An die Juden: (auch an die Christen) Ist der Neue Bund ein ZUSÄTZLICHER, HINZUKOMMENDER BUND?

9 Antworten

Der neue Bund baut auf dem alten auf und erweitert ihn.

Im Grunde hatte Gott schon einen Bund mit Adam. Er hat sinngemäß gesagt, vertrau mir, halt dich an das, was ich dir sage, und es wird dir gutgehen.

Naja, wie das ausgegangen ist, wissen hier wahrscheinlich alle.

Später erhielt Noah einen Bund, der dann durch den Bund mit Abraham inhaltlich ergänzt und erweitert wurde. Um dann durch den Bund mit Moses wiederum ergänzt und erweitert zu werden. Am Ende folgt der Bund durch Jesus mit der gesamten Menschheit.

Noahs Bund lautet: Gott verspricht, nie wieder die Menschheit zu ersäufen mit Wasser und gibt sieben Gesetze (Sie verbieten Gotteslästerung, Mord, Diebstahl, Götzenanbetung, Unzucht, Brutalität gegen Tiere, das Essen von erstickten und lebenden Tieren, außerdem werden die Menschen aufgefordert, Gerichte einzuführen)

Im Bund mit Abraham verlangt Gott als einziger und ausschließlicher Gott betrachtet zu werden, führt die Beschneidung ein, und verspricht das Land Kanaan als Heimat für die legitimen Nachkommen Abrahams.

Der Bund mit Mose erweitert die Sache. Gott verspricht dem Volk Israel treu beizustehen. Kommt aber mit einer Fülle von Gesetzen und Opfervorschriften daher, und nochmal mit der unmissverständlichen Forderung, keine anderen Götter anzubeten. Und schon gar nicht an fremde Götter zu opfern.

Naja. Der Vertrag wurde mal besser, und mal weniger gut eingehalten. Das hat die Besiedelung Kanaans dann etwas herausgezögert.

Mit den Gesetzen und den Sühneopfern lief es dann eigentlich ganz gut und stabil, viele hundert Jahre.

Bis sich Gott dazu entschlossen hat, durch Jesus den bisher letzten Bund mit Menschen zu schließen. Nach gewohntem Schema bleiben die wichtigen Gesetze bestehen. Also Gott lieben und ehren, nicht töten, stehlen, keine Unzucht, seinen Mitmenschen generell nicht schaden.

Nur, dass Jesus den Wildwuchs an Einzelvorschriften, der sich entwickelt hat, kritisiert. Und meint, man solle im Sinne der Menschlichkeit handeln, nicht dem Buchstaben nach. Er sagt auch, dass Sünde nicht erst bei vollendeter Tat vorliegt, sondern schon während der geistigen Vorbereitung. Streng.

Der ganze Tieropferkult, der ja schon seit Kain und Abel praktiziert wird, entfällt. Jesus selbst wird zum ewigen Schuldopfer. Sein Blut befreit uns von unserer Sünde.

Nicht mehr Familien- oder Volkszugehörigkeit, auch nicht das akribische Einhalten von Einzelvorschriften, Beschneidung, Essgewohnheiten oder das Erbringen guter Werke gibt mehr den Ausschlag, ob jemand im Bund mit Gott ist.

Es reicht, Jesus zu bitten. Der jeden Menschen, wirklich jeden, retten will. Auch die, die meinen, für gar nichts mehr gut zu sein. Wer die schlimmen Dinge benennt, die Verletzungen, die anderen Menschen zugefügt wurden, bereut, und im Namen Jesu um Hilfe und Vergebung bittet, der kann bei Gott ein neues Leben erbitten. Jetzt und hier. Ohne Tieropfer oder Vereinsmitgliedschaften. Oder kilometerlange Listen mit uralten Vorschriften.

Der neue Bund macht aus einem steinernen Herz ein warmes, lebendiges. Weil er auf Liebe baut, nicht auf Paragraphen. Dieser Bund wurde möglich, weil Gott uns so geliebt hat, dass er seinen einzigen, geliebten Sohn, sein Wort herabgesendet hat. Obwohl er wusste, wie sehr dieser Sohn unseretwegen leiden würde.

Er ist der beste Bund bisher. Und er gilt für jeden, der bereit ist, ihn einzugehen. Über alle Ethnien, Grenzen, Sprachen und Schichten hinweg.

Kein hinzukommender, denn dann würde der alte ja weiter bestehen. Es ist ein neuer, dessen Vorschau der alte war. - zB: Konnten Tiere niemals Sünden von Menschen tilgen. Jesu Tod schon.

Aus christlicher Sicht: Nein - nicht zusätzlich im Sinne von "man muss den alten Bund auch einhalten". Es heisst ja auch neuer Bund, nicht zweiter Bund.

Das geht ja gar nicht mehr (lies mal alles durch, was im AT so steht). Ausserdem ist Jesus Christus genau dafür gestorben, damit wir das alles nicht mehr einhalten müssen.

Dafür bin ich ihm sehr dankbar: Ich bin bereits - durch meinen Glauben an ihn - gut genug für Gott. Ich muss keine Checkliste mehr abhaken.

Aber der Alte Bund existiert noch für die Juden, soweit es möglich ist, ihn einzuhalten. Aus jüdischer Sicht gibt es keinen neuen Bund. Denn für die Juden ist Jesus Christus alles mögliche, aber sicher nicht der Messias, der Sohn Gottes.

Dort, wo Paulus über das Gesetz schreibt, dass es "heilig und gut" wäre, solltest du auch den ganzen Zusammenhang lesen. Denn so stimmt das nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
Selbst Paulus schreibt, dass das Gesetz "heilig und gut" ist.

Richtig! Paulus Aufgabe ist es aus meiner Sicht uns tiefer in den neuen Bund hineinzuführen, dennoch hatte er stets eine hohe Meinung über das Gesetz und die Propheten, was man in folgenden Bibelversen aus meiner Sicht gut sehen kann:

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet. 2. Timotheus 3:16‭-‬17

Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. Aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung aufgrund des Glaubens an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben. Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister; denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus; denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen. Galater 3:21‭-‬27

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Nein (Jer.31,31.33).

Woher ich das weiß:Recherche