Angst vor Absage bei Bewerbung IT?
Hey ich hätte mal ein Frage zu der Ausbildung "Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung". Ich besitze leider nur einen Realschulabschluss mit einem Gesamtdurschnitt von 2,7. In Englisch und Informatik habe ich eine 2 jedoch in Mathe eine 4 da ich ehrlich gesagt damals selten Hausaufgaben besonders in der 9-10 Klasse gemacht habe. Ich habe meine Fehler alle eingesehen jedoch hilft mir dies im nachhinein nicht weiter. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie gern ich diese Ausbildung machen würde jedoch wenn ich die Vorraussetzungen von den meisten Firmen sehe kann ich das direkt vergessen. Ich besitze derzeit Grundkenntnisse in Python sowie ein bisschen in C#. Das heißt ich habe beispielsweise in Python schon kleine "Programme" geschrieben was mir sehr viel Spaß bereitete. Ebenfalls bin ich in der Lage Webseiten mit HTML und CSS zu erstellen mehr auch nicht.
Programmiersprachen selbst beibringen ist für mich so eine Sache ja klar würde ich gerne die Programmiersprache Java etc. können aber alles selbst beibringen da fehlt mir die Motivation. Ich brauch auch mal jemand der mir was beibringt ich weiß nicht ob ihr jetzt versteht was ich meine eine Ausbildung ist ja eigentlich dazu da das man das alles gelernt bekommt aber wenn ich den Text vieler Unternehmen durchlese kommt es jedes mal so rüber wie als müsste man alles gleich können das musst du können das und das auch noch und Zeugnis von 1.0 glatt. Wisst ihr so was ich meine?
Es macht mich einfach depressiv. Es zieht mich immer weiter runter.
Die Telekom z.b schreibt in ihrer Stellenanzeige das diese nicht nur auf die Noten schauen sondern auch darauf was du bereits kannst bzw. was du für Talente mitbringst. Ja wow aber reichen da meine bisherigen Fähigkeiten aus? Sicherlich wird es da auch ein Eignungstest geben weiß ich nicht aber ich "getraue" mich nicht eine Bewerbung abzusenden weil ich Angst habe eine Absage zu bekommen. Ich hoffe ihr könnt euch ein kleines bisschen in meine Lage hineinversetzen. Zu guter Letzt bin ich mir auch nicht bewusst was ich in meine Bewerbung dann schreiben soll. Das ich mir mithilfe eines Buches die Grundkenntnisse von Pyhton beigebracht habe und sonst noch HTML und CSS ja wow echt viel. Ich möchte so gern so so ger eine Ausbildung in diese Richtung aber irgendwas hindert mich daran eine Bewerbung abzusenden. Dann die unangenehmen Fragen in dem Gespräch wenn es bis dahin gut läuft. "Warum sollten wir genau sie nehmen?" oder "Was haben sie denn letztes Jahr gemacht?" "Warum habe sie sich nicht schon letztes Jahr beworben" Ich habe im letzten Jahr ein Überbrückungsjahr im Einzelhandel gemacht damit ich nicht 24/7 Zuhause sitze und Harz IV vom Staat einnehme.
Außerdem will ich erst garnicht hineinrutschen da ich keine Lust auf täglichen Psychostress mit der Arbeitsagentur & Jobcenter habe.
Ich brauch einfach Hilfe ich weiß nichtmehr weiter. Denkt ihr ich habe eine Chance? Was kann man am besten in die Bewerbung schreiben? Und Lügen will ich ehrlich gesagt nicht.
6 Antworten
Eine Ausbildung (eine Lehre also, wie man früher sagte) setzt keinerlei Vorkenntnisse hinaus, die über das hinausreichen, was man in der Schule zu lernen hatte.
Sie setzt aber Ausbildungsfähigkeit voraus (an der es sehr vielen Schulabgängern heute leider mangelt – das ist der einzige Grund, warum sich Firmen, die Fachinformatiker ausbilden, heute eher nach Abiturienten umsehen).
Der Text, mit dem du deine Frage erläutert hast, zeigt mir, dass du in Deutsch jedenfalls hinreichend gut bist, und so denke ich, dass du durchaus eine Lehrstelle als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung finden wirst — natürlich nur, wenn du auch wirklich Bewerbungen schreibst.
