe kommen.
Dann ist da noch der Punkt, dass Dein Vater schon das Renteneintrittsalter erreicht hat. Er kann doch seine Rente beantragen und dann noch ordentlich dazu verdienen. Rente ist keine Sozialleistung. Die wird ihm keinesfalls genommen.
Entsprechend gekleidet und mit Desinfektionsmittel bewaffnet und fern von Kunden verstehe ich nicht das Problem.
Übrigens, wenn es sehr am Geld und wo doch jeder weiß, wie gefährlich das ist, weshalb lässt er das Rauchen nicht sein? Da spielt es doch sowieso keine Rolle, ob er morgen mit Herzinfarkt, in drei Wochen mit Corona oder vielleicht schon bald wegen Lungenkrebs aus dem Verkehr gezogen wird.
Tut mir leid, klingt alles hart, aber erscheint mir doch die Realität. Sollte er die Kündigung tatsächlich bekommen, wird er sowieso warten müssen, bis der Arbeitsgerichtsprozess gelaufen ist. Die werden den Chef zu einer Abfindung oder Wiedereinstellung verdonnern. Vielleicht kannst Du ihm aushelfen bis dahin. Es kann aber Monate dauern und der Ausgang ist ungewiss.
Vielen Dank für die Tipps. Ja klar man kann da wohl nur abwarten und Tee trinken. Hatte die Hoffnung, dass man zusätzlich zur Kündigungsschutzklage die entsprechende Person verklagen kann. Da nachweislich der Vorfall nicht stattfand.
Würde davon ausgehen, dass er zu "normalen" Zeiten was finden würde. Bzgl. rauchen ist es auch egal. Laut WHO sollte Senioren in dieser Zeit zuhause bleiben. Es ist eben extrem gefährlich für ältere, was Italien bestätigt.
Laut WHO sollte Senioren in dieser Zeit zuhause bleiben. Es ist eben extrem gefährlich für ältere, was Italien bestätigt.
Wenn man die Arbeit Deines Vaters nicht im Home Office machen kann, war es demzufolge am Ende der falsche Job und die Kündigung somit folgerichtig.
Das ist doch quatsch. Er wurde daraus gemobbt mit einer Falschaussage des Arbeitgebers. Darum geht es. Dort war die Arbeit ok. Ob man eine solche Arbeit machen darf soll das Gesundheitsamt entscheiden. Übrigens nach der Logik sollten auch alle älteren Lehrer zuhause bleiben.
nach Eintreffen der Kündigung hat er 3 Wochen Zeit für eine Kündigungsschutzklage, dann übernimmt der Richter die Beweisführung
unterlässt er es, ist die Kündigung rechtens und nicht mehr angreifbar.
Klar das machen wir sofort. Die Frage ist ob man noch weitere Schritte einleiten kann. Es liegt eine Falschaussage vor, ich finde es ist nicht nur das Unternehmen in der Pflicht, sondern auch die entsprechende Person. Hier wird mit einer Falschaussage eine Existenz wenn man so will zerstört. Für mich ist sowas schlimmer als ein Raubüberfall.
https://www.google.com/search?q=Falsche+Behauptung&rlz=1C1TLCE_enDE633DE642&oq=Falsche+Behauptung&aqs=chrome..69i57&sourceid=chrome&ie=UTF-8, nur gegen wen; man kennt keinen Namen, also Unbekannt
Es ist natürlich für Dich schlimm, aber ohne jetzt mal die andere Seite zu kennen und ohne zu wissen, ob man die Person belangen kann, die was falsches behauptet, ist es schwierig eine Einschätzung zu treffen. Mag sein, dass die Konsequenzen sehr schlimm sind, aber die Konsequenzen eines Raubüberfalls wollen wir uns jetzt erst einmal nicht ausmalen.
Die kommt zu 99%. Er wurde nicht Mal zur Arbeitsstelle mehr gelassen. Wollte da noch was abholen. Anordnung vom Chef. Dabei ist die Betriebszugehörigkeit des Chefs niedriger als seine. Zusätzlich hat jemand was behauptet, dass er innerhalb der Dienstzeit privaten Anliegen nachgegangen ist und den Arbeitgeber grob Fahrlässig gefährdet hat. Die Aussage lässt sich allerdings widerlegen und wurde auch von meinem Vater verneint. Nun haben wir auch die entsprechenden Beweise.
Ich glaube nicht das Anspruch auf ALG1 nach Renteneintritt besteht. Er bekommt mittlerweile seine Rente, ca. 400 Euro. Diese reicht nicht aus, daher möchte er weiterarbeiten. Das kann er im Grunde noch sehr gut. Jetzt wo die Coronakrise einschlägt ist es super schwierig was Neues zu finden.
PS: Einkaufswagen desinfizieren wäre glaube ich nicht so gut. Ja im Grunde kann man immer was finden - im Moment nur etwas schwieriger.