Angst nach dem Lehramtsstudium keine Stelle zu bekommen?
Hallo, mein Plan ist zum nächsten Wintersemester mit dem Lehramtsstudium für Germanistik und Geschichte in Niedersachsen anzufangen.
Mir ist bewusst das dies alles andere als Bedarfsfächer sind und es sehr viele Bewerber gibt. Trotzdem mache ich mir Sorgen danach keine Stelle zu bekommen.
Ein Lehrer hat heute in der Schule gefragt was wir werden wollen und als ich meinte Geschichte und Deutsch Lehrer hat er nur gesagt: kannst du vergessen!
Naja das hat mich jetzt voll zerstört. Dieses Studium ist seit Jahren mein Traum. Seit der 9. Klasse will ich Lehrer werden und Geschichte und Deutsch waren schon immer meine Lieblings Fächer. Schule macht mir einfach Spaß und ich gehe dort gerne hin. Das möchte ich später auch „meinen Schülern“ vermitteln das sie Spaß an der Schule haben und gerne dort hingehen.
Naja jetzt mache ich mir nur große Sorgen das mein jahrelanger Traum platzt und ich dann nach meinem Wunsch- Studium da stehe und nichts habe.
Naturwissenschaften kommen eher weniger in Frage weil ich das absolut nicht kann und mich nicht interessiert. Kann mir höchstens noch Darstellendes Spiel oder Latein als Drittfach vorstellen, jedoch habe ich Latein bisher nie so richtig gehabt.
Eine Ausbildung kommt auf keinen Fall in Frage, da ich dabei einfach zu Grunde gehen würde. Das handwerkliche Arbeiten liegt mir nicht so und außerdem gibt es kaum einen Beruf in dem man Geschichte benötigt.
Hat jemand Erfahrungen wie es nach dem Studium aussieht? Oft wird doch von Lehrermangel gesprochen? Was soll ich tun? Kann mein Traum trotzdem klappen?
3 Antworten
Da gibt es doch sicher Bedarfsvorhersagen.
Ich meine die Zahlen müssten ja alle vorliegen.
Und dann würde ich möglichst gefrage Fächer wählen. Und wenn es unbedingt sein muss ein Fach zum glücklich machen und das andere eben voll auf Bedarf.
Wenn Du dann als Physiklehrer arbeitest, fällt bestimmt auch mal die Gelegenheit Deutsch zu unterrichten an.
Allgemein wirst Du aber konkret für dein Bundesland nachprüfen müssen, ich bin sicher da gibt es Unterschiede.
Auch die Schulform wird relevant sein.
Gruß
Dann wünsche ich den Schülern in Physik viel Vergnügen! (Vom Physik-Studium mal ganz abgesehen)
Na, das Studium muss an der Stelle erfolgreich abgeschlossen sein.
Und als ob ein großteil der Lehrer ihren Job ach so lieben würden.
Man muss etwas nicht lieben um es unterrichten zu können. Ganz allgemein muss man etwas nicht lieben um darin gut sein zu können, oder den Job zu erledigen. Wie viele Leute gehen täglich zur Arbeit und mögen ihren Job nicht wirklich? Leider sehr viele.
Gruß
Wie viele Leute gehen täglich zur Arbeit und mögen ihren Job nicht wirklich? Leider sehr viele.
Aber ob ein Werkstück lieblos angefasst wird oder Schüler lieblosen Unterricht erdulden müssen ist für mich ein Unterschied.
Das mag ja sein, aber wir alle waren doch in der Schule.
Wie viele Lehrer sind da wirklich mit richtig Bock? Und das noch dauerhaft? Bei den jüngeren vielleicht noch, aber wenn die erst mal älter werden, dann wird bei 95% nur noch ein Programm abgespult.
So richtig schlimm fand ich das ehrlich gesagt nicht.
Als ob Lehrer als Beruf so eine riesen Ausnahme wäre.
Gruß
Es gibt solche Lehrer, aber erfreulicherweise nicht 95%. Das habe ich während meiner Zeit in der Schule erfahren, und die war wahrscheinlich länger als deine. Wer nicht hinter der Berufswahl "Lehrer" steht wird sich und andere unglücklich machen!
Ich habe auch den starken Verdacht, dass Lehrer die Situation in der Schule ganz anders wahrnehmen als Schüler.
Aber ganz allgemein würde es mich wundern, wenn ausgerechnet Lehrer als Beruf eine große Ausnahme wäre.
Ich habe hier mal gefragt wie viele Leute ihren Job wirklich lieben, also morgens aufstehen mit einem "yeah, endlich Arbeit". Das waren wirklich sehr wenig.
Und auch wenn das nicht repräsentativ ist wäre ich überrascht, wenn es großflächig ganz anders aussehen würde.
Gruß
Beim Schul- bzw. Kultusministerium gibt es normalerweise Lehrerbedarfsprognosen für die kommenden 5 - 10 Jahre. Darin fließen die erwarteten Schülerzahlen und Pensionierungen mit ein.
Im Moment gibt's Deutschlehrer zum Schweinefüttern. Aber schau mal, wie die Bildungsplaner das so in ~8 Jahren sehen.
Immernoch so. Verstehe Garnicht warum es da soviel gibt. Mir ist Aufgefallen das Sprachen tatsächlich nie fehlen aber Naturwissenschaftliche Lehrer schon aber an meiner alten Schule gab es kaum Geschichtslehrer weshalb mich Geschichte etwas überrascht das das so überlagert sein soll.
Ich bin zwar erst in 2,5 Jahren dran mit studieren aber ich hab vor Mathematik und Geschichte auf Lehramt zu studieren als Nebenfach noch Chemie.
Wie du siehst hab ich genauso vor Geschichte zu studieren obwohl es genau so überbelegt ist aber der Trick ist es das ich mit Mathe ein Fach hab das gesucht wird und Chemie auch. Das heißt damit hätte ich wirklich gute Chancen selbst mit Geschichte und meine Gegend in der ich Wohne hat nicht wirklich einen Überschuss an Geschichtslehrern. An meiner alten Schule haben tatsächlich welche sogar gefehlt.
Abef ganz akut fehlen bei uns Chemie und Physik Lehrer das ist ganz schlimm und aus irgendeinem Grund Kunst 🤷🏻♀️.
Da sind unsere Bundesländer sich ziemlich ähnlich.
Also mein Tipp endweder du vertraust auf dich selber das auch wenn beides überhäuft vorhanden ist du trotzdem eine Anstellung bekommst oder du nimmst ein der Fächer nur als Nebenfach und suchst dir noch eins der etwas gefragteren als zweiten Hauptfach aus.
Und wenn es unbedingt sein muss ein Fach zum glücklich machen und das andere eben voll auf Bedarf.
Wenn Du dann als Physiklehrer arbeitest, fällt bestimmt auch mal die Gelegenheit Deutsch zu unterrichten an.
Dann wünsche ich den Schülern in Physik viel Vergnügen! (Vom Physik-Studium mal ganz abgesehen)