Wenn du tatsächlich schon Programme in Python oder C# geschrieben hast, solltest du sie vorweisen können: als Sourcecode, aber auch als lauffähiges Programm.
Wenn dich jemand frägt, um wie viele Zeilen Sourcecode in etwa es sich dabei handelt, musst du diese Frage beantworten können.
Lies auf jeden Fall baldmöglichst den Rahmenausbildungsplan für Fachinformatiker:
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen haben häufig keine hauptamtlichen Ausbilder, sondern diese Funktion wird zusätzlich zu einer anderen Aufgabe übernommen.
Ich rate dir daher, dich vor allem bei größeren Unternehmen zu bewerben.
Nach meiner Erfahrung achten viele kleinere Betriebe sehr darauf, welche Fähigkeiten du bereits mitbringst. Sie können dich dann von Anfang an produktiv einsetzen. Dein Ausbilder ist selbst in den normalen Produktionsbetrieb eingebunden und wenn's schlecht läuft, nimmt er sich nur wenig Zeit für dich und deine Ausbildung. Die suchen jemanden, den sie für wenig Geld ausnutzen können.
Größere Betriebe haben oft eigene Ausbildungsbeauftragte, die nichts anderes machen, als sich um die Belange der Azubis zu kümmern. Die bieten dir Hilfe an, wenn du Schwierigkeiten hast, und treten dich, wenn du dich als fauler Sack erweist. Möglicherweise gibt es verschiedene Entwicklungsabteilungen, die du während deiner Ausbildung kennenlernst, um die für dich best geeignete herauszufinden.
Die achten bei der Einstellung eher auf Softskills wie Teamfähigkeit, logisches Denkvermögen usw. Dass du das letzte Jahr nicht vergammelt hast, spricht doch eher für dich. Wichtig ist, dass du dich jemandem persönlich vorstellen kannst. Da kommst du um eine Bewerbung wohl nicht herum. Oder mit Beziehungen, aber die hat man als Normalo in der Regel nicht zu den großen Betrieben.
Dass man Absagen kommt ist völlig normal. Davon sollte man sich nicht beirren lassen.
Ich sag nur eins: Wenn du dich nicht bewirbst, dann hast du dir selbst die Absage geschickt. Wenn du dich nicht bewirbst, dann hast du eine Chance von genau 0%, angenommen zu werden. Wenn du dich bewirbst, wird diese Chance auf jeden Fall gesteigert. Egal, wie gering du deine eigenen Kenntnisse findest.
Dir geht es ja sicher auch dann nicht gut, wenn du gar nichts machst.
Bewirb dich. Und bewirb dich auch bei Sachen, wo du recht überzeugt bist, dass du es kriegst, dass du als gute Alternative siehst.
Ich verstehs schon, wie du denkst, so bin ich auch. Aber im Ernst: Sobald du eine Zusage auf dem Tisch hast, sind dir alle anderen Absagen egal.
Suche Dir einen Mentor, der Dich auf Deinem Weg unterstützt. Vom Elternhaus scheinst Du nicht genügend Rückenwind zu bekommen. Du hast Potential und genügend Ehrgeiz, aber es fehlt die Anleitung, um aus der Unsicherheit herauszukommen.
Ansonsten - versuche es einfach mit der Bewerbung. Eine Absage wäre keine Schande, denn, wie Du bereits festgestellt hast, die Konkurrenz ist stark. Aber wer es nicht versucht, hat schon verloren.
Alternativ-Vorschlag:
Versuch doch erst mal ein Praktikum zu machen in einem der Unternehmen, die Fachinformatiker ausbilden.
Wenn du im Praktikum überzeugen kannst, dann ist es viel einfacher, da auch einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Und grundsätzlich:
Wenn du es gar nicht erst versuchst, dann hast du sowieso verloren.
Ja haben mir meine Eltern auch gesagt aber wenn ich eine Absage bekomme bin ich total depressiv und unmotiviert und lande dann ganz ganz unten. Mir geht es pyschisch und seelisch nicht gut. Naja ist auch wieder anderes Thema.