Angst vor dem (tiefen) Wasser, wie überwinden?
Hallo!
Wie schon in der Überschrift steht, habe ich Angst vor (tiefen) Wasser. In der 3. oder 4. Klasse bin ich beim Schwimmunterricht von so einer Erhöhung gesprungen (vlt. 50 cm höher als der Beckenrand) und naja dann konnte ich nicht mehr auftauchen. Habe es aber dann geschafft die Hand von meinem Lehrer zu ergreifen und der hat mich herausgezogen. Und man könnte sagen, von dem Tag an springe ich nicht mehr ins Wasser ich steige herein und wage mich nicht in zu tiefes Wasser. Höchstens ein paar Meter, sodass ich schnell wieder irgendwo hinschwimmen kann wo ich (im Wasser) stehen kann. Jetzt bin ich 18 Jahre alt und habe diese Angst immer noch.
Das alles wäre kein Problem wenn ich nicht Polizist werden wollte, aber das will ich eben. Dort muss man einen Schwimmtest (100 m in max. 2:45) machen, die meisten (oder eventuell ist es sogar gefordert) springen von diesen "Böcken" (nenne ich sie mal) und kriegen damit einen kleinen Vorsprung. Nun tja wie ich beschrieben habe, habe ich Angst davor ins Wasser zu springen, besonders wenn es tief ist.
Das Schwimmen kann ich trainieren, aber das abspringen eben nicht. Nun also die Frage: Was muss ich tun um diese Angst zu verlieren, dass ich mich in tiefes Wasser traue und sogar vom "Bock" springe?
10 Antworten
Erstens: Das Problem besteht ja - auch - darin, dass es mit 1x 100m Schwimmen nicht getan ist; du musst ja evtl. - bei Rettungseinsätzen - Menschen aus dem Wasser ziehen, d.h. erstmal zu dem Gefährdeten schwimmen - vom Transport nicht zu reden... (Nicht nur DLRG und Feuerwehr retten...)
Zweitens: Im Nichtschwimmer-Becken schwimmen (Mir ist nicht ganz klar, ob du überhaupt schwimmen kannst - oder ob es dir "nur" um tiefes Wasser geht.) Dafür allerdings bräuchtest du RICHTIGEN Schwimm-Unterricht, nicht nur einige motorische Hinweise eines freundlichen Bademeisters.
Drittens: Um dir die Angst vor der Tiefe zu nehmen, gehst du vorerst im Stand unter Wasser, also in die Hocke, wobei du später einige Schritte unter Wasser läufst. (Tiefes Einatmen vor dem Tauchen, UNTER WASSER langsam AUSatmen.)
Viertens: Unter Aufsicht wagst du dich später in tiefes Wasser - entweder eng am Beckenrand oder in unmittelbarer Nähe des Nichtschwimmer-Bereichs.
Fünftens: ALLES (im Stand tauchen / Schwimmversuche / schwimmend tauchen) wiederholst du OFT, OFT, OFT !!!
(Die Zeit von 2.45 min auf 100m ist WIRKLICH lächerlich einfach ! Die "Böcke" nennen sich Startblöcke !)
Und nun viel Erfolg !
pk, u.a. Ex-Sportlehrer, Ex-Schwimm-Vereins-Trainer, Ex-Kampfschwimmer (BGS in den 60ern)
Gern geschehen. Ich könnte auch noch kleinschrittiger antworten. Etwaige Fragen kannst du ja hier stellen - alles ist halt ein Gewöhnungsprozess, auch und besonders jegiche Minimierung irgendwelcher Ängste. Ich verstehe dich nur zu gut ! Auf den Zehenspitzen stehen zu können und DANN zu schwimmen, ist natürlich nur ein erster Minischritt !
Viel Erfolg !
pk
Die Angst wirst Du los, indem Du es machst. Ich weiß, klingt unmöglich für Dich, aber Du kannst mir glauben, dass das auf jeden Fall die Angst verschwinden lässt.
Ich habe als Kind auch so eine ähnliche Erfahrung gemacht. Ich bin getaucht und irgendwie war was über mir, sodass ich keinen Weg nach oben gefunden habe. Fühlt sich wirklich schlimm an. Das weiß ich.
Ich konnte mit dieser Angst auch nicht leben und habe mich dazu gezwungen wieder ins tiefe Wasser zu springen und unter zu tauchen. Inzwischen kann ich auch vom 3er und 5er springen, ganz ohne Angst.
Dadurch das man es macht, lernt das Gehirn, dass nichts schlimmes passiert. Und nach einigen Malen wird es so sein, als hätte es die Angst nie gegeben. Man entwickelt sogar richtig Spaß daran.
Schwimmverein/Trainer wäre da eine Option.
Ich bin kein Psychologe , aber ich würde mich immer ein bisschen weiter nach vorne Tasten! (Am beckenrand) Dann ein Stück vom Rand abstoßen und wieder zum Rand zurück. Bis du es bis nach ganz hinten geschafft hast, wird es bestimmt dauern , aber vielleicht funktioniert es ja! Sonst Besuch mal nen Psychologen. (Nicht negativ gemeint) ;)
Such dir einen therapeuten. Vielleicht einen, der mit hypnose arbeitet.
Vielen Dank für diese Antwort! Bei mir geht es eigentlich nur um tiefes Wasser, der Rest ist mir völlig egal. Solange ich im Wasser auf den Zehenspitzen stehen kann, kann ich auch problemlos schwimmen. Ich leiste deinen Tipps folge und versuche damit jetzt mal das Problem in den Griff zu bekommen.
Nochmals vielen Dank!