Anarchokommunismus, Marxismus+Anarchokommunismus, Anarchismus Unterschiede?
Hey meine Frage is was genau die Unterschiede zwischen Anarchokommunismus und Marxismus und Anarchokommunismus und Anarchismus sind. hab mich schon bisschen belesen es aber net gänzlich verstanden
wenn wer das erklären kann wäre toll :^)
2 Antworten
Der Marxismus ist eine kommunistische (sozialistische) Idee die von Karl Marx und Friedrich Engels geprägt wurde. Diese fügen zur Sozialistischen Idee, des Gemeineigentums an den Produktionsmitteln, die Theorien des Klassenkampfes und der Revolution als auch die marxistische Wirtschaftstheorie hinzu. Der Marxismus soll im Kommunismus, einer klassenlosen staatlosen und geldlosen Gesellschaft, enden.
Der Anarchokommunismus ist jene Ideologie, die den Staat mit starker Partei als Übergangsmittel zum Kommunismus kritisiert. Der Anarchokommunismus betont die Staatenlosigkeit in der die Kollektiveigentum an Produktionsmitteln durch die reine altruistische Vernunft der Menschen garantiert ist. Der Anarchokommunismus glaubt, dass der Kapitalismus selbst die Menschen egoistisch züchtigt, und sollte dieser abgeschafft werden, ensteht das kommunistische Utopia in dezentraler Form von alleine, da der Mensch altruistisch generiert.
Der Anarchismus ist eine politische Philosphie, die keinen direkten Bezug zu Sozialismus hat, obwohl dieser Begriff stark von linken also gemeineigentümlichen Ideen geprägt ist. Darunter Befinden sich Beispielsweise: Anarchokommunismus, Anarchosyndikalismus, Anarchokollektivismus, Primitivismus, Anarchopazifismus. Aber auch neutrale bzw rechte Anarchismen wie dem Individualistischem Anarchismus, Mutalismus bzw. dem Anarchokapitalismus aus dem Libertarismus geboren.
Der Begriff stammt Ursprünglich von einem Pierre-Joseph Proudhon der den Mutualismus begründet hat, mit dem von linksanarchisten oft zitierten Satz "Eigentum ist Diebstahl [...]" kritisiert er vom Staat garantierten Großgrundbesitz.
Rechts- und Linksanarchisten sprechen sich gegenseitig ab, dass ihre Wirtschaftlichen und Rechtlichen Normen mit Freiheit und Staatenlosigkeit vereinbar wären.
Kommunismus und Anarchismus bezeichnen erst einmal die gleiche Idealvorstellung einer Gesellschaft ohne Staaten und ohne gesellschaftliche Klassen, in der die Wirtschaft auf Bedürfnisbefriedigung, Solidarität und direkter Mitbestimmung basiert und es keine Arbeitsteilung mehr gibt.
Der Marxismus ist eine bestimmte Denkrichtung der Gesellschaftsanalyse, deren wichtigstes Merkmal der historische Materialismus ist, also die Auffassung, dass die Produktionsweise und Verteilung der Produkte (also die materiellen Bedingungen) bestimmen, wie eine Gesellschaft aufgebaut ist und in welche Klassen sie zerfällt. Der Kommunismus gilt dabei als die am weitesten entwickelte und endgültige Gesellschaftsform.
Revolutionen, also Umbrüche von einer Gesellschaftsform in eine neue, entstehen nach marxistischer Lehre nicht durch den bloßen Willen der Menschen (das wäre Idealismus), sondern durch Veränderungen der Produktionsweise, z.B. durch technischen Fortschritt (Materialismus) sowie sich zuspitzende Klassengegensätze. Das ist beim Übergang des mittelalterlichen Feudalismus zum neuzeitlichen Kapitalismus so geschehen, und als nächstes wird die Ablösung des Kapitalismus durch den Kommunismus stattfinden.
Kommunisten und Anarchisten teilen gemeinsame politische Ursprünge, haben sich aber als Strömungen getrennt, weil letztere den Marxismus und den historischen Materialismus nicht als Methode zur Geschichts- und Gesellschaftsanalyse beachten. Der Anarchismus wiederum zerfällt in viele Strömungen, darunter den Anarchokommunismus, der sich zwar an kommunistische Ideen anlehnt, aber eben auch den historischen Materialismus verwirft.
Der Bezug auf den historischen Materialismus hat konkrete Auswirkungen auf die politische Strategie, die verfolgt wird. Kommunisten denken, dass der revolutionäre Sturz des Kapitalismus als Folge seiner weltweiten Krise historisch unausweichlich ist und darauf eine Art Übergangsperiode nötig ist, in der die materiellen Bedingungen sich noch weiter entwickeln und verändern müssen, um den letztendlichen Übergang zum Kommunismus zu ermöglichen. Anarchisten wollen diesen Zustand hingegen in einem Schritt erreichen und erachten den Sturz des Kapitalismus nicht als eine notwendige Folge von materiellen Entwicklungen und Krisen, weshalb Kommunisten ihnen Idealismus vorwerfen.
Eine stark vereinfachte Antwort ist also, dass Kommunismus und Anarchismus als politische Bewegungen die gleichen Ziele, aber unterschiedliche Strategien verfolgen, wobei die eine auf dem Marxismus beruht und die andere nicht.